Pressegroßhandel Snacks, Drinks und Tabak zur Zeitung

Ein Absatz-Minus verzeichnete der Gesamtverband Pressegroßhandel 2021 für Zeitungen, Zeitschriften & Co. Einige Großhändler versuchen, den Rückgang mit Convenience-Dienstleistungen aufzufangen.

Donnerstag, 31. März 2022 - Großhandel
Martin Heiermann
Artikelbild Snacks, Drinks und Tabak zur Zeitung
Bildquelle: Pressegrosso

Die Bilanz für das vergangenen Jahr fällt aus Sicht des Gesamtverbandes Pressegroßhandel gemischt aus. „Einerseits sind wir im Frühjahr mit frischen Impulsen für das Print-Sortiment und zahlreichen Aktionen im Handel vergleichsweise gut gestartet“, berichtet Hauptgeschäftsführer Kai-Christian Albrecht. Andererseits haben offenbar die Naturkatastrophe im vergangenen Sommer und die schärferen Corona-Maßnahmen ab Herbst das Jahresergebnis insgesamt spürbar eingetrübt. Im Ergebnis sei der Absatz von Presse und pressenahen Produkten um rund sieben Prozent zurückgegangen. Albrecht weist jedoch darauf hin, dass es 2021 nur 52 statt 53 Verkaufswochen gegeben habe. Presse-Groß- und Einzelhandel realisierten insgesamt rund viereinhalb Prozent weniger Umsatz. Das Presse-Grosso belieferte 2021 bundesweit 4.200 Kioske und rund 13.000 Tankstellen-Shops. „Kioske repräsentieren rund sechs Prozent der knapp 90.000 Presseverkaufsstellen“, bilanziert Albrecht. Sie erzielten 3,4 Prozent des Branchenumsatzes. Tankstellen-Shops bildeten einen Einzelhandelsanteil von 14,5 Prozent und einen Umsatzanteil von 8,7 Prozent ab.

Auch um das rückläufige Geschäft abzufedern, gibt es mittlerweile Pressegroßhändler, die in Convenience-Dienstleistungen eingestiegen sind. Ein Beispiel dafür ist das Mitgliedsunternehmen NVP. Es arbeitet mit seiner Tochtergesellschaft Noris Tabak & Convenience zusammen. Zeitungen und Zeitschriften seien vergleichbar mit Snacks, Drinks und Tabak als Fast-Moving-Consumer-Goods, so Albrecht.

Noris-Prokurist Michael Baumann bestätigt den Ansatz. Der Grundgedanke sei , den täglichen Kundenkontakt für neue Angebote zu nutzen, um Synergien zu schaffen. Die Idee sei gut aufgenommen worden und das Geschäft wachse schnell. Heute arbeitet Noris nach eigenen Angaben mit weiteren Pressegroßhändlern in ganz Deutschland zusammen, die Waren für ihre Kunden in Nürnberg beziehen. Das sei eine Entwicklung, die auf die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells hinweise, meint der Gesamtverband Pressegroßhandel.
Kai-Christian Albrecht ist Hauptgeschäftsführer des Presse-Grosso in Deutschland.