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Bei den Mobile Eatern ist der Lebensstil durch Spaß, Mobilität und Zeitdruck geprägt. Es wird dort gegessen, wo sich der Mobile Eater gerade aufhält. Das Lust-Prinzip bestimmt die Kaufentscheidung, wobei der gesundheitliche Aspekt weniger im Vordergrund steht, aber immer mehr in den Fokus rückt, wie viele Frischekonzepte belegen (Anmerkungen der Redaktion). Bei der Wahl der Einkaufstätte sind neben der schnellen Erreichbarkeit, auch der Service und lange Öffnungszeiten wichtige Kriterien.
Der Strukturwandel, der im Convenience-Markt insbesondere Tankstellen-Shops, Kioske, Bäckereien und Metzgereien betrifft, ist in vollem Gange und verspricht nicht nur Wachstumspotenzial, sondern auch überdurchschnittliche Margen, denn die Preissensitivität bei Impulskäufern ist weitaus geringer ist als im klassischen Lebensmittelhandel. Und auch dieser orientiert sich bei der Markterschließung immer mehr in die Nische zwischen SB-Warenhäusern, Supermärkten und Discountern. Die Rewe Group kann hier durchaus als Trendsetter gesehen werden (siehe auch Titelthema Seite 26).
Die aktuelle BBE-Studie, die auf Befragungen von Convenience-Unternehmen beruht, geht davon aus, dass in dem besagten Markt die Innovationszyklen immer kürzer und die Warenvielfalt ständig größer werden. Das frühzeitige Erkennen von Trends spielt eine wichtige Rolle und kann den entscheidenden Wettbewerbsvorteil bedeuten. Dass Tankstellen-Shops, Kioske und Convenience-Stores die Innovationsträger im Handel sind, hat auch die Lebensmittelindustrie erkannt. Täglich werden neue Produkte für das Shopgeschäft entwickelt.
Die C-Store-Betreiber müssten den Kunden daher mit einem Konzept überzeugen, das ihm einen deutlichen Vorteil an Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Leistung gegenüber dem LEH bringt, sagen Andreas Tegelbekkers und Dr. Jörg Sieweck, die Autoren des BBE-Branchenreports. Die Kunden müssten das Gefühl haben, dass das Geschäft genau die für sie richtigen Produkte anbietet.
Jedenfalls attestieren BBE-Berechnungen den C-Stores gute Umsatzchancen. Vor fünf Jahren hätten die Shops rund 25 Mrd. Euro umgesetzt. In diesem Jahr werde erstmals die 31 Mrd.-Marke überschritten (mehr als 19 Prozent am gesamten LEH-Umsatz) und für 2018 erwarten die Beobachter mehr als 38 Mrd. Euro. Vom erwarteten Wachstum können aber nicht alle Formate gleich stark profitieren. Während die Umsätze an den Verpflegungsautomaten von 2013 bis 2018 um 45 Prozent steigen werden, müssen sich Tankstellen-Shops mit einem Plus von 15 Prozent zufrieden geben. Ihr Anteil am Convenience-Markt könnte im gleichen Zeitraum von derzeit 30 auf 27 Prozent zurückgehen. Die Autoren vermuten, dass durch das Vordringen neuer Strukturen im Lebensmittel-Einzelhandel die Formatgrenzen mehr und mehr verschwimmen werden.