Kaffee Automaten Nicht nur auf Spezialitäten setzen

Die neuesten Zahlen bestätigen es: Kaffee bleibt das Lieblingsgetränk der Deutschen. Das heißt: Wenn Convenience-Shop-Verantwortliche neue Impulse für ihr Kaffee-Geschäft anstreben, sind sie auf der sicheren Seite.

Mittwoch, 15. Juli 2015 - Foodservice
Thomas Klaus
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Kaffee schaufelt Wohlfühl-Hormone in das Gehirn. Koffein und andere Inhaltsstoffe regen die Muskeltätigkeit an. Und: Kaffee gilt als Hausmittel für glanzloses Haar – allerdings nur bei dunklem Kopfschmuck. Das sind drei Argumente für den Kaffee-Kauf, die eine drängende Frage nach sich ziehen: Warum bloß wird nicht noch mehr von dem Heißgetränk zu sich genommen?

Interesse an fairem Kaffee wächst

Verantwortliche im Convenience-Shop-Bereich sind auf dem richtigen Weg, Kaffee dem Verbraucher noch schmackhafter zu machen. Unterwegs liegen jedoch manche Steinchen. Beispiel: Folgt man vielen angeblichen Trendbeschreibungen, dann lieben die Konsumenten Kaffee-Spezialitäten und möglichst verrückte Kreationen. Das trifft zu, jedoch nur eingeschränkt. Denn: Am populärsten ist nach wie vor der traditionelle Kaffee. Das heißt natürlich nicht, dass Cappuccino, Espresso und Artverwandtes links liegen gelassen werden sollten. Es bedeutet aber: Es wäre fahrlässig, wenn vor lauter Spezialitäten diejenige Variante ignoriert werden sollte, wegen der kaffeedurstige Autofahrer nun einmal am häufigsten vor der Tanke abbremsen.

Aus der Praxis ist ferner zu hören: Auch in Tankstellen-Shops und Co. häufen sich die Anfragen der Kunden zu so genanntem nachhaltigen und fair gehandeltem Kaffee, bei dem die Bauern in den Entwicklungs- und Schwellenländern einen angemessenen und anständigen Mindestpreis für ihre Handelsware erhalten sollen.

Fair gehandelte Produkte gibt es viele; Kaffee hingegen trägt unangefochten die Siegerkrone. Der Marktanteil von Produkten, die ein einschlägiges Zertifikat oder Siegel tragen, liegt laut Deutschem Kaffeeverband bei ungefähr 8 Prozent (Bio-Kaffee inbegriffen). Damit ist das Ende der Fahnenstange keineswegs erreicht. Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbands, ist davon überzeugt, dass dem nachhaltigen Kaffee ein Stück weit die Zukunft gehört.

Seit etwa zehn Jahren steige das Angebot unübersehbar, begründet das der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Kaffeeverbandes. Bemerkenswert: „Zahlreiche Hersteller haben sich dazu verpflichtet, innerhalb der kommenden Jahre einen großen Teil oder sogar die komplette Produktion auf nachhaltige Ware umzustellen.“

Die richtige Maschine macht’s

Wer Kaffee anbieten will, braucht dafür logischerweise eine geeignete Kaffeemaschine. Diese zu finden, ist kein Kinderspiel. Denn es müssen die Betriebsart und Betriebsgröße, die Kaffeemaschine und die Kaffeesorte miteinander in Einklang gebracht werden. Schlüsselfragen sind zum Beispiel die nach der Zubereitungsart (im Siebträger oder im Filter?) oder nach der Zuverlässigkeit des Service-Netzes, das der jeweilige Maschinenanbieter geknüpft hat.

Die Qual der Wahl ist groß. Ein paar Eindrücke ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Douwe Egberts Professional hat auf der Internorga im März seine Promesso-Maschine vorgestellt. Sie hebt auf einen größeren Espresso-Genuss ab und will zusätzlich durch eine individuell regelbare Beleuchtung optisch Stimmung machen.

Auf derselben Messe in Hamburg zeigte Franke Coffee Systems unter anderem den FoamMaster 800 (FM800). Dessen 10,4-Zoll-Touchscreen hat es nach Firmenangaben in sich. Die Sortimente würden durch vier verschiedene Bedienmodi dargestellt. Auf dieser Grundlage ließen sich individuelle Darstellungswünsche bei Menükarten und Getränkebildern sowie den Tassengrößen und Flavours umsetzen.

Die für Schaerer tätigen Entwickler hatten die Problematik der wachsenden Zahl von Allergien im Hinterkopf, als sie das Modell Schaerer Coffee Art Plus mit der neuen Option Supersteam ausstatteten. Mit der lasse sich die laktosefreie Milch im Handumdrehen perfekt schäumen, rühmt Schaerer-Deutschland-Geschäftsführer Hansjürg Marti. Er fügt hinzu: „Bei Kaffeemaschinen sollten neben der Benutzerfreundlichkeit Gesichtspunkte wie die Gesundheit und hier eben auch der Allergien auf keinen Fall vernachlässigt werden.“ In diesem Zusammenhang stellt sich nicht nur Marti die Frage: Warum sollten Shop-Betreiber nicht ausdrücklich auch für Allergiker-freundlichen Kaffee die Werbetrommel rühren?

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