Kaffeemaschinen Springender Punkt - Individualisierung

Die Digitalisierung und Vernetzung schreitet auch bei Kaffeemaschinen voran. Shop-Verantwortliche sollten diese Entwicklung nutzen.

Donnerstag, 22. Juni 2017 - Foodservice
Thomas Klaus
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Bildquelle: Gettyimages

Vermutlich ist es nur eine der vielen netten Geschichten, die um Lebensmittel kreisen und in Wirklichkeit zu schön sind, um wahr zu sein: Da soll vor rund 1.500 Jahren ein Hirte in Äthiopien schwer darunter gelitten haben, dass seine Ziegen nachts nicht schlafen wollten. Doch eines Tages beobachtete er, dass die Tiere immer dann aufgekratzt waren, wenn sie die Früchte eines bestimmten Busches gefressen hatten – nämlich die Kaffeefrüchte. Der Hirte nahm sich ein Beispiel an seinen Ziegen und entdeckte die anregende Wirkung auch für sich.

Ob die Kaffee-Genießer von heute den Ziegen von früher tatsächlich so viel zu verdanken haben, bleibt letztlich ein Geheimnis. Fakt ist: Am dunklen Muntermacher führt längst auch im Shop-Bereich kein Weg mehr vorbei. Schließlich ist Kaffee das am meisten konsumierte Getränk in der Bundesrepublik. Im vergangenen Jahr lag der Pro-Kopf-Konsum bei 162 Litern, deutlich mehr als bei Heil- und Mineralwasser (143,4 Liter) oder Bier (105,9 Liter). Ein knappes Viertel des gesamten Kaffee-Verbrauchs läuft über den Außer-Haus-Konsum.

Qualitätsbewusstsein der Kaffee-Trinker wächst weiter

Shop-Betreiber können es sich, genauso wie Gastronomen, nicht mehr leisten, eine abgestandene „Plörre“ auszugeben. Denn das Qualitätsbewusstsein der Kaffee-Trinker wächst kontinuierlich; ihre Ansprüche steigen. Hintergrund: Der Kaffee ist für viele Menschen vom Lebensmittel zum Genussmittel aufgestiegen.

Den Shop-Verantwortlichen kann das nur recht sein: Sie sind gut beraten, diese Entwicklung laufend zu beobachten und das Angebot weiter zu entwickeln. Dafür sprechen betriebswirtschaftliche Zahlen. Aus der Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung ist bekannt, dass der Preisaufschlag zum Wareneinsatz beim Kaffee immerhin 700 bis 1.000 Prozent beträgt. Eine andere Rechnung ist relativ einfach: Wenn im Shop pro Tag etwa 100 Tassen Kaffee zu jeweils 2 Euro verkauft werden, dann kommen in zwei Monaten durchaus 10.000 Euro zusammen, deutlich mehr als die meisten empfehlenswerte Vollautomaten und Siebträgermaschinen kosten.

Da die Maschinen den Menschen mehr und mehr Arbeit abnehmen, kann der stattliche Preisaufschlag erst recht genossen werden. Exakt das passiert gegenwärtig: Wir erleben den Einzug des Alltags der vernetzten Dinge, Dienste und Menschen in den Kaffee-Markt. Der erleichtert die Kaffee-Geschäfte im Shop ungemein. Und ein Zurück wird es nicht mehr geben.

Innerhalb kurzer Zeit ist zum Beispiel die intuitive Bedienung per farbigem Touchscreen-Display selbstverständlich geworden. Sie ist auch unter Marketing-Gesichtspunkten ein Gewinn, weil eine optisch ansprechendere Präsentation der Kaffee-Angebote gewährleistet wird.

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