Die Zeiten als nur einmal im Jahr Besucher aus Gesamt-Europa und besonders aus Deutschland zur Convenience-Messe NACS-Show in die USA reisten und dort, ob der Themen, die sie interessierten, mit einer Mischung aus Erstaunen und Unverständnis empfangen wurden, sind offensichtlich vorbei. Unter der Führung von Henry Amour hat sich der US-Verband auf den Weg zu einem globalen Ansprechpartner für die Branche der Convenience-Stores gemacht, auch in Deutschland.
Als Voraussetzung für diese Entwicklung hat man sich international mit Fachleuten für die jeweiligen Länder und Regionen verstärkt. Hier zu Lande sind das beispielsweise Mark Wohltmann und Christian Warning. Auch werden von den USA über Europa bis Asien Daten und Erkenntnisse zum Convenience-Markt gesammelt und aufbereitet, um die für die Branche relevanten Themen identifizieren zu können und entsprechend zu unterstützen.
Erstes Treffen in Deutschland
Im Januar 2020 hatte die NACS erstmals nach Hamburg zum so genannten „Convenience Leaders Exchange“ eingeladen. Neben Vorträgen einzelner Unternehmen stellte die NACS bei dieser Gelegenheit die aus ihrer Sicht aktuell wichtigsten Erkenntnisse zum globalen Convenience-Markt im allgemeinen und zum europäischen Convenience-Markt im Besonderen vor. Dabei lautet die wichtigste Erkenntnis der Verantwortlichen offenbar, dass es bei den Convenience Retailer so gut wie keine einzigartigen Probleme gibt. Sie sind weltweit ähnlich. Die Händler erleben aber in ihren Ländern und Regionen unterschiedlichen Zeitphasen im Lebenszyklus dieser Problemstellungen.
Globale Gemeinsamkeiten
Aufgrund ihrer Aufstellung kann die NACS derzeit sowohl Feststellungen zur globalen als auch zur regionalen Entwicklung in Europa treffen. Zu den globalen Convenience-Fakten gehören demnach beispielsweise:
- Daten sind ein Schmiermittel wie Öl und bringen den Handel leichter voran.
- Disruption kann in diesem Geschäft eine Gefahr oder eine Chance sein, je nachdem, ob man Bestehendes verteidigt oder die neue Entwicklung annimmt.
- Einkaufserlebnis steht heute für die Kunden immer im Mittelpunkt.
- Differenzierung ist wichtig, dafür ist stetig an den Stellschrauben des Handels zu drehen.
- Reibungsverluste müssen durch ständige Anstrengungen immer weiter verringert werden.
- Das Kaffeegeschäft ist in allen Convenience-Märkten weltweit wichtig und wird es bleiben.
Neben diesen globalen Einsichten hat die NACS in einigen Bereichen europäische Erfahrungen der Convenience-Branche auf den Punkt gebracht und festgestellt, dass:
- Kundenloyalität eine ständige Reise und kein Ziel ist.
- Innovation für C-Stores wichtig ist, vor allem auch bei der Digitalisierung.
- Soziale und ökologische Verantwortung von C-Stores übernommen werden muss, indem sie sich beispielsweise um die Reduzierung von Plastik kümmern.
- Veränderungen in Sachen Mobilität bis 2030 von den Convenience-Betreibern vorausgedacht und die wichtigsten Herausforderungen identifizieren werden müssen .
- Elektro-Mobilität zur Massennachfrage nach Produkten führen wird und zu erwarten ist.
Der nächste NACS Convenience Leadership Exchange D-A-CH findet 2021 statt, ebenso wie das NACS Convenience Summit Europe, das von 2020 auf 2021 verschoben wurde.