Sicherheitsmaßnahmen Getir testet Notfallsystem für Kuriere

Der Lieferdienst Getir will seine Kuriere künftig besser zu schützen. Das Unternehmen startet einen Testlauf mit dem Berliner Startup Calima, das ein digitales Notfallsystem entwickelt hat, mit dessen Hilfe die Smartphones der Mitarbeitenden in persönliche Notsignal-Geräte verwandelt werden.

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Artikelbild Getir testet Notfallsystem für Kuriere
Bildquelle: Getir Germany GmbH

Die Smartphones können so auf manuellem und automatischem Wege Alarm auslösen. So soll Calima zum Beispiel automatisch Stürze und Bewusstlosigkeit von Mitarbeitenden erkennen. Die unternehmensinternen Notfallkontakte werden sofort über den Notfall und den aktuellen Standort informiert.

Benjamin Konzag, Safety & Security Manager bei Getir erklärt dazu: "Die Sicherheit unserer Kuriere hat für uns höchste Priorität. Unsere Mitarbeitenden statten wir deshalb mit hochwertigen E-Bikes und Mopeds sowie mit professioneller Schutzkleidung aus. Wir führen Sicherheitskurse und Probefahrten durch, begleitet von diversen weiteren Maßnahmen zur Unfallprävention und Gesundheits- und Sicherheitsvorsorge. Gleichzeitig arbeiten wir stetig an der Fortentwicklung unseres Sicherheitskonzept und sind als Technologieunternehmen immer an modernen, digitalen Lösungen interessiert. Calima ist dabei ganz klar das intelligenteste Notfall-System und daher genau richtig für Getir."

Katharina Hochmuth, Mitgründerin von Calima, sagt: "Unsere Mission ist es, durch digitale Lösungen den Arbeitsschutz zu optimieren und effizienter zu gestalten. Getir erfüllt mit CALIMA nicht nur die Sorgfaltspflicht und gesetzliche Verpflichtungen zum Schutz der Mitarbeitenden, sondern ergreift gemeinsam mit uns die Chance durch Digitalisierung den Schutz der Mitarbeitenden zu erhöhen." Der technische Leiter und ebenfalls Mitgründer des Unternehmens, Tim Hautkappe, erklärt zudem, dass die genutzten Sensorik-Komponenten bereits millionenfach erprobt worden seien und immer häufiger in sicherheitsrelevanten Bereichen eingesetzt würden.

Die einmonatige Testphase wird von der für Getir zuständigen Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) finanziert. "In unserer Präventionsarbeit machen wir bereits sehr gute Erfahrungen mit klassischen Notruflösungen bei Alleinarbeit. Gemeinsam mit Getir möchten wir nun prüfen, ob so ein neues Angebot einer App-gestützten Notruflösung auch für die Kuriere der Schnelllieferdienste funktionieren kann", erläutert der Präventionsexperte Stefan Raßmann den Hintergrund für dieses von der BGHW initiierte Projekt. "Der Testeinsatz unter realistischen Bedingungen", so Raßmann weiter, "kann uns wichtige Erkenntnisse liefern, mit denen wir auch anderen Unternehmen mit vergleichbaren Gefährdungslagen beratend bei ihrer Pflicht zur Seite stehen können, im Ernstfall rasch Notfallmaßnahmen einzuleiten."