Lieferservice Junge nutzen Bringdienste

Die Verfügbarkeit von Liefer-Apps verändert die Beschaffungswege von Nahrungsmitteln. Immer mehr lassen sich aus Bequemlichkeit fertiges Essen direkt nach Hause liefern. Meistens nutzen Jüngere die Lieferdienste.

Montag, 04. Juni 2018 - Industrie
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Junge nutzen Bringdienste

Jeder zehnte Deutsche bestellt mehr als zweimal die Woche bei einem Lieferdienst. Besonders beliebt ist die Lieferung an den Arbeitsplatz. 38 Prozent der Bundesbürger lässt sich im Vergleich zu vor drei Jahren häufiger Essen ins Büro liefern. Bei den Jüngeren liegt der Anteil noch höher: Den Service nutzen inzwischen 46 Prozent zwischen 18 bis 24 Jahren und 50 Prozent der 25- bis 34-Jährigen häufiger. So lautet ein Ergebnis einer aktuellen Befragung unter 2.044 deutschen Kunden des Essenslieferdienstes Deliveroo, die das Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt hat.

Bereits heute essen drei Viertel der Deutschen mindestens einmal im Monat ein Gericht zu Hause, das sie sich bestellt oder selbst abgeholt haben. Die Millennials sind ganz vorne dabei: So sind es bei den 18- bis 24-Jährigen rund 94 Prozent und bei den 25- bis 34-Jährigen 89 Prozent. Jeder fünfte nutzt mindestens einmal im Monat eine Liefer-App.

Ein Viertel der Befragten war der Meinung, dass die Zunahme der Häufigkeit vor allem in den Liefer-Apps begründet liegt. Auch wenn sie zumeist nur für die größeren Städte verfügbar sind, werden sie von 22 Prozent der Bundesbürger mindestens einmal im Monat genutzt. Bei den 18– bis 24-Jährigen sind es 31 Prozent, bei der nächsthöheren Altersgruppe 41 Prozent. Jedenfalls ist es mittlerweile zur Gewohnheit geworden, via App zu ordern. Jüngere haben auch über die mobilen Anwendungen neue Restaurants oder Länderküchen für sich entdeckt. So verwundert es kaum, dass die Millennials auch für ihre Liefergerichte per App tiefer in die Tasche greifen: 13,60 Euro (18 bis 24 Jahre) bzw. 14,10 Euro (25 bis 34 Jahre). Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei 13,50 Euro.

Die Bequemlichkeit ist bei den meisten der Hauptgrund dafür, sich das Essen nach Hause kommen zu lassen. Rund ein Drittel der befragten Männer bestellen beispielsweise, weil sie zu faul sind, selbst zu kochen. 29 Prozent hingegen sind abends zu müde, um sich noch etwas zu kochen. Interessant ist auch, dass jeder achte Befragte ordert, um neue Länderküchen und Gerichte kennenzulernen. Weitere 10 Prozent wollen neue Restaurants in der unmittelbaren Umgebung entdecken. Und ein Viertel hat sogar schon mal ein bestelltes Gericht auf einer Party als selbst gekocht ausgegeben.

Die Unter-35-Jährigen haben bei allen Einkaufs- bzw. in diesem Falle Beschaffungsformen die Nase vorn, so auch, wenn sie sich die Fertiggerichte im Supermarkt kaufen oder sie sich aus einem Restaurant mitnehmen.