Oda Ambitionierte Ziele

E-Food-Anbieter bekommen in Deutschland einen neuen Wettbewerber: Oda. Bereits 2013 in Finnland gegründet, will sich der Lieferservice ab Januar von Berlin aus in Deutschland als Lebensmittel-Lieferant etablieren.

Montag, 05. Dezember 2022 - E-Food
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Ambitionierte Ziele
Bildquelle: Oda

Bei den eigenen Ankündigungen, wie man agiert und was man plant, war das finnische E-Food-Unternehmen Oda bisher keineswegs zimperlich. Die Rede war vom effektivsten Retail-System der Welt und dass man „online das Preisangebot eines Hartdiscounters mit der Auswahl eines Hypermarkets“ bieten wolle, wie Oda-Co-Gründer Karl Munthe Kaas bereits im vergangenen Jahr in einem Gespräch mit dem „Manager Magazin“ versprochen hatte. Das alles sollte in der zweiten Jahreshälfte 2022 beginnen und wurde bisher nichts. Jetzt wurde für Januar 2023 der Beginn des Testbetriebs in Berlin angekündigt. Gespannt war man in der Branche, ob das Unternehmen, das selbst das Thema Discount benannt hatte, auch einen Discounter als Partner würde gewinnen können. Aber auch das war nicht der Fall. Bereits im Mai 2022 wurde stattdessen eine Handelspartnerschaft mit der Bünting Unternehmensgruppe aus Leer in Ostfriesland verkündet.

Als Grundlage des geplanten Erfolges wird bei Oda vor allem effiziente Logistik genannt. Um Lebensmittelbestellungen maximal effizient abwickeln und Produkte in optimaler Frische an Kunden liefern zu können, soll das rund 15.400 Quadratmeter große Logistikzentrum in Ragow-Mittenwalde bis Januar mit modernster Lager- und Kommissioniertechnik ausgestattet und für die Steuerung über Odas unternehmenseigene Logistik-Plattform eingerichtet sein.

Integrative Plattform
Odas Logistik-Plattform integriere sämtliche Schritte in der Lieferkette für Lebensmittel – von der Beschaffung bis hin zur Lieferung – und optimiere sie durch den gezielten Einsatz von Automatisierung und Machine Learning, sagt das Unternehmen. Unter anderem nutzt man dafür selbst entwickelte Algorithmen, um Produkte entlang der Kommissionierstationen zu verteilen und somit den Warenfluss zu beschleunigen. Palettier-Roboter unterstützen beim Warenein- und -ausgang und ein unternehmenseigener Routenplaner berechne Lieferstrecken für die Auslieferung von Bestellungen, beschreibt Oda sein geplantes Vorgehen im Süden der Hauptstadt. Am Anfang der Aktivitäten wird dann laut Oda aber eine Testphase „mit ersten Nutzern in einzelnen Berliner Bezirken“ stehen. Mit den Erfahrungen dabei wolle man System und Service auf Herz und Nieren prüfen und das Kundenerlebnis weiter verbessern. Nach erfolgter Testphase, so offenbar der Plan, soll dann der Online-Supermarkt allerdings in einem Zug in ganz Berlin freigeschaltet werden.
Bieten will Oda einen Wocheneinkauf mit einem Supermarkt-Sortiment von anfänglich mehr als 9.000 Produkten, einschließlich Getränkekisten, regionalen Produkten und Bio.
Das neue Oda-Logistikzentrum in Ragow-Mittenwalde soll bis zum Januar 2023 arbeitsfähig sein.