Startup Gonosh: Fast wie selbst gekocht

Gesunde, nachhaltige oder nährstoffreiche Essenslösungen sollen genauso einfach zu konsumieren sein, wie ungesunde. Das ist die Mission des Startups Food for Change und seiner Marke Gonosh.

Dienstag, 31. Oktober 2023 - Industrie
Martin Heiermann
Artikelbild Gonosh: Fast wie selbst gekocht
Bildquelle: Food for Change

Angefangen hat alles auf den Straßen von Berlin, wo wir unser Unwesen getrieben haben. Das haben sicher einige so gesehen, dass das Unwesen war. Wir waren als Aktivistinnen unterwegs, Noa für Tierrechte, Stephanie mehr für Klimaschutz. Wir haben immer versucht, andere Leute zu überzeugen, sich anders zu verhalten“, berichten die beiden Gründerinnen. Es ging um Klimaschutz und darum, keine Tiere zu essen. Und die beiden Aktivistinnen wollten etwas für die gesunde Ernährung tun, denn die Väter der beiden jungen Frauen Noa Cohen und Stephanie Schweyer waren an den Folgen ungesunden Essens gestorben. So entstand die Idee zu dem Startup Food for Change. Denn sie waren und sind davon überzeugt, dass gesunde, nachhaltig und biologisch erzeugte oder nährstoffreich Essenslösungen genauso einfach zu konsumieren sein müssen, wie schlechte und ungesunde. „Sonst werden wir es nicht schaffen, wirklich für uns zu sorgen“, so ihr Statement.

Also nahm vor rund zwei Jahren das Startup den Kampf für gesunde Ernährung auf. Knowhow brachte vor allem die Köchin und Essens-Expertin Noa Cohen in die Food for Change GmbH mit ein. Sie arbeitete als Köchin in Spitzenküchen dieser Welt, vom Novelino in London bis hin zum Ritz Carlton in Helsinki. Cohen ist das Herz des Unternehmens. Beider Anspruch war von Anfang an, eine leckere und gesunde Alternative zu stark verarbeiteten Fertigmahlzeiten anzubieten. Nach hoher Nachfrage für den Prototypen, wurde die Produktion inzwischen ausgeweitet. Das Ergebnis wird unter der Marke Gonosh angeboten. Es ist eine vollwertige Trinkmahlzeit aus erntefrisch schockgefrorenen Bio-Zutaten, die zum Selbstmixen vorbereitet sind.

Vollwertige Convenience-Mahlzeit
Durch Schockfrierung sollen ungesunde Verarbeitungsprozesse, Konservierungsstoffe und Stabilisatoren vermieden werden. „Gonosh stellt als Erstes eine vollwertige Convenience-Mahlzeit dar, die quasi unverarbeitet ist“, stellt Stephanie Schweyer fest. Das bedeutet, dass die Mahlzeit in einer Minute zubereitet werden könne, sie nur aus pflanzlichen Bio-Zutaten bestehe, darüber hinaus ein hohes Nährstoffprofil habe und zudem stundenlang sättigend sei.

Es sei von Beginn an der Anspruch an Gonosh gewesen, noch gesünder als die meisten selbstgekochten Mahlzeiten zu sein. „Deshalb arbeitete das Team über Monate mit verschiedenen Ernährungswissenschaftlern zusammen, um eine optimale Zusammensetzung der knapp zwanzig Zutaten hinsichtlich ihres Nährstoffprofils zu erreichen“, berichtet die Mitgründerin. Durch die erwähnte Schockfrierung würden Nährstoffe eingefroren und haltbar gemacht.

Zudem sei es klar gewesen, dass nur hundert Prozent pflanzliche Bio-Produkte verwendet werden sollten. Entgegen der allgemeinen Vorstellung, helfe Tiefkühlung allerdings auch, Energie einzusparen. Denn 40 Prozent aller produzierten Lebensmittel würden im Müll landen. Das betreffe insbesondere frische Ware. „Ein enormer Energieverbrauch, der einfach verpufft. Wenn man also die ganze Wertschöpfungskette betrachtet, helfen Tiefkühlprodukte, Emissionen einzusparen“, sagt Mitgründerin Stephanie Schweyer. Auch die Stadt Berlin, wo das Startup ansässig ist, förderte die Idee und unterstützte die Entwicklung dieser innovativen Essenslösung. Eine Crowdfunding-Kampagne soll ein Übriges tun.