Bäcker-Branche gut aufgestellt Snacking als Wachstumsmotor

Die Zahl der Handwerks-Bäcker sinkt weiterhin. Dennoch sieht sich die Bäcker-Branche gut aufgestellt, weil sie inzwischen überaus erfolgreich die Themen Snacking und To-go umsetzt.

Mittwoch, 14. Mai 2014 - Foodservice
Hans-Jürgen Krone
Artikelbild Snacking als Wachstumsmotor

Ihr Wettbewerb ist riesig und ihre Zahl seit Jahren rückgängig. Dennoch sehen sich die deutschen Bäcker weiterhin im Kampf um den Kunden gut aufgestellt. Mit rund 1 Mrd. Besuchern im Jahr 2013 (Vorjahr 991,1 Mio.) sieht sich das Bäckerhandwerk erstmal an der Spitze der so genannten Quick-Service-Restaurants. „Die Themen Snacking und To-go sind zu einem wichtigen Wachstumsmotor für uns Bäcker geworden“, betonte Peter Becker, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, kürzlich im Rahmen einer Pressekonferenz. Das ist eine gute Nachricht für die Betriebe, denn einige gesellschaftliche Rahmenbedingungen machen der Branche seit geraumer Zeit zu schaffen: So wird durch kleinere Haushalte das gemeinsame Frühstück seltener. Außerdem bedroht eine neue Kultur des warmen Abendessen, den Umsatz rund um das klassische Abendbrot.“ Dazu kommt das vergleichsweise neue Geschäft der Discounter, die vor allem das Thema Preis spielen, und die vielen Backshops von Tankstellen & Co.

Trotz dieser Entwicklungen stieg der Umsatz im Bäckerhandwerk im Jahr 2013 leicht auf 13,18 Mrd. Euro (2012: 13,15 Mrd. Euro). Rückgängig dagegen war die Zahl der Beschäftigten, sie sank um 2,1 Prozent auf 283.800 Mitarbeiter. Das liegt auch daran, dass die Anzahl der Bäckereibetriebe weiterhin mit einem Minus von 3,6 Prozent schrumpft. Insgesamt gab es 13.171 Betriebe. „Trotz des immensen Wettbewerbs konnten wir uns damit gut behaupten“, meint Becker. In Sachen der Wettbewerber befinden sich die Branchenvertreter dennoch immer wieder auch im juristischen Kampf darum, wie und ob die Konkurrenten den Begriff backen und Bäckerei benutzen dürfen.

Beim Marketing setzt die Branche aktuell vor allem auf drei Projekte. Für ein positives Bild der Branche soll erstens das Ausbildungssiegel sorgen. Mit der Botschaft „Meisterbäcker – Wir bilden aus!“ können Handwerksbäcker im Schaufenster für eine Ausbildung in ihren Betrieb werben. Die Aktion flankiert die Nachwuchskampagne des Bäckerhandwerks „Back Dir Deine Zukunft“. Zweitens erhofft sich die Branche Rückenwind auch von einem neuen Lifestyle-Magazin namens „Brot“. Es soll zunächst als halbjähriger Titel mit einer Auflage von 80.000 Exemplaren erscheinen und sowohl im Zeitschriftenhandel als auch in Bäckereien verkauft werden. Das Magazin kommt vom Jahr Top Special Verlag, der dafür mit dem Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks kooperiert. Dessen Hauptgeschäftsführer Armin Werner meint: „Die Zeit ist reif für ein solches Magazin, denn Brot ist zum Lifestyle-Produkt geworden.“ Die Premiere des Heftes soll am 26. Mai sein.

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Drittens wurde am diesjährigen Tag des Deutschen Brotes Fernsehkoch Tim Mälzer zum neuen „Botschafter des Deutschen Brotes“ erklärt. Begründung: Mälzer setze sich medial für das Kulturgut Brot ein und weise immer wieder auf seinen hohen Wert und seine Bedeutung für die tägliche Ernährung hin. Längerfristig angelegt ist die Bewerbung der Handwerksbäckereien in die Liste des immaterielle Kulturerbes der UNESCO, die der Verband im November 2013 einreichte. Eine Entscheidung soll frühestens im Jahr 2016 fallen.

Wichtigste Branchenveranstaltung im Jahr 2014 wird voraussichtlich die Südback sein. Die Fachmesse für das Bäcker- und Konditorenhandwerk, findet vom 18. bis 21. Oktober 2014 in Stuttgart statt. Neben den klassischen Angeboten, werden sich auch aktuelle Branchenentwicklungen bei Bäckern, Caterern und im ganzen Außer-Haus-Markt auf der Fachmesse widerspiegeln. Dazu kommen Informationsveranstaltungen wie das Bäcker-Trend-Forum.

Facts

Als Lieblingsbrot der Deutschen steht das Mischbrot mit einem Anteil von 34 Prozent weiterhin ganz oben auf der Einkaufsliste beim Bäcker. Dahinter folgen Toastbrot (19 Prozent), Brote mit Körnern & Saaten (15,4 Prozent), Vollkorn- und Schwarzbrot (10,6 Prozent) sowie Weizenbrot (5,4 Prozent) und Roggenbrot (5,3 Prozent).

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