Kundenfrequenz und Mehrumsatz Weiterentwicklung bei Foodservice

Auf dem Foodservice-Geschäft in C-Stores ruhen viele Hoffnungen in Sachen Kundenfrequenz und Mehrumsatz. Aber diese Entwicklung kommt nicht von allein.

Sonntag, 16. Juli 2023 - Foodservice
Hans Jürgen Krone
Artikelbild Weiterentwicklung bei Foodservice
Bildquelle: FFS

Dass Foodservice jetzt und in Zukunft ein sehr wichtiger Teil des Geschäftsmodells von Convenience-Stores ist, wurde auch im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung Handel und Wandel in Tankstellen und Convenience-Stores in Berlin erneut deutlich unterstrichen. Der Grund dafür ist zum einen, dass auch die Mineralölgesellschaften erwarten, dass Tanken in den kommenden Jahren immer seltener Anlass für die Kunden sein wird, Tankstellen zu besuchen. Deshalb müssen sich die Stationen nach der Überzeugung eines Großteils der Branche auch zu attraktiven Destinationen für diejenigen Kunden entwickeln, die sich unterwegs oder auch wohnortnah mit Snacks und Erfrischungen aller Artversorgen wollen.

Wenn es zudem wirklich gelingt, künftig auch viele Kunden zum Laden ihrer Elektrofahrzeuge an die Tankstellen zu holen, muss noch mehr dafür gesorgt werden, dass die Aufenthaltsqualität in den Shops erhöht wird. Schließlich dauert das Laden aktuell immer noch deutlich länger als das Tanken. Dabei zeichnet sich allerdings auch ab, dass beispielsweise durch Tech-Partner wie Ryd die E-Loading-Kunden über kurz oder lang den Shop nicht mehr zum Bezahlen betreten müssen, weil sie alles über eine App und oder den Board-Computer abwickeln. So muss auch hier ein spannendes Foodservice-Angebot, das man dann vorher vielleicht auch über den Bordcomputer bestellen kann, den Anlass bieten, den Shop zu betreten, vor Ort etwas zu verzehren oder sich etwas mitzunehmen. Und das vielleicht einschließlich einiger Impuls-Produkte und den entsprechenden Getränken.

To Sit oder To Go ist die Frage
Diese Ansätze legen natürlich nahe, dass künftig überall, wo es Sinn macht, richtige Bistros mit Sitzplätzen eingerichtet werden, in denen Kunden zu Gästen werden. In dieser Sache ist sich die Branche allerdings nach wie vor nicht einig. So setzt Rewe To-Go vor allem, dem Namen entsprechend, darauf, dass sich die Kunden Foodservice-Produkte in erster Linie mitnehmen und nur ausnahmsweise mal einen Kaffee an ein oder zwei Stehtischen einnehmen. Sicherlich gibt es dafür auch gute Argumente, so vielleicht, dass man auf der Bistro-Fläche auch Frische- und Nahversorger-Angebote von Rewe/Lekkerland richtig platzieren kann und dass ein richtiges Bistro-Angebot wahrscheinlich auch einen größeren Personalbedarf hat, sowohl im Verkauf als auch für die Bistro-Pflege. Allerdings verzichtet man dann auf die Kunden und Gäste, die sich vielleicht mal eine Auszeit auch außerhalb ihres Autos leisten wollen. Eine weitere wichtige Frage ist, ob die Betreiber auf ihre eigenen Cafés und Bistros setzen, oder sich Partner und Marken dazu holen, die ein systemgastronomisches Geschäft machen.

Wie man so etwas mit mehreren bekannten Marken, die jeweils eine kleine Fläche zur Verfügung haben und mit ihren Angeboten unterschiedliche Bedürfnisse abdecken, zumindest in großen Stationen erfolgreich umsetzen kann, das konnte man sich schon seit Ende den 90er Jahren in US-Convenience Stores ansehen. Dieses Geschäft wird dort ständig weiter ausgebaut und neue Player kommen ins Spiel. In Deutschland gibt es bisher nur sehr wenige Beispiele für diese Form der Multibrand-Kooperation. Wie auch immer das Gastro-Geschäft in C-Shops organisiert wird: die Branche ist sich im Grunde einig, dass das Angebot frischer, gesünder und vegetarischer werden muss. Erste Tests in diese Richtung sind durchaus erfolgreich, so auch bei Team Energy, die mit Partnern ein neues modulares Konzept für vegetarische und vegane Foodservice-Angebote entwickelt haben. Um so etwas zu stemmen, kann die C-Branche auf Partner mit entsprechenden Convenience-Produkten und Konzepten zurückgreifen. Ein Beispiel dafür ist auch Frank Rosin mit seinem Konzept „Green Rosin“.