Als hätte man es nie anders gemacht: Mit der Anuga 2021 hat die Kölnmesse bewiesen, dass eine solche Großveranstaltung auch in Pandemiezeiten gut zu bewältigen ist und vor allem für die anreisenden Kunden aus Handel und Industrie kein übermäßiges Risiko darstellt. Was im Vorfeld für Messe und Aussteller dem Vernehmen nach richtig viel Arbeit war, kam während der Kölner Messetage unaufgeregt, locker und souverän daher. Das war sicherlich auch der Geduld und Disziplin der Messebesucher zu verdanken, die sich in der Regel an Abstandspflichten und Maskengebote hielten. Und war das mal nicht so, dann gab es meist kurze Hinweise anderer Besucher, durch die sich die Sache schnell erledigte. Hand-Desinfektion war omnipräsent und wer Probleme mit seiner Maske hatte, konnte jederzeit fast überall eine neue bekommen, als Geste von ausstellenden Unternehmen oder aus dem Spender.
Besucher waren geduldig
Auch das Kontrollprozedere an den Eingängen wurden in der Regel geduldig hingenommen. Das galt für die Besucher aus aller Welt, die ja jetzt wieder anreisen durften. Und daran, dass niemand auffällig ausscherte, oder mit Unverständnis reagierte, war noch einmal zu erkennen, dass diese Pandemie wahrlich globale Ausmaße hat und hatte. Aber natürlich war diese Anuga nicht so wie die bisher üblichen Messen, denn eine echte Normalität in den internationalen Reiseverkehren ist immer noch nicht eingekehrt. Die Bilanz der Geschäfte, die auf der diesjährigen Anuga wirklich abgeschlossen wurden, ist pro Unternehmen deshalb wohl durchaus unterschiedlich. Mit ihrer neuen App, aber auch weiteren hybriden Online-Angeboten sorgte die Kölnmesse zumindest dafür, dass auch Händler, die diesmal nicht nach Köln kommen konnten, sich mit aktuellen Informationen für die Weiterentwicklung ihrer Geschäfte versorgen konnten. Vorträge, Trends, neue Produkte: über all das konnte man sich auch online recht gut informieren.
Der Handel ist aktiviert
Viele der Besucher aus dem Handel, die es nach Köln geschafft hatten, zeigten sich in Gesprächen voller Tatendrang, was die kommenden Monate angeht und waren auf der Suche nach Inspirationen dafür. Allerdings war auch deutlich zu spüren, wie unterschiedlich die Ausgangslage auf Seiten der Besucher war, während die Gastronomen herbe Einschnitte bis hin zum Stillstand ihrer Geschäfte hinnehmen mussten und viele immer noch nicht sicher sind, ob es für sie wirklich weiter geht, konnten die systemrelevanten Supermärkte und Tankstellen-Shops etc. auch in den schwierigen Zeiten gute und sichere Geschäfte machen. Bei Besuchern aus dem Convenience-Retail war zu spüren, dass sie die Chancen nutzen wollen, die für sie daraus erwachsen, dass sie in der Pandemie auch neue Kundenzielgruppen hinzugewinnen konnten, denen der Einkauf in C-Shops bisher vielleicht eher fremd war. Mehr Abwechslung im Sortiment, ein wirklich gut sortiertes Nahversorgerangebot und auch Angebote in Sachen gesündere Ernährung, die in die Shops passen, waren ein wichtiges Thema. Und das vor der Pandemie so gut laufenden Gastro-Geschäft der Shops, jetzt auch wieder mit Sitz-Gastronomie verbunden, soll möglichst nahtlos an die Erfolgstendenz von 2019 anknüpfen.