Seit deutlich mehr als zwei Jahrzehnten ist die Jahrestagung Handel und Wandel in Tankstellen und Convenience-Shops einer der Top-Anlässe für die Branche, sich zu treffen und über die wichtigen Entwicklungen in der Branche zu sprechen. Moderiert von CS-Chefredakteur Hans Jürgen Krone, der in diesem Jahr in Berlin sein 25-jähriges Bühnenjubiläum feiern konnte, stand vor allem ein Stichwort im Mittelpunkt der Betrachtungen: Transformation. Besonders die Veränderungen in der Mobilität, aber auch viele andere Einflüsse beim Verbraucherverhalten, beispielsweise in Sachen Ernährung und Einkaufsgewohnheiten, machen es nötig, dass sich Tankstellen-Shops & Co. darauf noch besser einstellen, um die Gunst der Kunden und damit auch die notwendigen Umsätze nicht zu verlieren. Das sieht auch Aral-Chef Achim Bothe so, der in seiner Keynote Speak die Transformationsfähigkeit seines Unternehmens am Beispiel der hundert Jahre Aral, die man in diesem Jahr feiern kann, erläuterte. Als einen wichtigen Aspekt dabei sieht Bothe, dass man das Geschäft mit den eigenen Stationen und Rewe-To-Go zum Agenturmodell gemacht habe. „Da drehen Sie das Geschäftsmodell auf links“, berichtete er. Das Ganze ist aus seiner Sicht aber bereits ein Erfolgsmodell, beispielsweise wegen der eigenen Preishoheit für Food-Angebote und der besseren Verzahnung alle Angebote an der Tankstelle.
Mit Spannung hatten die Teilnehmenden auf den Vortrag von Oliver Reichert, Geschäftsführer der Jet-Tankstellen in Deutschland, gewartet, weil zuvor bekannt wurde, dass die Muttergesellschaft die Stationen verkaufen will. Reichert, der in seinem Vortrag schilderte, wie Jet seinerseits die Hürden der Transformation nehmen will, nahm der Situation die Spannung, indem er zum Thema Verkauf der Tankstellen humorvoll sagte: „In der Pause können sie mich gerne ansprechen“. Philipp Pauly von Lekkerland zeigte auf, dass es bei der Transformation, gerade auch beim Sortiment, noch großen Bedarf gibt. Da müsse man „aus eine Position der Stärke heraus“ ansetzen. Zur Mobilitätswende betonte er: „Auch wenn das später kommt, es wird kommen“, und forderte auf, jetzt zu handeln. Darin waren sich alle Vortragenden – auch die mit den Co-Moderatoren Patrizia Stitz und Christian Warning diskutierenden Fachleute – einig. Dass noch mehr Aufmerksamkeit dem Sortiment und den Wünschen der Shopper, besonders auch bei „smarten“ Konzepten, gelten muss, wurde nachhaltig betont und besonders von Reiner Graul, Geschäftsführer Bormann & Gordon, herausgearbeitet. Dieses und weitere Berliner Themen wird CS in den kommenden Ausgaben thematisch weiter vertiefen.