Internorga 2015 Hamburger Sechs-Tage-Rennen

Im Spannungsfeld zwischen Trendschmiede und Innovationspool, Ausstellung und Branchentreff - die Leitmesse für den Außer-Haus-Markt hat die Erwartungen aller Beteiligten erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm zeichnet das März-Event besonders aus.

Freitag, 17. April 2015 - Messen
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Hamburger Sechs-Tage-Rennen
Kaum zu verfehlen: das Portal zum Trendforum Pink Cube.

Nicht umsonst stand die Elb-Metropole sechs Tage lang für große und kleine Gastronomiebetriebe, Caterer, Hoteliers, Händler, Planer und Bäcker im Fokus. Denn neben dem üblichen Messetrubel, bot die Internorga in diesem Jahr eine Fülle an Premieren und neuen Formaten.

Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH, ist sehr zufrieden und spricht von positiven Rückmeldungen der Aussteller und Besucher und einem regen Interesse an den begleitenden Extra-Veranstaltungen. Sein Eindruck wurde von den Ergebnissen einer Befragung während der Messe unterstrichen: Danach beurteilten 90 Prozent der Fachbesucher die Internorga 2015 mit sehr gut oder gut. 91 Prozent wollen sie weiterempfehlen. 85 Prozent der Besucher waren Entscheider. Ein interessantes Forum folglich für alle, die mit Produktpremieren und neuen Formaten im März an den Start gingen. Viele Fachbesucher zog es zum Beispiel in die Newcomers‘ Area, wo Start ups bzw. Neueinsteiger in den Gastro-Markt sich und ihre Waren präsentierten.

Ein weiterer Anziehungspunkt war die Craft Beer Arena. Dort stellten 19 Brauer, 80 Biere vor. Dass dort auch Themen wie Food Pairing, Kostenrechnung für Gastronomen, Biercocktails und eine Podiumsdiskussion auf großes Interesse stießen, belegt, welche starke Bewegung in diesem Markt steckt. So war für Anders Coisbo, Coisbo Beer ApS aus Dänemark, die Internorga ein Sprungbrett in den deutschen Markt. Und Oliver Wesseloh, Brauer der Kehrwieder Kreativbrauerei und Weltmeister der Bier-Sommeliers, glaubt, dass die Tage in Hamburg Craft Beer auf eine neue Ebene gestellt haben, weil den deutschen Brauern eine solche Plattform bisher noch nicht geboten wurde.

Einen großen Sprung machte auch der dritte Pink Cube. Dieses Trendforum wurde neu gestaltet und an einem neuen Ort positioniert. Bei den gut frequentierten Vorträgen der Trendforscherin Karin Tischer, Food & More, standen Fragen und Austausch im Mittelpunkt. Ebenfalls zum dritten Mal deckten die Hersteller von Table Tops die 30 m lange Skywalk-Tafel mit ihrem modernen, trendigen Equipment ein. Dort fanden die Besucher anschauliche Kombinationsbeispiele verschiedener Materialien und Farben und konnten sich inspirieren lassen.


Doch auch die Aussteller sorgten an ihren Ständen für Annimation und Eventcharakter. Vor allem in Sachen Food Pairing gab es einiges zu erfahren. Das Zusammenspiel von Food und Beverage hat zum Beispiels Nestlé Schöller im Handbuch für die Gastronomie zum Thema gemacht. Anschaulich sind darin Handhabung und Kombinationsmöglichkeiten von Desserts und Kaffee bzw. Kaffeespezialitäten dargestellt, ergänzt um Mengenangaben und Kalkulationsbeispiele. Bei der Großbäckerei Hack waren es dagegen Holzofenbrot und Wein, die als Komplementärangebote präsentiert wurden.

Die Internorga lebte vor allem von den zahlreichen Kochvorführungen. In den Hallen der Küchentechnik herrschte reges Treiben bei den Herstellern von multifunktionalen Gargeräten. Im Mittelpunkt der Live-Kochshows standen optimierte Prozesse und die intuitive Bedienung der Gargeräte sowie Kostensenkung durch geringeren Energieverbrauch. Außerdem zeigten die Hersteller, wie die Smartphone-Technologie bei Gargeräte zum Einsatz kommt. Steuern und Überwachen aus der Ferne ist keine Zukunftsmusik mehr.

Auch die Foodspezialisten heizten die Öfen an. Nestlé hatte zum ersten Mal die Marken Nespresso, Nescafé, Mövenpick, San Pellegrino und Chef auf einem Messestand gebündelt und dieses neue Konzept, in Kombination mit Barista und Spitzenköchen, vor Ort ergänzt. Das Ergebnis hat Max Boller, Geschäftsführer Nestlé Professional Deutschland, überzeugt: „Wir hatten an unserem Stand eine hohe Besucher-Qualität in Verbindung mit einer guten Frequenz.“

Die Besucher bei Unilever Food Solutions erwartete ebenfalls Neues: Wo sonst die Culinary Fachberater aus den Chefmanship Centren ihr Können bewiesen, kochten dieses Jahr auch Kunden. Dazu wurden schon im Messe-Vorfeld unter interessierten Kunden einige Kollegen ausgesucht und eingeladen, auf dem Stand ihre eigenen Rezepte und Kreationen mit Knorr Professional Produkten zu zeigen. Geschäftsführer Klaus Ridderbusch erklärte dazu, dass es Ziel von Unilever Food Solutions sei, die beste Beratung für jeden Kunden auf dem Markt zu bieten und dass man das auch auf den Messen in den Vordergrund stelle. Also wurde die praktische Inszenierung von Wissen und Produkten durch die Außendienst-Mitarbeiter ergänzt, die an den Chefstables individuelle Lösungen zusammen mit der Culinary Fachberatung präsentierten.

Bei Homann Feinkost lenkte Genussbotschafterin Barbara Schöneberger die Aufmerksamkeit auf die neuen Salat-Dressings. Die sechs Sorten zeichnen sich unter anderem durch ihre Abpackung im 4 l-Eimer aus, der ungeöffnet nicht kühlbedürftig ist. Er verspricht ein unproblematisches Handling, klare Sicht aufs Dressing durch Fenster und Maßskala.

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Bild öffnen Kaum zu verfehlen: das Portal zum Trendforum Pink Cube.
Bild öffnen Viele Inspirationen konnte man sich in der LiquId Bar holen.