Messe Pro Weisswein

Die Zeiten sind nicht leicht für Wein-, und Spirituosenhersteller. Das machte die Fachmesse ProWein deutlich. Die Situation könnte Auswirkungen auf die Preis-
gestaltung der C-Stores haben.

Artikelbild Pro Weisswein
Bildquelle: Messe Düsseldorf

Werden Wein und Sekt, aber auch Spirituosen in den Regalen der Shops und Märkte, oder im Onlinehandel in den kommenden Monaten und Jahren deutlich im Preis nachgeben? Das könnte ein Ergebnis des Handelskriegs sein, den der US-amerikanische Präsident Donald Trump mit der Europäischen Union vom Zaun gebrochen hat. Denn Trump kündigte als Reaktion auf mögliche europäische Zölle für amerikanischen Whisky und andere Konsumgüter Gegenmaßnahmen an. Dazu gehören Zölle von 200 Prozent auf deutschen Wein. Die Exporte in die USA könnten komplett einbrechen und die Preise stark unter Druck geraten. „Die EU-Kommission muss unter anderem Spirituosen von der Liste der europäischen Vergeltungsmaßnahmen streichen“, forderte denn auch Angelika Wiesgen-Pick als Geschäftsführerin des Bundesverbands der Spirituosenindustrie.

Und Andreas Brokemper, Sprecher der Geschäftsführung beim Wein- und Schaumweinanbieter Henkell Freixenet, meinte, die Strafzölle würde wie Prohibition wirken. Auf die Schnelle finde sich kein Ersatzmarkt. Ein Sechstel der Exporterlöse erziele die deutschen Wein- und Sekt-Branche in den USA.

Messe und Politik
Auch auf der Branchenmesse ProWein, Mitte März in Düsseldorf, waren die Drohungen ein wichtiges Thema. Schon jetzt seien die Zeiten herausfordernd mit einem global rückläufigen Absatz und schädlichen Handelshemmnissen. Die Messe wollte dagegen ein Zeichen für Innovation, Vision und Zukunftsfähigkeit setzen.

Insgesamt präsentierten rund 4.200 Aussteller aus 65 Nationen ihre Weine und Spirituosen in elf Messehallen. Alle wichtigen Weinregionen waren mit den großen Marktführern vertreten. Über 42.000 Fachbesuchende aus 128 Ländern reisten nach Düsseldorf. Für die Veranstaltung spricht auch, dass fast die Hälfte, etwa 40 Prozent, der Einkäufer aus dem Lebensmittelhandel, dem Fach- und Online-Handel und der Gastronomie aus Deutschland kam.

Aber auch die Weinexporte aus Deutschland stiegen. Ein weltweiter Trend zu Weißwein habe diese Entwicklung gestützt. Die ausgeführte Menge sei 2024 um drei Prozent auf 1,2 Millionen Hektoliter gewachsen, so das Deutsche Weininstitut. Mit ihrem Angebot an frischen Weiß- und Roséweinen habe die ProWein von der globalen Nachfrage nach diesen Weintypen profitiert, was sich im Besucheraufkommen in den deutschen Hallen widerspiegelte.