Inter Tabak Die Tabak-Branche behauptet sich

Erneut hat das Messe-Duo Inter Tabac und Inter Supply die Branche zusammengeführt. Die Marktentwicklung aber auch Spezialitäten für den Genuss standen im Mittelpunkt.

Dienstag, 31. Oktober 2023 - Messen
Martin Heiermann
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Bildquelle: Messe Dortmund

Die Inter Tabac 2023 war ein voller Erfolg für unsere Mitglieder. Zahlreiche Aussteller aus dem Bereich der New Generation Products, die potenziell weniger gesundheitlich schädlich sind, haben für ihre Innovationen werben können und sind auf großes Interesse gestoßen.“ Mit diesen Worten zieht Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse, BVTE, seine Bilanz zur zurückliegenden Leitmesse der Tabakwirtschaft in Dortmund. Zufrieden seien auch die Hersteller klassischer Tabakerzeugnisse. Um die Zukunft der Branche sei ihm daher nicht bange, führt er weiter aus.

Allerdings gab es im vergangenen Jahr, so die Angaben seines Verbandes, einen Rückgang beim Zigarettenabsatz von 8,3 Prozent. Insgesamt seien es knapp 65,8 Milliarden Stück gewesen. Mit diesen Zahlen im Hintergrund wies Mücke auch die Forderungen von Befürwortern neuer Tabakwerbeverbote zurück. Sie führen einen angeblichen Anstieg der Raucherzahlen insbesondere unter Minderjährigen in Folge der Corona-Krise als Argument an und berufen sich dabei auf die DEBRA-Studie, die Deutsche Befragung zum Rauchverhalten. Für die kommenden Jahre rechnet der Hauptgeschäftsführer des BVTE mit einem weiter zurückgehenden Zigarettenabsatz. Jedoch war die Absatz-Entwicklung in den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres positiver als im Vorjahr, bewegte sich aber durchaus im langfristigen Mittel.

Ein Wachstum von 40 Prozent
E-Zigaretten verzeichneten in Jahr 2022 einen Umsatz von rund 600 Millionen Euro darunter auch Einweg-E-Zigaretten. Sie trugen in den vergangenen beiden Jahren deutlich zum Umsatz bei, obwohl aktuell eher ein rückläufiger Trend festzustellen sei, berichtet der Verband des E-Zigarettenhandels, VdeH. Er sieht den Anteil der Einweggeräte bei 24,2 Prozent. Im Vergleich dazu gibt der Verband Bündnis für Tabakfreien Genuss, BfTG, den Einweg-Anteil am E-Zigaretten-Markt derzeit mit 30 Prozent an, was einem Rückgang um zehn Prozentpunkte im Vergleich zu 2022 entspreche. Für 2023, so die Branchenerwartungen, werden die E-Zigarette insgesamt einen Umsatz von mindestens 800 Millionen Euro in Deutschland erzielen. Das BfTG prognostiziert für das laufende Jahr hier zu Lande sogar einen E-Zigaretten-Umsatz von 810 Millionen Euro, was erneut einem Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Im Vorjahr hatte das Wachstum in diesem Sortiment ebenfalls bei 40 Prozent gelegen. Alle diese Entwicklungen spiegelten sich während der Inter Tabac und Inter Supply wider. Mehr als 680 Aussteller aus 60 verschiedenen Ländern waren bei der diesjährigen Ausgabe des Messe-Duos vertreten. In drei gut belegten Hallen zeigten die Anbieter das Neueste aus dem klassischen Segment. So waren auch handverlesene Zigarren aus familiengeführten Manufakturen und Limited Editions zu sehen. Neuentwickelte Designs für Pfeifenliebhaber, Zigaretten und Zigarillos, Pfeifentabak und Feinschnitt wurden ebenfalls in Dortmund präsentiert.

Neue Ideen und neue Kontakte
„Erneut haben zahlreiche Besucher aus dem klassischen Einzelhandel die Möglichkeit wahrgenommen, sich mit ihren Kollegen zu vernetzen und neue Ideen für die Gestaltung ihres Produktangebots zu sammeln“, zog Sabine Loos, Messechefin und Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Unternehmensgruppe, ein Resümee. Und natürlich waren auch die so genannten Next Generation Products, NGP, zahlreich und vielfältig in mehreren Hallen präsent. Darunter die E-Zigaretten und Tabakerhitzer, also Heat-not-burn-Produkte, alles rund ums Thema Vaping und E-Liquids sowie potenziell risikoreduzierte Produkte sowie Snus und Cannabidiol. Das Angebot verteilte sich insgesamt über eine Ausstellungsfläche von fünf Hallen inklusive der Westfalenhalle. Mehr als 150 Aussteller, darunter sehr viele junge und noch kleine Unternehmen, die sich entweder gänzlich oder zumindest teilweise auf das Thema spezialisiert haben, stellten dem Fachpublikum in Dortmund ihre neuen Produkte und Angebote vor.