Messe US Vending-Welt - Deutliche Diskrepanz

Aus Anlass der Eu’Vend in Köln hat Vending-Consultant Uwe Thomas seine Eindrücke von der amerikanischen Vending-Messe NAMA 2013 in Las Vegas zusammengefasst. Hier sein Bericht über die US-Messe-Highlights.

Donnerstag, 05. September 2013 - Messen
Hans Jürgen Krone
Artikelbild US Vending-Welt - Deutliche Diskrepanz
Landesspezifische Geschmäcker und Vorlieben haben auch Einfluss auf die Automaten bzw. die Füllprodukte. (Foto: Thomas)

Deutlich ist die Diskrepanz zwischen dem, was Regierung und Ministerien in den USA zum Thema gesunde Ernährung sagen und vorschreiben und dem, was real angeboten wird. Bei Snackartikeln ist von ungesund bis gesund alles erhältlich. Von sehr bunten und süßen Candies bis zu sehr gesunden und bunten Korn-Produkten ist alles im Angebot. Und dieses Sortiment findet sich auch in den Automaten des Public-Vending. Doch die Industrie zeigt im Rahmen der Messe, was das Volk nach wie vor möchte und konsumiert: kalorienreiches und ballaststoffarmes Essen und Getränke in XXL-Packungen, und das trotz aller gesetzlich geregelter Warnungen und Empfehlungen.

Es gibt nur wenige Gemeinsamkeiten von Firmen und Marken in den deutschen und amerikanischen Vending-Märkten. Bei den Verpflegungs-Automaten wurde eine sehr interessante Kombination von Jofemar gezeigt. Sie enthält einen Menüausgabe-Automaten mit angeschlossener, dreifacher Mikrowelle. Der Automat meldet Garstufe und Garzeit an die Mikrowelle. Die Füllprodukte für diesen Automat sind vacuumierte Menüschalen. Bei den Automaten zeigt sich ein Trend zur Bedienung per Touchscreen. Allerdings sind bisher wohl nur wenige solcher Geräte im operativen Einsatz. Das Bild ähnelt der Situation in Deutschland: Hersteller-Möglichkeiten und Operator-Verwendung bezüglich der dominierenden Alltags-Technik im Vending-Geschäft klaffen auseinander. Bei Spiralautomaten ist in den USA nach wie vor meist die Standardanwahl-Tastatur angesagt.

Bei den Zahlungssystemen finden sich auf der NAMA meist amerikanische Hersteller, aber auch Microtronic aus der Schweiz ist präsent. Back-office-Systeme werden ebenfalls angeboten, aber nicht von in Deutschland gängigen Produzenten. Das größte Handicap für einen Versand ihrer Produkte nach Europa sehen die Lebensmittel-Hersteller in der Logistik. Sie verschicken ausschließlich containerweise nach Übersee. Alles andere sind für sie Kleinmengen, an denen sie im Europaversand kein Interesse haben. Hier könnte für deutsche Unternehmen an amerikanischen Füllprodukten eine Kooperation mit deutschen Handelsplattformen angestrebt werden.

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