MCS Interview Effektiv und flexibel - Wunsch nach Beratung

Vor etwas mehr als 20 Jahren verbanden sich Convenience-Großhändler aus ganz Deutschland in der MCS, um auch national handeln zu können. Wir sprachen mit MCS-Geschäftsführer Torsten Eichinger über die Herausforderungen.

Dienstag, 03. April 2018 - Industrie
Hans-Jürgen Krone
Artikelbild Effektiv und flexibel - Wunsch nach Beratung

Ist der Wunsch nach stärkerer Beratung von den Kunden an Sie herangetragen worden?

Eichinger: Es kommt viel Feedback, und es werden auch Anforderungen gestellt. Darüber hinaus haben wir sehr früh angefangen, Marktstudien durchzuführen, um herauszufinden, was die Kunden unserer Kunden eigentlich wirklich wollen und wo es vielleicht hapert.

Was hat sich daraus ergeben?

Eichinger: Wir haben schon vor über zehn Jahren die Initiative POSitiv ins Leben gerufen, die sich konkrete positive Veränderungen am PoS vorgenommen hat. Beispielsweise durch die POSitiv-Box, mit deren Hilfe erstmals systematisch Riegel nach dem Motto „Zwei zum Preis von...“ verkauft wurden. Das ist heute gar nicht mehr wegzudenken. Als Nachfolgeprodukt kam die Cash-Box. Hier haben wir es erstmals geschafft, eine Getränkeaktion erfolgreich im Bereich der Kasse unterzubringen. Als wir damit gestartet sind, haben uns einige für verrückt erklärt, dass wir jetzt Getränke in die Kassenzone bringen. Mittlerweile hat sich das Angebot etabliert und bewiesen, dass es geht.

Die Handelsunternehmen intensivieren ihre Aktivitäten in Richtung Convenience. Kann das der Convenience-Branche als Ganzes helfen?

Eichinger: Ich sehe das positiv. Zum einen schadet die konzeptionelle Veränderung von Convenience-Konzepten, wie wir sie im Moment merken, dem Markt sicherlich nicht. Zurzeit möchte ich gerne Ladenbauer sein. Aber auch wir als Lieferant sind natürlich stark gefordert. Dem sehe ich positiv entgegen, denn wir sind die Einzigen im Markt, die die LEH-Sortiments-Kompetenz und gleichzeitig auch die der Feinstdistribution haben. Wir beliefern Kunden vom kleinen Schwimmbadkiosk bis zum Lebensmittelgeschäft, die ganze Bandbreite. Nahversorger-Sortimente gehören zu unserem Kern-Geschäft.

Haben Sie sich im vergangenen Jubiläumsjahr auch darüber Gedanken gemacht, wohin sich die MCS in den kommenden 20 Jahren entwickeln soll?

Eichinger: Natürlich ist das für uns ein Them. Das erwarten auch unsere Gesellschafter. Der Covenience-Markt ist extrem dynamisch. Die Entwicklung, die wir in den vergangenen drei Jahren erlebt haben, hätte vor fünf Jahren niemand vorhergesagt. Keiner hat auch in dieser Art und Weise mit einer Zusammenarbeit von Aral und Rewe gerechnet. Solche Dinge machen Planungen extrem schwierig. Nichtsdestotrotz haben wir natürlich eine klare Ausrichtungen, was unsere Arbeit der kommenden Jahren angeht. Für uns steht der mittelständische Markt im Fokus, der weiterhin am wachstumsträchtigsten ist. Dort können wir mit unseren Partnern auf Augenhöhe arbeiten und gemeinsam glaubwürdig Projekte anschieben. Wir wollen uns weiterhin in diesem Segment bewegen und es partnerschaftlich bedienen. Punkten wollen wir mit Produkten und Dienstleistungen. Wir haben aktuell einen Award für Foodstartups ins Leben gerufen, den Young Taste of Convenience Award. Ziel ist es, convenience-geeignete Produktinnovationen jenseits der großen Markenartikler besser zu identifizieren. Den Gewinnern ebnen wir ganz praktisch den Weg in die Shops. Einige unserer Kunden haben ganz konkret zugesagt, sie mit Shop-Präsenz zu unterstützen. Dazu kommt der neue „Social Convenience Award“. Prämiert werden Unternehmen, die mit ihrer Facebook-Seite erfolgreich auf ihren Shop und ihre Angebote aufmerksam machen.

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