Ladenbau Rohstoffmangel wird zum wachsenden Problem

Wenn Ladenbauer nur schwer an Metall, Eisen und Co. herankommen, wirkt sich das auch auf Neu- und Umbauten im Convenience-Shop-Bereich aus.

Donnerstag, 28. Oktober 2021 - Industrie
Thomas Klaus
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Bildquelle: Aichinger

Flexibilität und Schnelligkeit – die haben sich die Ladenbauer auf ihre Fahne geschrieben.“ So sieht das zumindest Angela Krause, Geschäftsstellenleiterin des Deutschen Ladenbau Verbandes, dlv, im Gespräch mit Convenience Shop. Doch dann kommt ein Aber: „Zurzeit ist das nur mit großem Kraftaufwand zu stemmen.“ Ein wesentlicher Grund ist der weltweite Rohstoff- und Materialmangel. Der schüttelt auch die Ladenbauer kräftig durch. „Bestimmte Materialien sind nicht zu bekommen oder nur zu einem satten Preisaufschlag“, bringt Krause die fast schon dramatische Lage auf den Punkt. Verschärft werde das Ganze einerseits durch Komplikationen beim Transport per Frachtcontainer und andererseits durch einen „eklatanten Handwerker-Mangel für die Vorarbeiten“, berichtet sie außerdem.

Probleme bei den Lieferketten
Im Gespräch legt die Geschäftsstellenleiterin des Ladenbau Verbandes frische Umfragezahlen vor, die ihre Aussagen untermauern. So gaben im September dieses Jahres 62 Prozent der Ladenbauunternehmen an, dass sie Probleme mit ihren Lieferketten hätten. Größtes Sorgenkind ist Metall: 79 Prozent der Befragten bekommen es nur in einem Umfang geliefert, der nicht ausreicht. Nummer Zwei und Drei auf der Liste sind Holzwerkstoffe und Dekorplatten. Hier beklagen 68 beziehungsweise 53 Prozent der Befragten, zu wenig Material geliefert zu bekommen. Allerdings betont der Verband: Holz und Metall seien zwar teuer geworden, jedoch immerhin noch beziehbar. Bei der Elektronik schwankten die Wiederbeschaffungszeiten. Zukaufteile wie etwa Bestuhlungen für die Shops seien eine besonders große Herausforderung.

Kein Ladenbauer bleibe von Preisanstiegen bei Material und Rohstoffen verschont. 26 Prozent müssten mit einem preislichen Plus von bis zu 20 Prozent zurecht kommen. Bei 41 Prozent der Befragten seien es bis zu 50 Prozent Teuerung. Laut Umfrage vermelden sogar 32 Prozent der Unternehmer mehr als 50 Prozent Preiswachstum.

Verbesserte Auftragslage
Allerdings erkennt Geschäftsstellenleiterin Krause einen Silberstreif am Horizont: „Im Vergleich zur vorhergehenden Umfrage für die Monate Mai und Juni hat sich die Auftragslage der Ladenbauer deutlich verbessert. Die durchschnittliche Auslastung liegt bei 98 Prozent.“ Jetzt müsste es nur noch bei Rohstoffen und Material richtig „flutschen“.