Die Betreiber von Bahnhofsbuchhandlungen und -Shops, Valora mit „Press & Book“, Dr. Eckert mit „Ludwig“ und Lagardère Travel Retail mit „Relay“ haben das vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Magazin Compact aus ihren Regalen verbannt beziehungsweise wollen diesen Schritt vollziehen. Auch Rewe und Edeka würden dies wohl gerne tun. „Rewe will keinen demokratiefeindlichen Publikationen in seinen Standorten haben“, erläuterte das Handelsunternehmen gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger. Auch Edeka äußerte sich demnach ähnlich. Allerdings sei ein solcher Schritt so ohne weiteres nicht möglich, führte Rewe weiter aus.
Da der Handelskonzern mit dem Pressesortiment über den Pressegroßhandel, Pressegrosso, beliefert wird, sei man an dessen Vorgaben gebunden: „ Das gesetzlich geregelte Pressevertriebssystem in Deutschland und das Dispositionsrechts der Verlage erlauben es Einzelhändlern nicht, frei zu wählen, welche Erzeugnisse und in welchen Mengen er vom Grossisten bezieht“, erklärten die Kölner.
Der Gesamtverband Pressegroßhandel erklärte dazu in der Zeitung, das Pressvertriebsrecht basiere darauf, das Medien unabhängig von ihrer inhaltlichen Ausrichtung daran teilnehmen können. Es bestehe Vertriebspflicht. „Eine Zensur finde nicht statt“. Dies diene dem Schutz der Meinungsvielfalt. Der Grossitst sei neutraler Absatzvermittler.