EG-Group Mit Rewe Express bei Esso

Zwei spannende Nachrichten zu einem Projekt aus München: Die EG Group testet in ihren Esso-Shops die Kooperation mit Rewe und das Handelsunternehmen positioniert ein zweites Convenience-Konzept.

Donnerstag, 17. Juni 2021 - Tankstelle
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Mit Rewe Express bei Esso
Bildquelle: Rewe

Esso wirft seinen Hut in den Ring: Mit der Eröffnung des ersten Rewe-Express Shops in München setzt die Marke Zeichen. Noch ist es nur eine Test-Station und bald eine Hand voll weiterer in München, Freiburg und bald wohl auch in Frankfurt. Doch der Coup mit dem aus der Rewe-Welt stammenden C-Store-Konzept Rewe Express ist gelungen. Mit klarer Frische-Positionierung bis in die Kassenzone und Nahversorger-Angeboten soll unter anderen hier gepunktet werden. Wie in München erwartbar, stehen Bierkästen direkt am Eingang. Ladenbau-Partner bei der Umsetzung der Shops ist Stracke Ladenbau, hier als Generalunternehmer tätig. Das Projekt zeigt eines ganz deutlich. Die EG Group meint es mit ihrem Engagement im deutschen Tankstellen-Geschäft ernst. Und zwar nicht nur indem sie sich hier ins Tankstellen-Geschäft einkauft, wie erst bei Esso, aktuell bei der OMV und später vielleicht auch noch bei anderen Playern. Sondern auch konzeptionell wollen sie hier zu Lande offensichtlich vorne mit dabei sein.

EG lässt Taten folgen
Die Brüder Issa mit ihrer EG Group können jetzt zeigen, dass sie ihrer Einschätzung, Deutschland sei „ein Schlüsselmarkt in Europa, in dem wir signifikantes Wachstumspotenzial für unser Unternehmen sehen“, Taten folgen lassen. Gleichzeitig verstehen das viele Branchen-Player auch als Ansage an den Wettbewerber Aral, dessen Rewe To Go-Shops sich künftig mit den C-Stores der selben Marken-Abstammung messen lassen müssen – ob sie wollen oder nicht.

Und auch die Rewe zeigt noch einmal sehr deutlich, dass es bei dem Lekkerland-Merger um viel mehr ging als sich nur die Großhandels-Umsätze der Frechener zu sichern. Gerade jetzt, wo sich die Relevanz der Convenience-Stores, wie selten zuvor auch für eine etwas breitere Versorgung der Bevölkerung erwiesen hat, steckt das Handelsunternehmen seinen Claim in diesem Markt ab. Bereits 2019 hatte sich das Handelsunternehmen das Rewe Express-Logo in Form und Farbe, so wie es sich jetzt in München wiederfindet, schützen lassen. Dass man damit aber nicht etwa Rewe To Go relaunchen würde, sondern schlicht ein weiteres Konzept daneben setzt, überraschte die Branche schon.

Integration der OMV-Stationen dauert
Offenbar Zeit lassen will oder muss sich die EG Group bei der Integration der Stationen, die sie in Deutschland von der österreichischen OMV übernimmt. Zunächst muss in diesem Jahr das so genannte Closing für das Verkaufsverfahren geschehen. Laut Mitteilung der OMV hatten sich die Unternehmen auf einen Kaufpreis von 485 Millionen Euro für die 285 Tankstellen im süddeutschen Raum, mit Schwerpunkt Bayern und Baden-Württemberg geeinigt. Aus Pächterkreisen der OMV-Tankstellen in Deutschland ist jetzt zu hören, dass man im Unternehmen noch mit einer etwa zweijährigen Übergangsfrist rechne, bis die Stationen mit ihren Viva-Shops und OMV-gebrandeten Zapfsäulen dann schließlich entsprechend umgestaltet werden.