Befragung Die Zukunft ist mobil... - Edeka

...und die Branche stellt sich darauf ein. Experten haben das gegenüber Convenience Shop bestätigt. Ihre Pläne für das laufende Jahr.

Donnerstag, 02. März 2017 - E-Food
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Die Zukunft ist mobil... - Edeka
Bildquelle: Convenience Shop

Rainer Utz, Geschäftsführer der gleichnamigen Großhandlung

Flexibilität, Kundennähe und eine leistungsfähige Logistik zeichnet die MCS-Gesellschafter aus. Wir, einer dieser Gesellschafter, wollen auf der Großhandelsstufe die Prozesse und Strukturen weiter optimieren. In 2017 investieren wir in die Erneuerung unserer Warenwirtschaft und die Fuhrpark-Steuerung. Daneben verstärken wir unsere Aktivitäten im Marketing, insbesondere im Bereich neue Medien. Ziel ist immer, einen Schritt schneller zu sein als der Wettbewerb. Das gilt zum Beispiel auch bei der Platzierung neuer Produkte.

Norbert Kumor, Leiter Marketing und Produktmanagement im Bereich Tankstellen der Westfalen Gruppe, Münster

Um den mobilen Gast zu verführen und zu verwöhnen, werden wir in diesem Jahr eine eigene Kaffeekonzept-Marke ausbauen. Geplant ist auch, unsere Bistrokonzepte zu verfeinern, E-VA-Produkte (Prepaid-Angebot) auszubauen, Partner- und Mitarbeiterschulungen sowie Azubi-Seminare zu intensivieren und standortspezifische Sortimente, Planogramme und Dienstleistungen der jeweiligen Station anzupassen, um den mobilen Gast zu verführen und zu verwöhnen.

Udo Klinkhammer, Vertriebsleiter Rewe to go

Generell gilt: Es muss eine gesunde Testkultur installiert sein. Am Ende entscheidet dann der Kunde, ob das Angebot passt oder nicht. Nachhaltigkeit nimmt auch in der Convenience-Branche an Fahrt auf. Besonders die Themen Kaffee-Einwegbecher versus KaffeeMehrwegbecher oder Verpackungen bzw. Verpackungsformen sind hier zu nennen. Aber auch eine stärkere Kundenkommunikation, innovative Zahlungslösungen oder Kundenbindung beschäftigen uns. Im laufenden Jahr werden wir bei Rewe to go aber nicht das Konzept überarbeiten, sondern konzentrieren uns auf normale Investitionen in die reguläre Instandhaltung und Expansion.

Carsten Nolof, Leiter Marketing Shop/Food/Services bei Total Deutschland

Die Preissensibilität im Tankstellen-Shop nimmt zu, bedingt durch den starken Wettbewerb der Retailer. Diese setzen verstärkt auf Eigenmarken-Werbung und erreichen bei den Verbrauchern eine höhere Kaufbereitschaft dafür. Insofern müssen wir das in unseremTankstellen-Auftritt im Kopf haben. Total wird daher in diesem Jahr in Sortimente wie warme und kalte Snacks, Fast Food generell, dem Kaffee-Segment, in Süßwaren und alkoholfreien Getränken noch stärker in POS-Aktionen investieren. Auch wird Total in Backshop-Vitrinen samt Ausstattung investieren. Außerdem sind Produktschulungen für unserer Tankstellenpartner vor Ort geplant und Tests in lokalen Formaten.

Rainer Kraus, Leiter Transformation Convenience-Geschäft Aral AG

Die negative Entwicklung klassischer Tankstellen-Sortimente wird sich weiter fortsetzen und der deutsche Konsument behält das Preisniveau im Auge. Wir müssen ihm darum die Vorteile des Convenience-Einkaufs noch mehr verdeutlichen: Zeitersparnis durch Einkaufskombination, frische und gesunde Produkte mit kurzer sowie längerer Haltbarkeit. Das bewusste Konsumieren nimmt zu, und die Verbraucher sollten sich auch der Kostenersparnisse bewusst sein, die sie durch bedarfsgerechten Einkauf haben. Immerhin 13 Prozent aller Lebensmittel werden ungeöffnet weggeworfen. 2017 investieren wir in Rewe to go an unseren Aral-Tankstellen und damit in die Wachstumssegmente.

Peter Obeldobel, Vorsitzender der Geschäftsführung, Valora Holding Germany

Die Branche ist weiterhin im Wandel. Dabei gilt der Fokus immer der Flächenrentabilität. Entsprechend unserer Analysen sind Anpassungen in den Sortimenten enorm wichtig. Dabei ist das Stichwort „professionelles Category Management“ von besonderer Bedeutung. Wir investieren generell in unsere neu modernisierten und überarbeiten Konzeptformate P&B, Cigo und Avec und werden 2017 viele ältere Stores revitalisieren, beziehungsweise an neuen Standorten expandieren. Zudem werden wir auch das Sortiment rund um unsere Eigenmarke ok.– kontinuierlich erweitern. Außerdem sind wir sicher, dass Aspekte wie Nachhaltigkeit und hohe Qualität beim täglichen Konsum von Convenience-Produkten immer wichtiger werden. Mit darauf abgestimmten Angeboten möchten wir unseren Kunden den Sofortzugang zu Glückmomenten in ihrem Alltag ermöglichen – das ist unser Kerngeschäft.

Ina Poulus, Leiterin Shopgeschäft Exxon-Mobil/Esso

Das Thema Mobilität ist eng verwoben mit modernen Bezahlverfahren und einem hohen Qualitätsanspruch der Konsumenten. Sehr regional wird Esso agieren. Das heißt, wir werden unseren Weg fortsetzen und uns Station für Station ansehen und entscheiden, was gemacht werden sollte und kann. Es macht keinen Sinn, eine tolle Shopeinrichtung zu haben, wenn das übrige Layout nicht dazu passt und umgekehrt. Wir stülpen also nicht allen Stationen einzelne Elemente über, sondern nehmen uns jede Tankstelle einzeln vor.

Veronika Markwardt, Convenience Retail Manager D-A-CH bei Shell

Die zunehmende Nachfrage nach Angeboten zu Essen und Trinken unterwegs wird auch in 2017 neue und erweiterte Konzepte, Formate und Partnerschaften (wie z.B. mit Amazon und Starbucks) hervorbringen. Hier arbeiten wir sowohl mit bestehenden als auch mit neuen Partnern zusammen und testen derzeit entsprechende Angebote, um reagieren zu können. Eine Herausforderung ist die operative Umsetzung, bei der wir das Thema Verderb im Blick behalten müssen, da sich die Kundennachfrage für gesündere und frischere Angebote für unterwegs erst noch entwickelt. In anderen Produktgruppen, wie z.B. Energy Drinks und Geschenk- und -bezahlkarten, erwarten wir ebenfalls Wachstum. Investitionen fließen auch in diesem Jahr unter anderem in weitere Umbauten der Stations-Shops, die sich sehr stark an den unterschiedlichen Kundenbedürfnissen orientieren.

Torsten Eichinger, Geschäftsführere MCS Marketing und Convenience-shop System GmbH

Neben allen Konzepten, die jetzt richtigerweise implementiert werden, darf das Brot-und-Butter-Tagesgeschäft nicht vergessen werden. Hier müssen alle Beteiligten von der Industrie über den Großhandel bis zu den Shops gemeinsam schauen, wie sie die Prozesse für alle nutzenstiftend optimieren.

Neben der Investition in Hardware und der IT steht bei uns die Software Mensch im Vordergrund, um die immer komplexeren Anforderungen des Marktes und damit unserer Kunden im persönlichen Kontakt sicherstellen zu können. Deshalb bauen wir unseren Aussendienst auch gezielt auf und aus.

Marko Unger, Verkaufsleiter für den Bereich Convenience bei Edeka C+C Großmarkt GmbH

Wir sind davon überzeugt, dass zielgruppenorientierte Food-Service-Angebote, insbesondere im Frühstücks- und Mittagsbereich, sowie der weitere Ausbau und die Professionalisierung des Kaffeeangebots in 2017 für Wachstum sorgen werden. Aber auch in klassischen Warengruppen sehen wir nach wie vor Wachstumspotenziale. Wir müssen uns dazu allerdings wieder mehr auf unsere Stärken konzentrieren. Dazu gehören u.a. standortindividuelle Sortimente, tageszeitliche Angebote bei bestimmten Warengruppen und übersichtliche Warenpräsentationen und Laufwege, um mehr Impulse zu schaffen und höhere Margen zu erzielen.

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