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Wenn es um Trends im Nutzfahrzeuge-Markt geht, macht man Dr. Kay Lindemann nichts vor. Beim Verband der Automobilindustrie (VDA) ist er als Geschäftsführer für diese Fahrzeuggruppe verantwortlich und benennt die Trends. Zu denen gehören u. a. ein Mehr an Telematik für eine effizientere Routenplanung und für eine gezielte Steuerung ganzer Flotten sowie eine größere Vielfalt bei den Aufbauten. Außerdem wächst das Interesse an flexiblen Transportern, die mehrere Kundenwünsche erfüllen können: Während der Woche schleppen sie Lasten, und am Wochenende werden mit ihnen Personen befördert
Auffällig: Die Design-Karte wird häufiger gezückt. Ein Nutzfahrzeug soll eben nicht nur fahren, sondern durch gefällige Formen auch optisch etwas hermachen. Und dann der Trend zur Elektromobilität. Der VDA-Mann beobachtet: „Der Umstieg auf diese Technologie ist in vollem Gange.“
Die Unternehmen erweisen sich hier übrigens als Innovationstreiber. Denn mehr als 70 Prozent der Neuzulassungen gehen trotz aller Vorbehalte auf ihr Konto. Der Digitalverband Bitkom fand im Rahmen einer Befragung heraus, dass die Reichweiten-Problematik 76 Prozent von ihnen in Sachen Elektromobilität ausbremst – gefolgt von den Anschaffungskosten (46 Prozent) und dem Aufwand, Elektrofahrzeuge in den bestehenden Fuhrpark integrieren zu müssen, etwa weil dafür zusätzliche Wartungsverträge nötig sind oder eigene Ladestationen installiert werden müssen (46 Prozent).
Jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent) beklagt, dass es bislang kein E-Modell gibt, das die eigenen Anforderungen in Bezug auf den Komfort oder ausreichende Ladekapazitäten erfüllt (20 Prozent).
Reichweite verdreifachte sich innerhalb von zehn Jahren
Laut einer Analyse der Managementberatung Horváth & Partners hat sich das Reichweitenpotenzial von Elektroautos zwischen 2011 und 2016 durchschnittlich von 150 auf 270 km erhöht. Nach Einschätzung der Analysten soll der durchschnittliche Reichweitenwert bis 2020 auf 450 Kilometer steigen.
Weil die Zahl der Stromtankstellen entlang der europäischen Hauptverkehrsachsen erhöht und eine hohe dreistellige Zahl erreicht werden soll, haben VW, Audi, Porsche, Daimler und BMW ein Konsortium gebildet. Ferner will die Bundesregierung bis Mitte 2019 rund 300 Mio. Euro in die elektromobile Infrastruktur investieren.