USA Store-to-home per Drohne

Die Belieferung von Privathaushalten per Drohne könnte in den USA schon bald Realität werden. 7-Eleven war Partner bei dem ersten Praxis-Test in Reno. Auch in Deutschland gab es bereits erste Versuche in diese Richtung.

Dienstag, 27. September 2016 - Foodservice
Hans-Jürgen Krone
Artikelbild Store-to-home per Drohne
Bildquelle: 7-Eleven, iStock

Nicht einem Internet Riesen, sondern der größten Convenience Store-Kette weltweit, 7-Eleven, ist es gelungen, in den USA die erste völlig autonome Heimbelieferung per Drohne zu realisieren. In Zusammenarbeit mit dem Startup-Unternehmen Flirtey wurden erstmals Kunden in der US-Spielerstadt Rheno auf diese Weise beliefert. Mit im Team bei diesem Projekt war auch das Nevada Institut for Autonomous Systems (NIAS), das sich vor allem mit den Herausforderungen des Fluges beschäftigte.

Diese Belieferung habe eine spezielle Flugplanung und Risiko-Analyse erfordert, betont Chris Walach, Director of Operations der NIAS. Dabei sei es vor allem auch darum gegangen, auf die Sicherheit der Bewohner von Rheno und auch deren Privatsphäre zu achten.

Erlaubt wurde der Test noch bevor am 29. August 2016 eine neue Richtlinie der Federal Aviation Aministration (FAA) in Kraft trat, die die kommerzielle Nutzung von Drohnen, beispielsweise zur Belieferung, erlaubt, aber ins einzeln gehende strenge Vorschriften enthält. Bis dahin waren solche Genehmigungen immer verweigert worden.

In Deutschland war es der DHL zwei Monate zuvor erstmals gelungen, im Rahmen eines Tests in Reit im Winkel, Kunden direkt in die Belieferung von Paketen per Drohne einzubinden. Über die Packstation SkyPort konnten Pakete per Drohne empfangen und sogar versandt werden.

7-Eleven sieht laut Pressemitteilung in seinem Unternehmen jedenfalls einen „historischen Meilenstein sowohl für den amerikanischen als auch für den weltweiten Handel“. Unabhängig von dieser Vision ging es den beiden Unternehmen offenbar vor allem darum, die Schnelligkeit der Belieferungen, die jeweils nur wenige Minuten dauerten, zu demonstrieren. Aus diesem Grunde waren als Prüfsteine auch warme Snacks sowie Getränke mit Eis in der Lieferung enthalten. Denn das Problem der Heimbelieferung vor Ort ist oft die Verkehrssituation, die es in vielen Städten der USA kaum möglich macht, einige Meilen in wenigen Minuten zu überbrücken. Das können die Drohnen.

Fachleute in den USA sehen für die dortigen Convenience-Stores damit die Chance, unbeeinträchtigt von der Verkehrssituation, vor allem Kunden im Umkreis weniger Kilometer rund um die Uhr schnell mit frischen Produkten zu beliefern. Sogar mit solchen zum Sofortverzehr. Die beteiligten Partner sind überzeugt, dass damit das Thema Convenience deutlich weiter vorankomme: „Belieferung per Drohne ist die ultimative Convenience für unsere Kunden, und diese Anstrengungen schaffen enorme Möglichkeiten, Convenience neu zu definieren“, ist Jesus H. Delgado-Jenkins, 7-Eleven EVP and Chief Merchandising Officer, sicher. „Unsere Kunden haben anspruchsvolle Zeitpläne, sind sieben Tage die Woche 24 Stunden unterwegs und wenden sich an uns, wenn es darum geht, die Herausforderungen ihres täglichen Lebens zu meistern“, so Delgado-Jenkins weiter. Die Pläne des Marktführers sind ehrgeizig: „Wir planen das gesamte Sortiment unserer Stores per Drohne in Minuten lieferbar zu machen.“ Jetzt sollen zunächst weitere Tests folgen, die offenbar auch Unterstützung von offizieller Seite haben, denn laut 7-Eleven gratulierte der Gouverneur von Nevada, Brian Sandoval, zum Erfolg und sehe damit seinerseits die Position seines Bundesstaates als führender Standort für die so genannte Commercial Unmanned Aerial Vehicles (UAV)-Industry deutlich gefestigt.

Das Video der ersten Drohnenbelieferung gibt es unter: www.youtube.com/watch?v=SEzbta12VmA