Kaffeemaschinen Springender Punkt - Individualisierung - Telemetrie eröffnet neue Möglichkeiten der Vernetzung

Die Digitalisierung und Vernetzung schreitet auch bei Kaffeemaschinen voran. Shop-Verantwortliche sollten diese Entwicklung nutzen.

Donnerstag, 22. Juni 2017 - Foodservice
Thomas Klaus
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Telemetrie eröffnet neue Möglichkeiten der Vernetzung

Web-Applikationen für die Programmierung, Kontrolle und Fehlersuche werden immer mehr zum Standard. Eine Fernbedienung und Fernauslese der digital gesteuerten Vollautomaten ist keine Zauberei, sondern technischer Fortschritt in Reinkultur. Die Gerätehersteller, beziehungsweise ihre Servicestellen, wissen durch den Einsatz von Telemetrie häufig schon vor den Kunden, dass eine Maschine fehlerhaft läuft. Bevor die Technik teilweise oder komplett ausfällt, kann deshalb bereits reagiert werden. Ferner können, bei integrierten telemetrischen Anbindungen, per Funk Produkteinstellungen und Dosierveränderungen am Automaten erfolgen. Steigender Kaffeeverbrauch signalisiert beispielsweise, dass der Serviceintervall erhöht werden sollte. Ebenfalls im Aufwind bewegen sich Gerätekonfigurationen nach Kundenwunsch per App oder 3-D-Visualisierung.

Die weiter fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung wird voraussichtlich schon in wenigen Jahren Blüten treiben, die heute noch etwas kurios wirken. Bald melden die Kunden ihre Vorlieben per App an Kaffeemaschinen weiter; diese wiederum brühen den individualisierten Kaffee. Und per App werden die am nächsten gelegenen und am schnellsten erreichbaren Convenience-Shops gefunden: Dort läuft das Getränk genau so in die Tasse, wie sich die Kunden das ganz persönlich wünschen. Spracherkennungsprogramme heben die Kommunikation zwischen Hersteller, Maschine, Gast und Kunde auf eine neue Stufe. Zusätzlich sind Verlinkungen zu den sozialen Medien wie Facebook, Twitter & Co. denkbar.

Bargeldloses Bezahlen wird immer wichtiger

Überhaupt ist Individualisierung der herausragende Punkt. Nicht nur mit Technik wird sie aufgefangen, sondern ebenso mit begleitenden Geschäftsmodellen, die zum Beispiel auf Gutscheinsysteme setzen und dadurch die Kundenbindung unterstützen.

In diesem Zusammenhang verdient das Thema der digitalen, bargeldlosen Zahlsysteme noch mehr Aufmerksamkeit der Shop-Verantwortlichen. Ein Aspekt sind dabei Touch-Payment-Szenarien via Biometrie: Gemeint ist die Identifizierung und Authentifizierung von Personen anhand ihrer Gesichter, Fingerabdrücke oder ähnlicher Charakteristika.

Untersuchungen und Befragungen machen deutlich: Die jüngeren Menschen sind in punkto bargeldlosem Bezahlen wesentlich aufgeschlossener als die älteren. Das wurde 2016 ein weiteres Mal bei einer Erhebung des Allensbach-Institutes unter Konsumenten im Alter zwischen 16 und 29 Jahren bestätigt. Demnach sind 61 Prozent der Befragten sehr offen für eine Bezahlung auf Basis der kontaktlosen NFC-Technologie via Karte oder per Smartphone. Und diese Befragten sind die zukünftige Zielgruppe.

Trotzdem: Bei aller Wichtigkeit von geeigneter Technik und qualitativ hochwertiger Rohware – an Fachwissen darf es im Sinne eines erfolgreichen und profitablen Kaffee-Geschäftes nicht fehlen.

Reinigung der Kaffeemaschinen wird vernachlässigt

Möglicherweise vorhandene Wissenslücken wollen zum Beispiel der Deutsche Kaffeeverband in Form umfangreicher Informationsmaterialien oder diverse Hersteller mit individuellen Vor-Ort-Schulungen und externen Seminaren schließen. Und zu beachten ist da eine Menge. Nach den Erfahrungen des Verbandes gehört zum Beispiel die Reinigung der Kaffeemaschinen zu den am sträflichsten vernachlässigten Bereichen; bei einer unregelmäßigen Reinigung drohen unmittelbar negative Auswirkungen auf den Geschmack.

Ähnlich unangenehme Folgen kann eine schlechte oder ungeeignete Wasserqualität haben. Gleichermaßen muss dem Kalk der Garaus gemacht werden, damit er sich nicht in den Ecken der Maschine festsetzt und den Kaffeedurchfluss behindert. Wasserfilter haben sich da bewährt. Allerdings: Der technische Fortschritt zeigt sich verständnisvoller und duldsamer gegenüber menschlichen Schludrigkeiten als je zuvor. Das gilt etwa für die Reinigung, die heutzutage häufig per Tastendruck automatisiert und HACCP-konform durchgeführt wird.

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