Verpackungsverordnung EU will europäisches Pfandsystem für Einwegplastikflaschen

Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten haben sich jetzt in Brüssel auf eine Reform der EU-Verpackungsverordnung geeinigt. Unter anderem soll in der ganzen Europäischen Union ein Pfandsystem für Einwegplastikflaschen und Aluminiumdosen eingeführt werden.

Dienstag, 05. März 2024 - Handel
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Bildquelle: DUH

Innerhalb des Systems sollen Getränkeverpackungen getrennt gesammelt werden. Außerdem sollen künftig deutlich mehr Verpackungen verpflichtend recycelbar sein. Hersteller sollen das Gewicht und Volumen von Verpackungen minimieren, es soll eine Mehrwegförderung, Verpackungsverbote geben und Rezyklateinsatzquoten sollen neu ausgerichtet werden.

Die Begrenzung der Ewigkeitschemikalie PFAS in Verpackungen sei ein Schritt in die richtige Richtung, sagte die Umweltorganisation BUND. Dasselbe gelte für das Ziel, Verpackungsmüll um 15 Prozent bis 2040 zu verringern und Einwegkunststoff-Verpackungen für Obst und Gemüse sowie sehr leichte Plastiktüten – so genannte Hemdchenbeutel - zu verbieten. Die neuen Regeln müssen noch von den Ländern und dem EU-Parlament formell angenommen werden.

Das Urteil der Deutschen Umwelthilfe (DUH) fiel zwiespältig aus. Die DUH „bedauerte, dass der massive Lobbydruck der Einwegindustrie die Verpackungsverordnung deutlich abgeschwächt hat.“ Nichtsdestotrotz sei der verhandelte Kompromiss ein Impuls für die Verringerung von Verpackungsmüll und damit für den Schutz von Ressourcen und des Klimas. Erstmals werde es bindende Abfallvermeidungsziele und Mehrwegquoten geben.