Zum inzwischen vierten Mal hat die Trendforscherin, Gründerin und Chefin ihres Unternehmens Food & More, Karin Tischer, zur Internorga die aktuellen und künftigen Gastro-Trends beleuchtet. Vorgestellt wurde die spannenden Ergebnisse des so genannten Internorga Food Zooms im Rahmen der Pressekonferenz zur Internorga. Tischer machte hier sehr deutlich, dass die gastronomischen Entscheider mehr denn je gefragt sind, diesen Trends Beachtung zu schenken. Ein wichtiger Grund dafür ist aus ihrer Sicht die Weiterentwicklung des durch die Corona-Pandemie sehr schnell größer gewordenen Bereiches E-Food. Hier würden sich Kunden Produkte und dazu auch Essen liefern lassen. Dies sei „eine Konkurrenz, die man im Blick haben sollte“, meint Tischer. Dazu sieht auch sie die zunehmende Konkurrenz autonomer Smartstores, die ebenfalls in dem Geschäft verstärkt unterwegs seien. Aus diesen und anderen Gründen müsse sich jeder gastronomisch aktive Unternehmer immer wieder überlegen, wie er mit seinem Angebot für seine Gäste „maximal attraktiv“ sein könne. Außerdem müsse auch mehr an die Möglichkeit von Kooperationen gedacht werden, beispielsweise mit Supermärkten, die Essen liefern wollten. Vier wesentliche Trends hat Tischer vor der diesjährigen Internorga identifiziert:
1. Trend: Neues aus dem Digiversum
Trotz zunehmender Digitalisierung in den vergangenen Jahren zeigt der Internorga Food Zoom, dass das volle Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist, betonte Tischer. Die schiere Größe der Möglichkeiten macht dann wohl aus der Digitalisierung gar ein „Digiversum“. Besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) fänden sich innovative Entwicklungen, etwa im Bereich Food Waste, Nachhaltigkeit, Lieferketten und Robotik. Apps, die auf KI basierten, erleichterten Gastronominnen und Gastronomen die Organisation und Administration des Geschäfts und entlasteten zudem bei Personalmangel.
Trend 2: Gesundheit mit Genuss – die stille Revolution des Geschmacks
Genuss sei ein Muss – das gelte insbesondere für eine gesundheitsbewusste Ernährung. Egal ob rein pflanzenbasiert, vegetarisch oder flexitarisch, der Geschmack stehe im Mittelpunkt. Weiterentwicklungen bei veganen Convenience-Produkten, Speisen und Getränken begeisterten immer mehr Menschen. „Der Veganismus hat seinen Höhepunkt noch nicht erreicht“, ist Karin Tischer überzeugt.
Trend 3: Nachhaltigkeit – DNA & Image-Faktor
Der Fokus auf ressourcenschonendem Handeln betreffe die gesamte Wertschöpfungskette – von Rohstoffgewinnung über Produktion, Verpackung und Logistik bis zur Entsorgung. Verbesserungspotenzial gebe es im Bereich der Kreislaufwirtschaft. Regionalität sei der größte Treiber.
Trend 4: Trend-Ticker – Food & Beverage
Frühstück, Snacking und Streetfood sieht Tischer weiterhin als die Mega-Trends im Food-Bereich. Dabei stehe aktuell auch das Ei im Mittelpunkt, egal ob als „Shakshuka“, „Turkish Eggs“ oder einfach aufs Brot gerieben. Variantenreich sei ebenso Brot, das üppig belegt und inszeniert werden könne. Bei Snacking und Streetfood könnten Burger- und Taco-Kreationen begeistern, oder auch das „Corn Dog“ aus Korea sowie die „Folded Tortilla Wraps“. Beim Kaffee sorgen Superfood Lattes, Coffeetails (Cocktails mit Kaffee oder Espresso) und Bumble Coffee (Espresso und Orangensaft) oder Dalgona Coffee (aufgeschäumtes Instant-Kaffeepulver plus Zucker, heißes Wasser und Milch) für Aufmerksamkeit.
Food Zoom Den Trends auf der Spur
Karin Tischer (Foto) brachte zur Internorga mit dem Food Zoom erneut die Herausforderungen, die Trends für die Gastronomen darstellen, auf den Punkt. Näheres erfahren Besucher wieder im „Pink Cube“ während der Hamburger Messe.