Convenience Best Die Sieger zeigen, wo es langgeht

Convenience Shop und Lekkerland präsentieren die Sieger-Produkte, die in zwölf Warengruppen jeweils die ersten Plätze bei Convenience Best belegen. Auch 2021 ist das Ergebnis durch die Pandemie beeinflusst. Rikus Kolster (Foto), Senior Vice President Buying & Category Management, erläutert, welche Rahmenbedingungen die Erfolge der Newcomer beeinflusst haben.

Donnerstag, 28. Oktober 2021 - Convenience Best 2021
Martin Heiermann
Artikelbild Die Sieger zeigen, wo es langgeht
Bildquelle: Lekkerland

Convenience Best und seine Produkt-Platzierungen machen auch in diesem Jahr die Erfolgschancen der Innovationen in den C-Stores der vergangenen Monate ein Stück weit transparenter. Denn der Award Convenience Best hat nach wie vor eine Alleinstellung unter den Auszeichnungen für neue Produkte in unserer Branche. Er bietet auch deshalb eine „harte Währung“, die zeigt, welche kreativen Neueinführungen von den Konsumentinnen und Konsumenten gerne aufgenommen wurden. Letztendlich sind es bei den Gewinnern immer wieder ähnliche Faktoren, die für den Sieg in einer Warengruppe ausschlaggebend sind. Auf dem ersten, zweiten und dritten Platz finden sich folgerichtig besonders starke Marken wieder, die mit einem attraktiven Packaging punkten und sich durch eine hervorragende To-go-Eignung als gut für die Shops konzipiert ausweisen. Eine nicht zu unterschätzende Rolle für den Erfolg bei Convenience Best spielen auch eine breite Distribution der neu eingeführten Produkte und die gute Sichtbarkeit am Point of Sale. Allerdings wird die Auszeichnung diesmal nur in zwölf Kategorien vergeben. In der Warengruppen Zigaretten und OTP gab es zu wenig Neues. Darauf weist auch Rikus Kolster hin, der den Wettbewerb von Lekkerland-Seite seit vielen Jahren unterstützt und begleitet. Kolster macht deutlich, wovon die Gewinner profitiert haben und inwieweit die Covid 19-Krise die Bedingungen für eine herausragende Platzierung beeinflusst hat und wohl auch weiter beeinflussen wird. Neben den Sieger-Produkten in den zwölf Kategorien stellen wir auch – außerhalb des Wettbewerbs – die drei erfolgreichsten Neuheiten des vergangenen Jahres unter den Lekkerland-Eigenmarken vor.

Convenience Shop: Die Covid-Pandemie hat auch das Geschäft der Convenience-Stores in den zurückliegenden Monaten und im vergangenen Jahr beeinflusst und beeinträchtigt. Haben die Auswirkungen der Krise aus Ihrer Sicht auch Einfluss auf den Erfolg der neuen Produkte bei Convenience Best gehabt?
Rikus Kolster: Die Pandemie hat die erfolgreiche Einführung neuer Produkte zum Teil erschwert – beispielsweise dadurch, dass weniger Menschen unterwegs waren und auf die Neuheiten aufmerksam gemacht werden konnten, beziehungsweise nicht in den Genuss kamen, die Neuheiten auszuprobieren. Das bezieht sich insbesondere auf die Zeit der Lockdowns. Die bei Convenience Best gerankten Produkte haben sich insofern unter erschwerten Bedingungen durchgesetzt.

CS: Haben die Convenience-Kunden in der besonderen Situation zu anderen Produkten gegriffen als sie das sonst getan hätten?
Rikus Kolster: Das aktuelle Einkaufsverhalten der Verbraucher ist nicht mehr so außergewöhnlich wie zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020. Gleichwohl beobachten wir weiterhin Auswirkungen der Pandemie.

CS: Welche Kategorien haben insgesamt nach Einschätzung von Lekkerland eher von der Pandemie-Situation profitiert und welche konnten das eher nicht?
Rikus Kolster: Im Getränkebereich beispielsweise verzeichnen Pre-Mixed-Longdrinks und Energydrinks weiterhin eine hohe Nachfrage, da sich der Konsum auch jetzt noch häufig im privaten Umfeld abspielt und Bars und Restaurants noch nicht wieder so häufig besucht werden wie vor der Pandemie.

CS: Spielt nicht auch in dieser Situation der Standort des jeweiligen Convenience-Shops für den Erfolg der Kategorie ein wichtige Rolle?
Rikus Kolster: Ja, die Nachfrage nach Produkten der unterschiedlichen Kategorien hängt immer vom Standort der Verkaufsstelle und der Kundenstruktur ab. Ein Beispiel dafür ist die Nachfrage nach Food- und Foodservice-Produkten. Diese ist in den vergangenen Monaten insgesamt wieder gestiegen. Verkaufsstellen an Hochfrequenzstandorten wie Bahnhöfen und Flughäfen verzeichnen aber weiterhin eine niedrigere Frequenz als vor Corona. Gründe dafür sind, dass potenzielle Kunden immer noch mehr von zuhause arbeiten und auch generell weniger beruflich und privat reisen als vor der Pandemie.

CS: Inwieweit zeigen sich andere aktuelle Trends, wie etwa Nachhaltigkeit oder Bio bei den Ergebnissen von Convenience Best?
Rikus Kolster: Das wachsende Bewusstsein der Verbraucher für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit spiegelt sich auch zunehmend im Unterwegs-Konsum wider. Unsere Kunden verzeichnen eine steigende Nachfrage nach Produkten, die im positiven Sinne ‚Mainstream‘ geworden sind. Das zeigt sich auch bei Convenience Best. Bei den salzigen Snacks haben wir einen Bio-Nuss-Frucht-Mix Riegel im Ranking, bei den herzhaften Snacks eine vegetarische Alternative zum klassischen Fleisch-Snack. Und im Bereich Foodservice haben wir auf Rang zwei einen veganen Hähnchenfleisch-Ersatz auf Weizenbasis. Auch finden sich fair gehandelte Schokolade und nachhaltig produziertes Kaugummi unter den Produkten. Das hat vor zwei Jahren noch sehr anders ausgesehen.

Convenience Shop: In den Kategorien Zigaretten und OTP gab es keine maßgeblichen Neueinführungen und keine Siegerprodukte, obwohl die Tabakwaren in den Shops kaum gelitten haben. Wie erklären Sie dies?
Rikus Kolster: In diesen Kategorien waren in den vergangenen Monaten kaum Neueinführungen zu verzeichnen. Ein neues Erfolg versprechendes Produkt aus dem Bereich Tabakwaren, eine Kombination aus Zigarillo und Shisha, haben wir daher in diesem Jahr mit Neuheiten aus der Kategorie Next Generation Products zusammengefasst.

CS: Wie ist Lekkerland insgesamt durch die Pandemie-Situation gekommen? Wo gab es für Ihr Unternehmen Stärken, und an welchen Stellen mussten Sie Schwächen ausgleichen?
Rikus Kolster: Die oberste Priorität für uns hatte seit Ausbruch der Pandemie die Sicherheit und die Gesundheit unserer Mitarbeitenden, Kunden und Lieferanten. Dazu haben wir frühzeitig zahlreiche unserer Geschäftsabläufe und Prozesse angepasst und umfassende Hygienekonzepte umgesetzt. Das hat sehr gut funktioniert. Dort, wo möglich, haben Mitarbeitende von heute auf morgen aus dem Home Office gearbeitet und das über Monate. Wir konnten unsere Kunden seit Ausbruch der Pandemie zuverlässig beliefern und ihnen in dieser schwierigen Zeit ein guter und zuverlässiger Partner sein. Dafür haben unsere Mitarbeitenden alles gegeben. Auf diese Mannschaftsleistung sind wir stolz.

CS: Wie wird sich das Kundenverhalten nach dem Ende der Pandemie aus Ihrer Sicht verändert haben?
Rikus Kolster: Die Pandemie hat zum Teil neue Trends hervorgebracht und zum Teil bestehende verstärkt. Besonders relevant sind aus meiner Sicht drei Entwicklungen, die bestehen bleiben werden. Erstens: Qualität und Frische sind noch wichtiger geworden. Dazu gehört, dass frische Snacks wie Salate und Sandwiches immer gefragter sind. Zugleich achten die Konsumenten auch unterwegs zunehmend auf die Herkunft von Produkten und deren Qualität.

CS: Welche beiden weiteren Trends werden künftig bestand haben, auch wenn die Pandemie vorüber ist?
Rikus Kolster: Bei den Anforderungen der Verbraucher an Verkaufsstellen ist zweitens die Bedeutung von Hygiene und von Geschwindigkeit weiter gewachsen. Die Folge ist ein steigendes Interesse an Selbstbedienungs-Formaten in den Convenience- Stores, beispielsweise für Snacks und Kaffee sowie an Systemen zum Self-Check-Out.

Und drittens: Die Erwartungen an digitale Services sind gestiegen, etwa mit Blick auf Bestell- und Bezahloptionen, aber auch bezogen auf Kundenbindungsprogramme. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern arbeiten wir an Lösungen und Konzepten, die diese Trends und damit verbundene Anforderungen aufgreifen.