Automatisierte C-Stores „Eine komplette Eigenentwicklung“

Anbieter von Automaten-Shops registrieren derzeit eine steigende Nachfrage. Wir sprachen darüber mit Alexander Eissing, Gründer und Chef von Livello.

Donnerstag, 11. März 2021 - Smart Stores
Martin Heiermann
Artikelbild „Eine komplette Eigenentwicklung“
Bildquelle: Livello

Anbieter von Automaten-Shops registrieren derzeit eine steigende Nachfrage. Wir sprachen darüber mit Alexander Eissing, Gründer und Chef von Livello.

Herr Eissing, ist gerade jetzt, in dieser schwierigen Situation, die richtige Zeit für Ihr Shop-Format Livello Micro Market gekommen?
Alexander Eissing: Wir betreiben dieses Geschäft jetzt seit rund fünf Jahren und die Nachfrage nimmt stetig zu. Anfangs waren wir exklusive Betreiber, haben uns aber dazu entschlossen, die Technologie auch anderen zur Verfügung zu stellen, in Form einer White-Label-Lösung. Livello Smart-Kiosks gibt es aktuell an 70 verschiedenen Standorten, primär in Büros in Nordrhein-Westfalen. Wir haben aber auch schon die ersten nach Österreich, Belgien, Holland und in die Schweiz geliefert. Besonders jetzt zu Corona-Zeiten ist der Bedarf für kontaktloses Bezahlen stark gestiegen. Wir bieten die Möglichkeit, Lebensmittel rund um die Uhr kundennah anzubieten. Unbemannte Läden, wo man nicht Schlange stehen muss und die Infektionsgefahr reduzieren kann, sind gefragt.

Ist der Automaten-Shop, den sie jetzt im Allgäu eröffnet haben, eine Eigenentwicklung?
Das Livello-System ist eine komplette Eigenentwicklung mitsamt Hardware, Elektronik, Software, Apps und eigener Cloud-Lösung, die ein Verwaltungssystem für die gesamten Geschäftsprozesse bietet und Einblicke in den Warenfluss liefert. Mit unserem System können wir jeden Schrank und jedes Regal intelligent gestalten, egal für welche Produkte und Use-Cases. Unseren Kunden, wie dem Store-Betreiber im Allgäu, ermöglichen wir damit neue Geschäftsmodelle .

Ist Livello auch der Betreiber der Shops?
Nein, wir betreiben zwar unsere eigenen Smart-Kiosks in einigen Büros in Nordrhein-Westfalen, fokussieren uns aber mehr darauf, Händler, Restaurants, Hotels, Lebensmittelproduzenten, Caterer und Food-Service-Anbieter zu befähigen, ihre eigenen innovativen Geschäfte mit unserer Technologie zu etablieren. Micro-Markets im Container-Format kann man überall dort aufstellen, wo Platz ist, wo Menschen wohnen, arbeiten oder unterwegs sind. Ihnen kann man so eine 24/7 Versorgung bieten mit den wichtigsten Produkten des täglichen Bedarfs.

Wer liefert das Lebensmittel-Sortiment und wie setzt sich dieses zusammen?
Wir haben ein Netzwerk aus Betreibern, Lebensmittelherstellern und Logistikern. Jeder Betreiber entscheidet individuell, was er in den Geräten verkaufen will. Der Trend und die größte Chance liegt im Fresh-Food-Bereich. Beispielsweise bei frischen und gesunden „Ready-to-Eat” Gerichten, Mahlzeiten, Salaten, Wraps, Sandwiches, Sushi, Snacks, Suppen, Smoothies und anderen Getränken.

Wir groß ist das Interesse an Ihren Shop-Formaten?
Wir haben eine Warteliste mit Kunden, die wir aktuell noch nicht nennen dürfen. Die gehen dieses und nächstes Jahr bereits an den Start und werden mit verschiedenen bunten Formaten ausgestattet. Darunter sind größere Einzelhändler, Food-Marken und Tankstellen, die mit uns eine Pilotphase starten.

Sind für den Shop weitere Größenvarianten denkbar?
Ein kompletter Supermarkt kann mit unseren smarten Regalen und Kameras ausgestattet werden. Wir fokussieren uns aktuell aber zunächst auf kleinere ‚Convenience‘-Formate, wo es wichtige Produkte des täglichen Bedarfs gibt.

Wie hoch liegt das Investitionsvolumen für einen Shop?
Die Preise für einen Shop im Container-Format liegen zwischen 6.500 und 50.000 Euro.