Zwar sei deren befristete Anstellung in der Regel auch so verlängert worden, die neuen Verträge böten aber mehr Sicherheit, betonte der Lieferservice. Man wolle damit einen neuen Branchenstandard setzen, sagte Takeaway-Express-Chef Alexander Linden. Betriebsratschef Semih Yalcin begrüßte den Schritt. Lieferando setzte bereits seit dem Start des Lieferdienstes 2016 auf die reguläre Anstellung von Kurieren. In der Branche werden sie nach dem Modell der sogenannten "Gig Economy" oft als eigenständige Unternehmer eingestuft. Aus der Politik werden immer wieder bessere Beschäftigungsbedingungen für Kurierfahrer gefordert. Lieferando ist klarer Marktführer in dem Geschäft in Deutschland, doch der Wettbewerb heizt sich gerade auf. Dienste wie Flink, Getir und Gorillas bieten die schnelle Lieferung an. Bei Gorillas war das Thema Arbeitsbedingungen in den vergangenen Wochen richtigt hochgekocht.
Im Mai hatte auch der Pionier Delivery Hero angekündigt, in den deutschen Markt zurückzukehren. Dieser Essenslieferdienst gab heute bekannt, dass er einen Käufer für seine Südkorea-Tochter Yogiyo gefunden hat. Ein Konsortium aus den Finanzinvestoren Affinity und Permira sowie dem Handelsunternehmen GS Retail werde den Geschäftsbereich für 800 Milliarden koreanische Won (586 Mio Euro) übernehmen, teilte der Dax-Konzern in Berlin mit. Die koreanischen Behörden hatten die Trennung von der Sparte zur Voraussetzung dafür gemacht, dass Delivery Hero den südkoreanischen Lieferdienst Woowa übernehmen darf. Am 2. Januar 2022 läuft die bereits verlängerte Frist dafür ab. Der Verkauf von Yogiyo soll bis Jahresende vollzogen werden.