Die Rohlik Group und die ebenfalls tschechische Investmentgruppe Rockaway Capital haben ihre Aktivitäten im Bereich E-Food zusammengelegt. Konkret bedeutet dies – und so wurde es in der Fachöffentlichkeit auch wahrgenommen – dass Rohlik die Aktivitäten von Bringmeister übernimmt und in die Geschäfte von Knuspr integriert. Allerdings erhält Rockaway dafür kein Cash, sondern eine Beteiligung an der Rohlik Group, deren Höhe vom Erfolg der Bringmeister-Übernahme abhängen soll. Dies teilten die beiden Partner mit. „Mit einem robusten jährlichen Post-Covid-Wachstum von 30 Prozent bereits vor der Transaktion zielt die Übernahme darauf ab, den Aufwärtstrend und die geografische Expansion der Rohlik Group weiter zu beschleunigen“, begründen die beiden das gemeinsame Vorgehen. In Berlin tritt Knuspr durch die Transaktion in den E-Food-Markt ein. Und nicht nur das: Bringmeister sei „Stand heute bereits der größte Anbieter in Berlin“. Darüber hinaus werde der Marktanteil von Knuspr in München nach der Übernahme mehr als 25 Prozent betragen und das Unternehmen werde dort zum größten Anbieter.
Das Knuspr-Profil bleibt erhalten
Das Profil von Knuspr werde sich durch die Übernahme aber nicht verändern, betont das Unternehmen gegenüber Convenience Shop. „Wir werden unseren gewohnt exzellenten Service und unseren hohen Standard nun auch für bisherige Bringmeister-Kunden anbieten können. Diese profitieren insbesondere durch die schnellere Lieferung und durch das herausragende Sortiment, geprägt von unseren vielen regionalen Produzenten“, zeigen sich die Unternehmens-Verantwortlichen überzeugt. Knuspr liefere darüber hinaus auch Apotheken-Produkte. Für bisherige Knuspr-Kunden habe die Übernahme zudem keine Auswirkungen.
Um die Integration organisatorisch umzusetzen, sei der operative Bringmeister-Betrieb in München im Oktober in das vollautomatisierte Lagerhaus von Knuspr in Garching bei München übergegangen. Bringmeister-Kunden sollen seitdem vom neuen Einkaufserlebnis bei Knuspr profitieren können. Dieser strategische Schritt werde die Effizienz erhöhen, die Betriebskosten senken und damit die Rentabilität steigern. In Berlin wird die Marke Bringmeister bis zum Beginn des kommenden Jahres weitergeführt.
Insgesamt zeigte sich Tomáš Cupr, Gründer der Rohlik Group, optimistisch, was die Zukunft des Online-Lebensmittelhandels im Allgemeinen gehe. Aber auch zur Zukunft der Rohlik Group äußerte er sich positiv. „Die Schlüssel liegen in der Steigerung der Produktivität und dadurch im Erreichen der Profitabilität“, so sein Statement. Hier sei die Automatisierung, wie Knuspr sie bereits in München und Frankfurt sowohl für den Trocken- als auch für den Frischebereich umgesetzt hätten, unverzichtbar. „Wir glauben, dass sich diese Strategie gepaart mit einem herausragenden lokalen Sortiment für den gesamten Wocheneinkauf durchsetzen wird. “ Weniger positiv sieht er dagegen die zukünftige Entwicklung im Quick-Commerce.