Anuga 2021 Restart mit Blick auf die Branche und neuem Messeprojekt

Mit mehr als 4.000 Ausstellern wird die Anuga 2021 nach dem Restart der Messebranche im Oktober über die Bühne gehen, so Koelmesse-Chef Gerald Böse. Es werden alle 11 Hallen des Geländes belegt sein. Ihre Premiere bei der Anuga wird auch die neu gebaute Halle 1 erleben.

Dienstag, 14. September 2021 - Messen
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Bildquelle: Koelmesse

Insgesamt liegt die Netto-Flächenbelegung derzeit bei zwei Drittel im Vergleich zu. Davon verbuchen die inländischen Aussteller 12 Prozent der Standflächen und die ausländischen 88 Prozent. Zudem startet die Koelnmesse startet 2022 neue Innovationsplattform für die Foodbranche. Das Konzept der Anuga Horizon basiere auf einem Mix aus Exhibition, Conference und Experience und vereine Theorie und Praxis. Die erste Ausgabe wird Anfang September 2022 stattfinden. Das Konzept schließe eine Lücke mit einem interdisziplinären Ansatz. Die neue Messe wolle wollen Plattform für etablierte Unternehmen als auch Start-Ups sein: “Die Anuga Horizon wird sich an Akteure richten, die den dynamischen Wandel der Ernährungsbranche mit disruptiven Ansätzen und kreativen Lösungen gestalten“, so Böse.

Im Vorfeld der Messe zog Christoph Minhoff von der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, BVE, eine erste Halbjahresbilanz 2021. Sie falle schlechter aus, als erwartet. Nach der Stagnation 2020 erwirtschaftete die Branche zwischen Januar und Juni 2021 insgesamt 89,1 Milliarden Euro und war mit Umsatzeinbußen von minus 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konfrontiert. Die von den Herstellern erwartete Erholung nach dem Corona-Jahr 2020 bleibt damit aus. Der Inlandsumsatz betrug insgesamt 58,1 Milliarden Euro und lag damit minus 5,6 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Die steigende Mehrwertsteuer und Inflation spiegelte sich nicht in den Verkaufspreisen der Lebensmittelhersteller wieder, diese sanken um minus 0,3 Prozent. Damit sank der Absatz um insgesamt minus 5,3 Prozent. Die Corona-bedingten Einschränkungen im Außer-Haus-Markt und eine gesunkene Inlandsnachfrage - insbesondere zum Jahresbeginn 2021 – gaben, so Minhoff, den Unternehmen nur wenig Anreiz, ihre Produktion auszuweiten.

Anders die Entwicklungen die Franz-Martin Rausch vom Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels, BVLH, beschrieb: Die Unternehmen des deutschen Lebensmitteleinzelhandels haben danach im ersten Halbjahr 2021 Waren im Wert von ca. 122,5 Milliarden Euro verkauft. Damit sei der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2020 nominal um 2,9 Prozent gestiegen. Auf Basis des bisherigen durchschnittlichen Wachstums rechnet der BVLH für die ersten drei Quartale 2021 mit einem Umsatz von ca. 191 Milliarden Euro. Das sei ein Plus von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für 2021 erwartet der BVLH einen Gesamterlös von ca. 247,5 Milliarden Euro und damit ein Plus von 2,3 Prozent.

Schwer getroffen hat es das Gastgewerbe, berichtet Ingrid Hartges vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. Laut Statistischem Bundesamt betrug der Umsatzrückgang von Januar bis Juni real 38 Prozent – und das im Vergleich zum Ausnahmejahr 2020. Bezogen auf das Vorkrisenjahr 2019 verzeichnete das Gastgewerbe preisbereinigt sogar 62,3 Prozent weniger Umsatz. Auch im August 2021 lagen die Umsätze immer noch sechs Prozent unter den Werten im August des Vorkrisenjahres 2019, so eine aktuelle Dehoga-Umfrage.