Westfalen-Gruppe Neuer Mobility-Hub wird ausgerollt

Die Westfalen Gruppe will ihre Tankstellen zu zukunftsfähigen Mobility Hubs weiter entwickeln. Dazu gehört auch eine neue Positionierung der C-Stores, die jetzt „Alvore Shop“ heißen.

Samstag, 30. Juli 2022 - Tankstelle
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Neuer Mobility-Hub wird ausgerollt
Bildquelle: Westfalen AG

Was Andre Stracke, Mitglied der Geschäftsleitung der Westfalen AG, in der Woche zuvor bereits im Rahmen des Branchentreff Handel & Wandel in Tankstellen von der Bühne aus verkündet hatte, wurde in der Woche darauf offiziell: Die Westfalen Gruppe hat es sich zum Ziel gemacht, ihre Tankstellen zu zukunftsfähigen Mobility Hubs weiter zu entwickeln. Das geschieht unter der Marke „Alvore Shop“. Ursprünglich war Alvore die Bistro-Eigenmarke der Westfalen, die sie anlässlich der Eröffnung ihres Vorzeigeshops „Zum Glück“ in Gelsenkirchen vor wenigen Jahren erstmals stolz präsentiert hatte. Nach dem jüngsten Umbau der Stationen in Bornheim, NRW, und Baunatal, Hessen, beinhaltet das neue Shop- und Food-Konzept unter der Eigenmarke Alvore ein Bistro inklusiver warmer Speisen. Dies „mit lokalem Bezug“, wie Westfalen sagt, sowie einem großzügigen Sitzbereich. Den Gästen steht darüber hinaus eine Außenterrasse mit Sitzplätzen zu Verfügung – bisher auch eher die Ausnahme an Tankstellen.

In Holz- und Steinoptik
Offenbar kommt diese Eigenmarke bei den Westfalen-Kunden so gut an, dass man sie als den richtigen Rahmen für die neuen Hubs ansah. Zum entsprechenden Shop- Konzept gehört ein modernes Erscheinungsbild im neuen Design, das auf Materialien in Holz- und Steinoptik setzt. Im Sortiment ergänzen jetzt Frische Convenience-Produkte und alternative Snacks das schon bisher breite Angebot, zu dem eine umfangreiche Getränkekühlung ebenso sowie ein Angebot an ausgewählten Weinen gehört. Die Hubs plant das Unternehmen „als zentrale Anlaufstellen für mobile Menschen“, an denen sich „alternative Antriebsenergien mit einem breiteren Angebot an nachhaltigen Produkten und Services“ vereinen sollen. Das Münsteraner Unternehmen möchte sich nach eigenen Angaben mit dem neuen Konzept unabhängiger von fossilen Kraftstoffen machen und „gezielter auf die veränderten Anforderungen von Tankstellen-Gästen eingehen können.“ Der Grund dafür ist klar: „Wir erleben es alle in der heutigen Zeit sehr stark, dass alternative Antriebsenergien immer wichtiger werden“, sagt Andre Stracke. Hinzu komme, dass vor allem attraktive Food- und Convenience-Angebote, digitale Lösungen und weitere Services an Bedeutung zunähmen.
„Mit dem Umbau unserer Standorte wollen wir uns deutlich erkennbar von einer klassischen Tankstelle abheben“, so Stracke, der weiter betont: „Mit dem Schritt hin zum Mobility Hub möchten wir unser Angebot an alternativen Antriebsenergien basierend auf den lokalen Gegebenheiten erweitern und somit zukunftsfähige Mobilität fördern“. So soll beispielsweise in Bornheim kurzfristig eine Schnellladesäule in Betrieb gehen. Eine bedeutende Rolle soll auch bei diesen Stationen die Digitalisierung spielen. Mit Fillibri hatte die Westfalen Gruppe bereits vor zwei Jahren eine App auf den Markt gebracht, mit der Gäste aktuell sowohl die Betankung ihrer Autos (Pay@Pump) als auch ihre Fahrzeugwäsche (Pay@Wash) digital bezahlen können. Die App ist sowohl im Westfalen-Tankstellennetz als auch an weiteren Stationen anderer Gesellschaften – insgesamt derzeit an über 1.300 Akzeptanzstellen – einsetzbar. Die Funktionen der Fillibri-App sollen darüber hinaus stetig weiterentwickelt werden. Perspektivisch könnten ebenso Kaffee sowie weitere Waren vorbestellt, digital bezahlt und an einem speziellen Pick Point im Shop abgeholt werden, was das Unternehmen als „Pay@Shop“ bezeichnet.

Potenzial auch im Waschgeschäft
Nach dem Umbau der Stationen in Bornheim und Baunatal sollen 2022 noch bis zu sechs Umwandlungen zu Mobility-Hubs bei Westfalen folgen. Weiteres Potenzial gibt es nach den Erwartungen des Unternehmens an den Tankstellen auch beim Thema Fahrzeugwäsche. Diese sei nämlich unabhängig von der jeweiligen Antriebsart und bleibe deshalb ein wichtiges Geschäftsfeld des Unternehmens, das man ebenfalls konzeptionell weiterentwickeln werde.