Die Kundschaft von heute und vor allem die von morgen hat längst verstanden, dass unser Mobilitätsverhalten und unser Ernährungskonsum einen enormen Einfluss hat, auf die eigene Gesundheit, auf das Wohl von anderen Menschen, von Tieren und unserer Umwelt. Wir befinden uns aktuell in einem der Veränderungsprozesse – in einer Transformation, die unaufhaltsam und gleichzeitig auch notwendig ist. Unsere Welt scheint Kopf zu stehen, eine Veränderung jagt die nächste, der Markt ist unberechenbar und volatil.
Insbesondere an Tankstellen und in Convenience-Shops bieten zeitgemäße Food-Angebote viele Chancen zur eigenen Differenzierung und zur Attraktivitätssteigerung, vor allem bei jungem Publikum. Auf der diesjährigen Veranstaltung Handel und Wandel in Tankstellen sagte Philipp Pauly, Senior Vice President Lekkerland, in seiner Keynote, dass „zirka 17 Milliarden Euro ungenutztes Food-Potenzial pro Jahr in Tankstellen“ steckt.
Bedürfnisse verstehen und Potenziale nutzen
Laut BMEL-Ernährungsreport 2022 kommt es Menschen beim Thema Essen vor allem auf zwei Faktoren an: auf einen guten Geschmack und auf Gesundheit. Gesundheit impliziert dabei nicht nur die eigene Gesundheit, sondern zunehmend auch die Gesundheit in Bezug auf Umwelt und Tiere. Angebote der Zukunft sollten daher nicht nur geschmacklich überzeugen, sondern funktionale Mehrwerte bieten und emotional berühren und begeistern. Sie sollten gut für die eigene Gesundheit, für die Umwelt und gut für andere sein und somit insgesamt ein gutes Gefühl vermitteln. Der Wunsch nach Konsum ohne schlechtes Gewissen wird auch unterwegs immer größer.
Die Antwort auf diese Bedürfnisse sind Angebote mit mehr gesunder Frische sowie nachhaltigere Alternativen. Das bestätigt auch Arnd Luther, Leiter Category Mangement, Geschäftsbereich Tankstellen bei Team Energie: „Immer mehr Menschen legen in ihrem energiegeladenen Alltag auch unterwegs Wert darauf, sich bewusst, gesund und nachhaltig zu ernähren sowie – mal fallweise und mal generell – auf tierische Produkte zu verzichten.“
Tank & Rast prüft Einsatzfelder
Auch die Tank & Rast Gruppe beobachtet den Markt für vegetarische und vegane Produkte und prüft mögliche Einsatzfelder an ihren rund 360 Tankstellen und rund 400 Raststätten im Servicenetz. „Unsere Gäste stellen an die Gastronomie unterwegs zunehmend dieselben Ansprüche wie an das Essen am Familientisch: frisch und gesund soll es sein. Dank dem ‚made by order‘ Verfahren, bei dem Speisen aus frischen und hochwertigen Zutaten in wenigen Minuten individuell zubereitet und angerichtet werden, können wir auf diese Bedürfnisse reagieren. Im Fokus stehen zudem derzeit vegetarische Trendgerichte. Dieses Angebot wollen wir auch zukünftig weiter ausbauen“, so Jennifer Schmidt-Brekenfeld, Director Systems Operations Tank & Rast. Lekkerland setzt bei vegetarischen und veganen Aktionen unter anderem auf die Zusammenarbeit mit starken Marken, wie beispielsweise Rügenwalder Mühle oder The Vegetarian Butcher. „Diese geben dem Endkunden durch ihre Bekanntheit Sicherheit und stehen für guten Geschmack“, so Maik Lanckrock, Senior Manager Sales Foodservice bei Lekkerland. Ein weiterer wichtiger Hebel der Transformation befindet sich im Bereich der Verpackungen. Durch die umfassende Umstellung der Einwegverpackungen bei über 600 Star und Orlen Tankstellen im Bundesgebiet werden verkaufsabhängig etliche Tonnen Co2 pro Jahr eingespart. „Wir freuen uns, dass wir unseren Kundinnen und Kunden unsere To-go-Produkte nun noch nachhaltiger anbieten und so gemeinsam einen Teil zum Klimaschutz beitragen können“, sagt Kai Frahm, Head of Category Management bei Orlen Deutschland.
Treiber, Trends & Herausforderungen
Besonders die junge Generation gehört zu den Treibern von Food Trends und Lifestyle am Markt. Gezeigt hat das der Erfolg der innovativen Eistees der vergangenen Jahre im Shop-Geschäft. Es ist wichtig und zukunftsweisend, diese Treiber und Trends zu erkennen und fürs Business zu nutzen.
Doch nicht immer lassen sich Wünsche und Trends direkt ins Tagesgeschäft integrieren oder machen sich Adaptionen der Trends direkt im Geschäft bemerkbar. Jeder Trend hat einen Gegentrend und Wünsche sind tages- oder situationsabhängig und sehr volatil. Entscheidend ist es, eine eigene Food-Strategie zu definieren und Schritt für Schritt relevante Maßnahmen standortabhängig im Sortiment umzusetzen – ähnlich ist es beispielsweise in der Vergangenheit bereits mit der Qualitätssteigerung des Kaffeeangebotes in Tankstellen sowie mittlerweile etablierten Milchalternativen in ihrem Portfolio erfolgt.
Der Team Energie ist es gelungen, ein eigenes pflanzliches Konzept zu launchen und auf mittlerweile 31 „Vriendly“- zertifizierte Tankstellen im Netz auszurollen. Den Tankstellen-Partnern stehen derzeit 18 leckere – ebenfalls Vriendly zertifizierte – „100 % Pflanzlich!“-Produkte und deren Rezepturen zur Auswahl. „Unser 100 % Pflanzlich-Konzept bereichert unser ohnehin breites Food-Service-Angebot optimal und begeistert unsere mobilen Kunden und Gäste“, so Arnd Luther, Leiter Category Mangement, Geschäftsbereich Tankstellen bei Team Energie.
Patrizia Stitz von Food Ideas beschreibt in ihrem Beitrag eine spannende Transformation, die aus ihrer Sicht „unaufhaltsam und gleichzeitig auch notwendig ist“.
Mit ihren Aktivitäten sorgt die Tank & Rast nicht zuletzt auch dafür, dass das Veggie-Thema in der Convenience-Branche einem breiten Publikum bekannt und damit weiter gefördert wird.