Service Store DB Führen und ganz viel netzwerken

Ein erfolgreiches Franchisesystem, eine starke Frau: Martina Köppl und Service Store DB gehören seit 2015 zusammen. Klöppl setzt auf ihr Team und pflegt den Kontakt zu ihren Franchisepartnern und ihrem Netzwerk.

Freitag, 10. Dezember 2021 - Bahnhof und Flughafen
Silke Hoyer
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Bildquelle: Martin Moritz

Ein Snack, Coffee to go, frische Brötchen, Getränke, Zeitungen und Tabak auf dem Weg zur Arbeit: Das Convenience-Store-Konzept Service Store DB wurde von einer Frau in den vergangenen Jahren in Schwung gebracht: Als Martina Köppl als Leiterin Franchisemanagement der DB Station & Service AG in den Vertrieb wechselte, war ihr Ziel, den Bahnhof für Reisende rund um die Uhr noch attraktiver zu machen – und mit der Marke Service Store DB schneller zu wachsen. Die Idee: die Expansion des Franchisekonzepts Service Store DB neu zu organisieren und die Struktur breiter aufzustellen. Dazu musste der Masterfranchisepartner Valora Retail Deutschland überzeugt werden, seine Alleinstellung aufzugeben, damit das Konzept für andere Franchisepartner offen war.

Eine nicht ganz einfache Aufgabe und eine große Herausforderung für Martina Köppl. „Es brauchte einiges an Überzeugungsarbeit und Verhandlungsgeschick. Aber meine Stärken sind, im persönlichen Gespräch auf Augenhöhe zu überzeugen, Allianzen zu schmieden und Networking zu betreiben. Das alles hat geholfen“, sagt sie im Nachhinein. Ihr Engagement aber hat sich gelohnt. Inzwischen konnten sie und ihr Team eine Reihe neuer Franchisepartner wie SSP Deutschland, Vano als Betreiber von Cuccis und Scoom, Casualfood mit Formaten wie Beans & Barley und Quickers, die Unternehmensgruppe Dr. Eckert mit den Marken Eckert, Ludwig und Barbarino sowie Lagardère Travel Retail gewinnen und gemeinsam das Wachstum voranbringen. „Jeder dieser Partner hat tägliche Herausforderungen, die gelöst werden müssen und wovon wir alle lernen können. In unseren regelmäßigen Meetings – die auch digital stattfinden –gibt es immer einen guten, offenen Austausch. Das alles birgt ungeahnte Chancen zur Weiterentwicklung: für die Partner, für uns und für das Konzept“, sagt Köppl. Aber natürlich gibt es bei verschiedenen Interessengruppen immer auch unterschiedliche Schwerpunkte, die ins Gleichgewicht gebracht werden müssen. Doch Martina Köppls Talent ist es, zu verbinden und Interessenlagen auszutarieren. Mit ihrem partnerschaftlichen Führungs- und Kommunikationsstil schafft sie es, das Dreier-Konstrukt aus Mietflächenbetreibern, Franchisepartnern und Systemgeber erfolgreich zu managen. „Auch wenn das eine oder andere Mal emotional diskutiert wird, treffen wir uns am Ende immer wieder auf der sachlichen Ebenen, um ein Problem zu lösen“, erzählt sie. Ihre gute Netzwerkpflege hat ihr hier geholfen, aber auch oft ihr Bauchgefühl. Und sie hat sich ein gutes Team aufgebaut, das hinter ihr steht und sie unterstützt. Bestehend aus jungen und älteren Kollegen, Frauen und Männer gleichermaßen, die unterschiedliche Kenntnisse und Erfahrungen mitbringen. Eine Teammischung, die von flexiblen Arbeitszeitmodellen profitiert und es auch jungen Frauen und Männern ermöglicht, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.

Martina Köppl selbst hat bereits 2015 aus privaten Gründen ihre Arbeitszeit um zehn Prozent reduziert. „In meinem Team hat es viel Nachwuchs gegeben und die Kollegen sind in Elternzeit gegangen oder arbeiten verkürzt“, erzählt Köppl. So kann sie mit einem Team zufriedener Mitarbeiter wirken, in dem sich Stärken und Schwächen ausgleichen, sich Erfahrungen und der Mut zu neuen Ideen ergänzen. „Gemischte Teams sind erfolgreicher und erzielen bessere Ergebnisse“, ist Köppl überzeugt. Und die vielen neuen Konzepte innerhalb des Franchisesystems, die entwickelt wurden, um die Menschen in ihren sich ständig ändernden Realitäten abzuholen, geben ihr Recht.

Viele Ideen wurden realisiert
So hat das Team um Martina Köppl das Thema Digitalisierung vorangetrieben: Seit Sommer 2021 können Reisende und Besucher am Bahnhof Ahrensburg in einem so genannten „Unmanned Store“ mit Hilfe digitaler Technik rund um die Uhr einkaufen (Convenience Shop berichtete). Mit Service Store DB Selection hat Köppl das Markenportfolio um ein weiteres neues Konzept ergänzt. Außerdem hat Martina Köppl seit 2015 mit ihrem Team viele Ideen realisiert. Neben der Einführung eigener Mehrwegbecher sowie der Befüllung mitgebrachter Becher, gibt es auch eine Service Store-Brotdose. Geschirr wurde ab einer bestimmten Gesamtzahl an Sitzplätzen deutschlandweit eingeführt. Neue Standorte werden oft mit geschlossener Wandkühlung bestückt. Für eine bessere Öko-Bilanz sei das Konzept gut aufgestellt. „Wir haben in den vergangenen Jahren bereits vieles vorausgedacht“, sagt sie. Man könne sich deshalb auf neue Herausforderungen konzentrieren: wie die Corona-Krise. „Zum Glück können wir sagen, dass wir bisher keinen Partner verloren haben und es uns gelungen ist, während der Lockdowns 80 Prozent der Läden offen zu halten.“ Trotzdem schaut sie besorgt auf den kommenden Winter. „Deutschland schlittert mittlerweile nun in die vierte Corona-Welle. Das macht es für Unternehmen, die in unterschiedlichen Bundesländern aktiv sind, sehr schwer“, sagt sie. Auch sie müsse kämpfen – jeden Tag, um jeden Standort, ist aber zuversichtlich, auch die vierte Welle zu meistern. Service Store DB habe auch für 2022 das Ziel, sich weiterzuentwickeln und seinen Expansionskurs fortzusetzen.