Rewe Oh Angie Berliner Rewe-Trio

Die Kölner Handelsorganisation hat einen zweiten Versuch gestartet, sich im Gastro-Bereich zu positionieren. Auf Made by Rewe folgt Oh Angie! im Verbund zu einem Rewe City und einem Temma. So entstand in Berlin ein Marktplatz für Kommunikation, Genuss und Bio.

Dienstag, 11. November 2014 - Foodservice
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Berliner Rewe-Trio
Oh Angie! ist ohne Testphase fertig für den Rollout.

„Made by Rewe“ ist tot, es lebe „Oh Angie!“. Gerade einmal ein Jahr wurde das Gastro-Format im Anschluss an einen Supermarkt getestet. Die Feuerprobe hat es aber nicht bestanden. Das Konzept Made by Rewe wird wieder eingestanzt. Doch die Kölner haben den Anspruch, für jede Handelsimmobilie von 100 bis 5.000 qm ein optimales Vertriebskonzept zu haben und loten zudem noch Außer-Haus-Konzepte aus. In der Folge entstand Oh Angie! und ging Ende September in Berlin an den Start.

Das Format ist mit seinen Vorgängern in Köln und Heidelberg nicht vergleichbar. Erkenntnisse aus den drei Testobjekten sind zwar umgesetzt, aber allein die Standort-Voraussetzungen von Oh Angie! sind anders. Es liegt im Herzen der Hauptstadt, im Untergeschoss des Einkaufszentrums The Q (Friedrichstraße, Gendarmenmarkt) in direkter Nachbarschaft zu einem Rewe City und einem Temma-Biomarkt. Dieses Rewe-Trio bildet einen Marktplatz für Gastronomie und Lebensmittel-Einkauf. Dabei belebt Oh Angie! die sonst tote Fläche zwischen zwei Rolltreppen.

Das neue Bistro will vor allem die kaufkräftige junge Zielgruppe ansprechen. An seinem hochfrequentierten Standort sind es überwiegend Angestellte, die dort ihr Frühstück einnehmen, eine Mittagspause einlegen oder den Arbeitstag ausklingen lassen können.

Die Rewe-Planer haben jedenfalls ihrer Fantasie freien Lauf gelassen. Der Name Oh Angie! ist eher mit einem Augenzwinkern zu sehen, sagen die Kölner, und weniger als eine Hommage an die Bundeskanzlerin aufzufassen. Dennoch, das Label stehe für ein positives Lebensgefühl, heißt es. Immerhin wollen sie es bei weiteren Standorten verwenden. So nahe es auch liegen mag – das Label Oh Angie! ist nicht Berlin vorbehalten. Das nächste Objekt wird in Heidelberg eröffnet und löst das dortige Gastro-Konzept Made by Rewe ab.

Für die anderen beiden Betriebe in Köln kam das Format nicht in Frage. Sie sind mittlerweile eingestellt worden. In der Bundeshauptstadt habe man aber zugegriffen, als die Möglichkeit bestand, an dem attraktiven Standort im Einkaufszentrum The Q das Triple Oh Angie!; Temma und Rewe City zu realisieren.


Das neue Gastro-Format wird nicht mehr auf seine Rollout-Tauglichkeiten getestet. Es steht, ist aus Köln zu hören, und man suche für dieses Format Fachkräfte aus der Gastronomie. In welchem Umfang es aber künftig die Rewe-Märkte bereichern wird, ist nicht bekannt. Berlin aber ist ein gutes Vorzeichen, dass Oh Angie! in der Kombination mit anderen Einzelhandelsformaten der Kölner funktionieren kann. Von Kannibalismus keine Spur. Das Trio ergänze sich und sorgt für mehr Kundenfrequenz, heißt es aus dem Unternehmen.

Auch sortimentstechnisch ist der Bezug zu den angrenzenden Märkten bei Oh Angie! besser gelungen als im Made by Rewe. Angeboten werden sowohl mediterrane italienische Küche als auch regionale Gerichte. Diese sind frisch zubereitet und variieren zum Teil tageszeitlich. Das Angebot reicht vom Frühstück ab 9 Uhr morgens über das Mittagessen bis zum Nachmittags-Kaffee und dem Abendessen mit anschließendem Drink an der Bar bis 22 Uhr. Zur Auswahl stehen etwa Antipasti, Salate und Vorspeisen, Pasta, Suppen, Salate, gesunde Snacks, handgemachte und frisch zubereitete Sandwiches, verschiedene Desserts, alkoholfreie Getränke sowie Wein und Bier.

Der Service, ausschließlich mit Bedienung an den Tischen, soll einen komfortablen und entspannten Restaurantbesuch ermöglichen. Darum kümmern sich bis zu 22 Mitarbeiter von montags bis samstags. Die Atmosphäre ist lifestylisch: Auf der rund 225 qm große Gastro-Fläche ist Platz für 80 Gäste. Für sie wurden verschiedene Zonen geschaffen, mit unterschiedlich großen Tischen, kleinen Nischen und einem Bartrakt. Dieser grenzt an eine Art Serviceinsel an, in der Küche und Counter untergebracht sind. Über seine Internetseite macht Oh Angie! noch auf Tagungsräume und ein entsprechendes Catering aufmerksam.

Rewe wird im The Q also den unterschiedlichsten Gäste- wie auch Kundenwünschen gerecht. So auch der Bio-Klientel mit dem angrenzenden Temma-Markt, dem ersten in der Hauptstadt, aber bereits der achte in Deutschland. Die Präsentation seiner 6.000 Artikel orientiert sich mit Angebotsinseln und Ständen an klassischen Markthallen. So können im Bäckerei-/ Deli-Bereich die Speisen an 16 Plätzen in aller Ruhe genossen werden.

Die meisten Fläche vom Rewe-Trio nimmt der Rewe City mit 1.100 qm ein. Der Markt ist positioniert als Vollsortimenter für die Stadtbevölkerung, denn Nähe spielt neben dem Preisniveau eine kaufentscheidende Rolle.

Fotos: Rewe

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Bild öffnen OH Angie! bildet zusammen mit einem Temma und einem Rewe City im Untergeschoss des Einkaufszentrum The Q einen Food-Marktplatz.
Bild öffnen Oh Angie! ist ohne Testphase fertig für den Rollout.
Bild öffnen In Berlin realisierte Rewe das Triple Oh Angie!; Temma und Rewe City.
Bild öffnen Auch das Ambiente sorgt für eine angenehme Atmosphäre.