Die TTM-Tankstelle im westfälischen Rheda-Wiedenbrück in der Herzebrocker Straße war schon seit ihrem Start ein Vorreiter im Convenience-Geschäft, in ihrer Region ohnehin, aber auch national. Die Station bekam von CS bereits 2008 die Auszeichnung „Shop des Jahres“ verliehen. Der C-Store hat sich seine Attraktivität und Impulsstärke auf großer Fläche über die Jahre erhalten und offensichtlich weiter gepflegt. An der Kreuzung gegenüber wartet für die Fahrzeugpflege ein Premium Center auf die Kunden, der ganze Stolz von Senior-Chef Theodor Meiwes.
Vorreiter ist man bei Tank-Technik-Handel Meiwes jetzt erneut, und zwar beim Test des Mehrwegsystems Vytal. Aus Sicht von Christina Meiwes, eine der drei Geschäftsführerinnen des Unternehmens, macht es Sinn, das System für die Bürger an Tankstellen lokal aufzustellen und die Aktivitäten zu bündeln. Unterstützt wird diese Aktion von Stationsleiter Sven Dammann sowie dem Wirtschaftsförderer der Stadt Rheda-Wiedenbrück,Sebastian Czoske. Die Anregung dazu erfolgte durch Dagmar C. Flügge, langjährige Akteurin im deutschen Tankstellen- und Convenience-Geschäft, die jetzt mit dem Unternehmen Klaverveer für Vytal neben der Region Ostfriesland auch den Convenience-Markt betreut.
Keine versteckten Kosten
Aus der Sicht von Meiwes ist Vytal das System der Wahl, weil damit keine aufwändigen Organisationsmaßnahmen oder gar versteckte Kosten verbunden seien. Vytal betreibt eine pfandfreie Mehrwegplattform für To-go-Konsum und E-Food. Shop-Betreiber leihen Behälter durch das Scannen mit der Vytal Partner App an ihre Gäste aus. Pro Nutzung zahlen sie ab 10 Cent, während für die Konsumenten und Konsumentinnen die Ausleihe per Vytal App bei Rückgabe innerhalb von 14 Tagen kostenlos ist. Die Rückgabe-Frist kann dann noch zweimal für jeweils einen Euro verlängert werden, bis der Kunde endgültig dafür zahlen muss. Das sollte jedoch möglichst nicht passieren, meint Christina Meiwes, die den Test auch auf der Grundlage ihres Engagements für die Umwelt macht. „Ich finde es gut, dass es um die Sache geht, mit einem ganzheitlichen Ansatz“, sagt sie. Natürlich spielt es für die Unternehmerin eine Rolle, dass das eigene Risiko in diesem System nicht allzu hoch ist. „Bei diesem System geht niemand außer Vytal in Vorleistung. Wenn das nicht so wäre, hätte ich den Test wohl nichtgemacht“, sagt sie. Vytal liefert die Becher. Nur wenn ein Becher ausgeliehen wird, wird die Transaktionsgebühr fällig. Allerdings spart der Betreiber in diesem Fall ja auch die Ausgabe eines Einweg-Bechers an den Shop-Kunden.
Die Teilnahme am System ist auch für Betreiber, so macht Dagmar C. Flügge die Information komplett, nicht ganz kostenlos, denn es wird pro Standort auch noch eine Einrichtungsgebühr zwischen 150 und 200 Euro fällig. Zudem muss ein Partner, der die Transaktionen auch von Mitarbeitern nicht auf dem eigenen Handy per Kundenapp erledigen lassen will, dafür ein Endgerät zur Verfügung haben. Ein solches kann er aber auch, wenn notwendig, bei Vytal leihen.
Unterstützung der Stadt
Um in Sachen Mehrweg erfolgreich zu sein, erhofft sich Meiwes die Unterstützung der Stadt, denn schließlich gebe es einen Erklärungsaufwand, den ein einzelnes Unternehmen nicht allein leisten könne. Das soll jetzt laut Wirtschaftsförderer Sebastian Czoske auch geschehen. Nachhaltigkeit sei für die Stadt ein wichtiges Thema. Man habe Vytal geprüft und auch aus Sicht der Stadt sei es ein gut umsetzbares System. Dabei sei es sinnvoll, so viele Annahmestellen wie möglich von einem System in der Stadt zu haben, damit dies für die Bürger auch funktioniere und am Ende ein nachhaltiger Effekt entstehe. Demnächst sollen alle in Frage kommenden Unternehmen in Rheda-Wiedenbrückentsprechend informiert und zum Dialog darüber eingeladen werden. Das Thema Mehrweg kommt ohnehin auf jede Stadt zu, denn die Ordnungsämter werden wohl ab Anfang Januar 2023 darüber wachen müssen.
Christina Meiwes, mit Nachwuchs (m.), Dagmar C. Flügge und Stationsleiter Sven Dammann hoffen auf den Erfolg von Vytal an der TTM-Station und in Rheda-Wiedenbrück.