Bringoo „Digitales Einkaufszentrum“

Immer mehr Menschen wollen online einkaufen - auch Lebensmittel. Seit dem vergangenen Jahr bietet das Startup Bringoo C-Stores die digitalisierte Möglichkeit, ihre Waren ausliefern zu lassen.

Mittwoch, 30. März 2022 - E-Food
Martin Heiermann
Artikelbild „Digitales Einkaufszentrum“
Bildquelle: Bringoo

Zwei Drittel der Deutschen haben heute keinen Zugang zu Same-day-Delivery oder Quick-Commerce. Das stellt Robert Kosobucki, Co-Founder des Lieferdienstes Bringoo, gegenüber Convenience Shop fest. Allerdings sei die Online-Verfügbarkeit von Lebensmitteln in Großstädten noch 2020 deutlich limitierter gewesen. Das ändere sich nun. Denn einerseits steige die Nachfrage nach E-Food. Andererseits will der Mitgründer des Startups einen zunehmenden Wettbewerbs-Druck auf den Lebensmittel-Einzelhandel erkannt haben. Er sei verursacht durch eine steigende Nachfrage nach Online-Konnektivität und dem Wachstum von Dark-Stores. Genau an dieser Stelle biete Bringoo eine Lösung. Seit dem vergangenen Jahr, so Kosobucki, sei der Lieferdienst mit zwei selbst programmierten Apps online gegangen: einer Consumer-App und einer Logistik-App. Das Ziel sei, „das digitale Einkaufszentrum für Mainstreamer zu werden“. Durch den Aufbau einer innerstädtischen Last-Mile-Infrastruktur ermögliche Bringoo sowohl lokalen Playern als auch Konzernen, in die Digitalisierung einzusteigen, ohne die Städte zusätzlich zu belasten.

Partner eines Discounters
Bringoo stellt also im Auftrag kleiner und großen Einzelhändler deren Waren an die Verbraucher zu. Dazu gehören auch Lebensmittel. Derzeit arbeitet das Unternehmen mit der Rewe-Gruppe inklusive Penny und Nahkauf aber auch mit Edeka- und Metro-Märkten zusammen. Aktuell führe man „spannende Gespräche mit den größten Playern aus den verschiedensten Einzelhandelsbranchen“, berichtet der Co-Founder. Im LEH plane Bringoo mit einer weiteren renommierten Discounterkette und einem bekannten Hypermarkt eine Partnerschaft.

Bringoo zeichnet sich nach eigenen Angaben durch ein großes Sortiment zu marktüblichen Preisen aus. Aktuell sei der Lebensmittelanteil am höchsten. In der Zusammenarbeit mit den Einzelhändlern könne der Lieferdienst zudem von deren Markenloyalität profitieren. Darüber hinaus benötigt der Lieferdienst kein eigenes Lager oder eine Supply-Chain. Der Fokus sei ganz auf eine datengetriebene Optimierung der Logistik reduziert. Dadurch könne Bringoo wirtschaftlich und ökologisch Kosten einsparen, betont Kosobucki. Durch eine Bündelung der Warenkörbe bündele das Startup zudem Wege in den Supermarkt: „Gerade im ländlichen Raum können wir Emissionen damit einsparen. Zusätzlich erzeugen wir keinen Warenverfall oder weiteren Verpackungsmüll“, meint er.

Heute ist Bringoo in Berlin, Hamburg oder den „Speckgürteln“ dieser Städte unterwegs. Bis zu zehn Kilometern vom Standort des Handelspartners reiche die Lieferdistanz. Man plane, diese zu erweitern. Für die Zustellung zahlen Kunden eine Liefergebühr von 2,90 Euro. Einzelhändler geben je nach Servicemodell eine prozentuale Kommission an Bringoo ab.
Im LEH plant Bringoo eine Partnerschaft mit einer renommierten Discounterkette und einem bekannten Hypermarkt, kündigt Mitgründer Robert Kosobucki an.