Nach wie vor ist der Diesel die erste Wahl bei den Transporter-Antrieben. Das zeigt eine Analyse der Marktforscher von Dataforce. Ende April 2023 fuhren 86 Prozent aller Transporter in Europa mit einem Selbstzünder. Im Vorjahreszeitraum waren es allerdings noch 89 Prozent. Gewinner ist der Elektroantrieb, er kletterte um mehr als zwei Prozentpunkte auf 6,2 Prozent Marktanteil und überholte die Benzinmotoren, die stabil bei sechs Prozent lagen. Hersteller erwarten, dass die Nachfragekurve bald steiler ansteigt. Sie sehen mit dem Hochlauf der Elektrifizierung und Umstellung der Produktion aber gewaltige Kosten auf sich zukommen. So verkündeten Renault und die Volvo im Oktober 2023, dass sie sich zusammenschließen wollen, um den „wachsenden Anforderungen einer kohlenstoffarmen und effizienten Logistik gerecht zu werden“.
Angebot wird komplettiert
Renault selbst treibt unterdessen die E-Mobilität voran und hat soeben den Marktstart für den neuen Trafic E-Tech Electric verkündet. Mit diesem Modell (Stromverbrauch kombiniert: 22,2 bis 18,0 kWh/100 km) komplettiert Renault sein Angebot an rein elektrischen leichten Nutzfahrzeugen. Der neue Transporter in der Drei-Tonnen-Klasse verspricht die gewohnten Qualitäten seines konventionell angetriebenen Schwestermodells.
Ab 2025 will Mercedes-Benz Vans mit VAN.EA (Mercedes-Benz Vans Electric Architecture) die nächste Stufe seiner Elektrifizierungsstrategie erklimmen. Dann sollen alle mittelgroßen und großen Vans, die auf der neuen modularen Architektur basieren, rein elektrisch sein. Im gewerblichen Bereich ist der eCitan als Kastenwagen ab sofort in zwei Längen bestellbar. Die Reichweite beträgt rund 280 Kilometer nach WLTP. Und das Ladevolumen sowie die Zuladung sind vergleichbar mit den konventionell angetriebenen Citan-Modellen.
Meistverkauftes Transportermodell
Ford hat seinen Transit, laut Statistik Europas meistverkauftes Transportermodell in der Ein-Tonnen-Nutzlastklasse, von Grund auf modernisiert. Der komplett neue Transit Custom bietet unter anderem einen größeren Frachtraum, höhere Nutzlasten, effizientere Antriebe und mehr Komfort. Spezielle Software-Lösungen und vernetzte Service-Angeboten sollen die Arbeit der Fahrer erleichtern, das Fuhrpark-Management optimieren und nicht zuletzt die Betriebs- und Einsatzkosten senken.
Anfang des Jahres hat Nissan seinen neuen Townstar EV in die Ausstellungsräume der Händler gestellt. Die vollelektrische Variante des Transporters mit 90 kW (122 PS) ist unter anderem als Kastenwagen in zwei Längen erhältlich und hat eine Reichweite von über 300 Kilometern (WLTP). Die 45-kWh-Batterie kann mit Wechselstrom (11 kW oder 22 kW) oder Gleichstrom über den CCS-Anschluss aufgeladen werden.
Großes Ladevolumen im Blick
Wer als Shop-Betreiber für Einkauf oder Lieferfahrten einen E-Transporter mit möglichst großem Ladevolumen sucht, sollte sich den E-Ducato von Fiat anschauen. Mit zehn bis 17 Kubikmetern je nach Modell bietet er das größte Ladevolumen seiner Klasse. Die Nutzlast zwischen 1.100 und 1.950 Kilogramm ist laut Fiat ebenfalls ein Spitzenwert. Auch die Reichweite des Kastenwagens kann sich sehen lassen. Zwei Batteriekonfigurationen stehen zur Auswahl: Drei Module mit zusammen 47 kWh Speicherleistung sorgen für eine Reichweite von bis zu 235 Kilometern, fünf Module mit 79 kWh für bis zu 370 Kilometer.
Nissan bietet den neuen Townstar EV an. Die vollelektrische Variante des Transporters mit 90 kW (122 PS) ist in zwei Längen erhältlich.