Biofach Impulse mit Graspapier und mehr

„Mit nachhaltigem Packaging die Welt ein bisschen grüner machen und heute für morgen handeln“: CS-Chefredakteur Hans Jürgen Krone moderierte während der Biofach, in Kooperation mit Graspapier-Spezialist Creapaper, eine Podiums-Diskussion, die auf reges Interesse stieß.

Samstag, 10. September 2022 - Messen
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Impulse mit Graspapier und mehr
Bildquelle: Krone

Mehr als 60 Teilnehmer kamen im Rahmen der Nürnberger Bio-Fachmesse zu der von CS-Chefredakteur Hans Jürgen Krone moderierten Podiumsdiskussion zum Thema nachhaltige Verpackung. An deren Ausgangspunkt stand die Überzeugung, dass sich Hersteller, Handel und Verbraucher an der Suche nach Lösungen für den Klimanotstand beteiligen müssen. Es diskutierten Uwe D‘Agnone (Creapaper), Klaus Volkmann (Van Genechten), Frank Schnorrenberg (Grün gedruckt), Markus Kessler (Scentme) und Philip Riedl (Vetain). Die Runde versuchte beispielsweise Auskunft darüber zu geben, wie nach ihrer Ansicht innovative ökologische Verpackungen von morgen aussehen könnten, wie man Produktschutz, das so genannte „Unboxingerlebnis“, und Materialoptimierungen gut unter einen Hut bringen könne und welche Nachhaltigkeits-Maßstäbe sie selbst in ihrem Geschäft anlegen. Neue Rohstoffe für den Papier- und Verpackungsmarkt sowie funktionierende Kreisläufe seien ein Teil der Lösung, zeigten sich die Diskutanten überzeugt. Dazu kommen müsse eine gute Kommunikation in Richtung Endverbraucher. Aber auch mehr Offenheit zwischen den Marktpartnern, wünschen sich die Verpackungs-Spezialisten. Es gebe noch Nachholbedarf. Dies müsse vor allem auch von Seiten großer Konzerne der Fall sein.

Austausch ist unverzichtbar
Einen intensiven Austausch zwischen allen beteiligten Playern, um das Thema Nachhaltigkeit auch bei Verpackungen, in den kommenden Jahren voranbringen zu können, sei außerdem unverzichtbar, um im Sinne der Umwelt erfolgreich zu sein. Gerade für die Convenience-Branche ist eine positive Entwicklung auf diesem Feld von besonderer Bedeutung. Die zum C-Konzept gehörende Konzentration auf Einzelverpackungen und das To-Go-Geschäft wird weiter dafür sorgen, dass Verpackungen hier eine große Rolle spielen. Zwar kann Material eingespart werden, wie in den vergangenen Monaten eine Reihe von Herstellern demonstrierten. Oder neu entwickelte Materialien sorgen dafür, dass es keine separaten Umverpackungen mehr geben muss. Aber dennoch bleibt beim Retail-Angebot die Verpackungs-Herausforderung bestehen und auch im Gastro-Geschäft wird nicht alles mit Mehrweg zu regeln sein.

Nachhaltige Impulsverpackungen notwendig
Dafür und für alle anderen Retail-Impulsprodukte sind natürlich nachhaltigere Verpackungen beispielsweise aus Graspapier eine sinnvolle Alternative. Deren stärkerer Einsatz würde auch aufzeigen, dass sowohl die Hersteller als auch der Convenience-Handel die Zeichen der Zeit verstanden haben. Und vielleicht gelingt es ja auch, wie es der Grüne Punkt jetzt bei seiner Übernahme durch das luxemburgische Unternehmen Circular Resources versprochen hat, recyceltes Plastik in relevanter Menge auch für das Food-Geschäft wieder zur Verfügung zu stellen. Damit wären Verpackungen unter Einsatz von Papier und Plastik weiterhin und etwas umweltgerechter einsetzbar. Von wichtiger Bedeutung, gerade in Sachen eigener Glaubwürdigkeit, wäre das alles auch für die Hersteller aus dem Bio-Bereich und seinen Umfeldern, die jetzt so langsam auch die Convenience-Vertriebskanäle für sich entdecken. Bei zahlreichen Gesprächen der CS-Redaktion auf der Biofach wurde sehr deutlich, dass vielen Unternehmen klar ist, dass sie viele mobile Kunden nicht erreichen, wenn sie sich beim Verkauf ihrer Produkte weiterhin nur auf Biomärkte konzentrieren.
Oben: Auf der Biofach wurden spannende neue Produkte und Konzepte vorgestellt. Unten: Im Rahmenprogramm wurde auch über Nachhaltigkeit bei Verpackungen diskutiert.