Tabakwaren Rauchen, kauen, schnupfen, saugen - Seite 2

Am blauen Dunst scheiden sich die Geister. Die Kritik wird nicht abebben. Rauchverbote sollen vor allem Passivraucher schützen. Für Konsumenten gibt es Wege zur Nikotinaufnahme, ohne dass sie dabei heiße Luft verblasen müssen.

Montag, 22. Dezember 2014 - Tabak
Ulrike Pütthoff
Artikelbild Rauchen, kauen,   schnupfen, saugen - Seite 2
Im Interview: Detlef Hoffmann.

Weil die Vielfalt an Aromen enorm ist, will Snoke die Verwender gezielt auf ihren Geschmack bringen. In ihrem neuen Artikel „Best of Caps“ haben die Bonner die vier beliebtesten nikotinhaltigen Geschmacksrichtungen Tobacco, Menthol, Energy und Vanilla gepackt. Ein Cap entspricht etwa 25 herkömmlichen Zigaretten, die sortierte 4er- Packung entspricht also 100 Stück.

Ungeachtet aller rechtlichen Unsicherheiten, die mit der E-Zigarette verbunden sind, haben die so genannten tabakverwandten Produkte gemeinsam, dass sie nicht den üblichen Qualm verbreiten. Ein Plus, auf das auch Hersteller von Schnupf- und Kautabak setzen. Ungeachtet der zu erwartenden Auflagen durch die Tabakproduktrichtlinie, steckt für Pöschl Tabak, Weltmarktführer bei Schnupftabaken, in diesem Segment noch viel Potenzial. Das Unternehmen rät darum, die Ware als Impulsartikel zu forcieren (siehe Interview Seite 41).

Kleine Warenkunde am Rande: Im Zusammenhang mit Schnupftabak fallen Begriffe wie Snuff oder Schmalzer. Aktive Verkäufer sollten wissen, dass der Unterschied in der Veredelung des Tabakmehls liegt. Der Schmalzer enthält zum Beispiel geruchsneutrale Öle, die ihn feuchter machen. Früher wurde dafür Butterschmalz verwendet, daher der Name. Von größerer Bedeutung ist heute aber der Snuff, der feiner gemahlen und mit Pfefferminzöl oder Fruchtaromen angereichert ist.

Während beim Schnupftabak das Nikotin durch die Nasenschleimhäute „eingeatmet“ wirkt, lässt man Kau- und Mundtabake dagegen auf der „Zunge zergehen“. Der Unterschied zwischen diesen beiden liegt einfach darin, dass der eine gekaut und der andere im Mund ausgesogen wird. Auf Tabakpastillen ist der dänische Hersteller Oliver Twist spezialisiert. Fünf verschiedenen Sorten mit natürlichem Nikotingehalt verkauft er in Deutschland. Bei ihrer Herstellung werden wenige Quadratzentimeter eines Tabakblattes zu einer 1 x 0,5 cm großen Pastille gerollt. Diese legt man einfach zwischen Kiefer und Wange. Dabei wird Nikotin langsam freigesetzt und wirkt über die Schleimhäute. Nach Gebrauch werden sie aus dem Mund genommen.

Die Zielgruppe sind all jene, die den Drang zum Rauchen stillen wollen, wenn sie sich gerade keine klassische Zigarette anzünden können bzw. dürfen. Insofern ist das Sortiment vor allem in Flughäfen- und Bahnhof-Shops zu finden. Aber auch Autobahn-Raststätten und Tankstellen seien geeignete Vertriebskanale. Außerdem seien die Pastillen eine geeignete Alternative, sich das Rauchen abzugewöhnen. Ob Pastille, Kau- oder Schnupftabak, die kleinen Döschen haben eine hohe Flächenproduktivität und stattliche Margen. Seit gut 20 Jahren unterliegen diese Tabakwaren nicht mehr der Tabaksteuer und sind damit auch nicht preisgebunden.

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