E-Mobilität E-Loading-Bremse?

Der Ausbau der E-Loading Netze ist derzeit offenbar dem Verkauf von E-Fahrzeugen voraus. Jetzt werden politische Rahmenbedingungen eingefordert, die das Thema pushen.

Samstag, 24. Mai 2025, 13:14 Uhr
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Bildquelle: BDEW / Thomas Trutschel

„Bremse beim E-Loading“, so titelte kürzlich die Nachrichtenagentur dpa bezüglich des Ausbaus des E-Loading-Netzes in Deutschland. Dabei bezog sich der Titel vor allem darauf, dass das Netz aktuell noch bei weitem nicht ausgelastet werde. „Wer sein Elektroauto laden möchte, dürfte in der Regel schnell eine freie Ladesäule finden“, heißt es weiter in dem Artikel . Nach jüngsten Angaben der Bundesnetzagentur gab es nach Anfang Februar in Deutschland 161.686 Ladepunkte. Im Vergleich zum Stand ein Jahr zuvor waren das gut ein Fünftel, rund 21 Prozent, mehr. 36.278 davon waren Schnellladepunkte. Hier wurde der Ausbau demnach noch deutlicher vorangetrieben: Der Zuwachs binnen eines Jahres betrug 39 Prozent. Im zweiten Halbjahr 2024 sollen nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, BDEW, in Deutschland im Schnitt nur rund 17 Prozent öffentlich zugänglicher Ladepunkte zeitgleich belegt gewesen sei, was den Umkehrschluss zulasse, viele seien kaum ausgelastet.

Marktführer hat reagiert
Der Marktführer in Deutschland, der Karlsruher Energiekonzern EnBW, hat sein Ausbauziel schon gedrosselt. Konzernchef Georg Stamatelopoulos hatte Ende März erklärt, das Unternehmen habe das Ausbauziel für 2030 wegen des verlangsamten Hochlaufs der E-Mobilität von 30.000 auf 20.000 Ladepunkte reduziert. Allerdings gehe EnBW nur von einer zeitlichen Verschiebung aus. „Am lang- fristigen Trend erwarten wir keine gravierende Veränderung“, zitierte die Deutsche Presse Agentur das Unternehmen. Die Größe der Standorte plant der Betreiber EnBW einer Sprecherin zufolge anhand
einer in etwa fünf Jahren im Alltag erwarteten Auslastung. Nicht genutzte Ladepunkte seien daher also oft auch lediglich „noch nicht“ genutzte Ladepunkte, die mit zunehmendem Fahrzeughochlauf dann automatisch stärker genutzt würden. Laut einem Bericht der Zeitschrift Automobilwoche soll übrigens rund ein Viertel der Ladepunkte in Deutschland überhaupt nicht genutzt worden sein. Das zeige eine Analyse des Marktdatenspezialisten Elvah GmbH.

Fünf Punkte zur Flankierung
Der BDEW hat fünf Punkte identifiziert, mit denen dieser Leitmarkt politisch gestärkt werden könne:

  1. Europäisch denken – keine deutschen Sonder-
regeln, Elektromobilität endet nicht an der Landesgrenze.
  2. EU CO2-Flottengrenzwerte beibehalten, sie seien aktuell die verlässlichste Rahmensetzung für die Elektromobilität.
  3. Nachhaltige Steueranreize für E-Fahrzeuge setzen statt teurer Förderprogramme.
  4. Ladesäulenausbau entbürokratisieren: Flächen öffnen, Genehmigungen entschlacken.
  5. Staatliche Ladesäulen-Förderung beenden – der Wettbewerb liefere schneller und besser.