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Jedenfalls machen sich die Kölner sich u.a. die 24-Stunden-Öffnung der Tankstelle, wie am Düsseldorfer Südring, zu nutze, und Aral profitiert von der Frischekompetenz, macht aber auch einige Abstriche in wichtigen Sortimentsbereichen. Zum Beispiel wurde das Tabakwarenregal um rund die Hälfte auf Schnelldreher reduziert. Ein sehr mutiger Schritt, denn die Rauchwaren hat an den 1.230 gesellschaftseigenen Stationen im Schnitt einen Umsatzanteil von 54 Prozent (Stand Ende 2013). Doch wachsen wolle man über neue Sortimente und so hat man sich zum Beispiel von Kartenmaterial und Büchern ganz verabschiedet.
Der Tankstellen-Shop jüngster Generation präsentiert sich als ultramoderner Nahversorger, aber wird er stark frequentiert, könnte es auf Dauer einen Parkplatz-Engpass geben. Am Düsseldorfer Südring, gibt es zwar die Option, vor dem angrenzenden Burger King den Wagen abzustellen. Doch bequeme Tankkunden lassen ihr Auto auch gern an der Zapfsäule stehen, bis der Einkauf beendet ist.
Das Rewe ToGo-Konzept ist die Basis des neuen Shopkonzeptes, ergänzt um typische Tankstellen-Sortimente, die von Aral kommt. Alles, was die Kölner liefern, richtet sich an Kunden mit knappem Zeitbudget. Und das sind 1.200 Artikeln: gekühlte Convenience-Produkte wie Sandwiches, Wraps, Salate, Suppen, geschnittenes Obst, Gemüse, Desserts und trendige Fertiggerichte mit einer Restlaufzeit von nicht mehr als einem Tag. Idealerweise sollten sie sich mindestens einmal am Tag drehen.
Den Frische-Charakter des Angebotes demonstrieren schon im Eingang Körbe mit Obst sowie die Stolpertruhen mit Sushi. Zusätzlich gibt es ausgewählte Lebensmittel als Ergänzung zu den verschiedenen Mahlzeiten, also Müsli, Brotaufstriche, Pasta, Reis, Gewürze, etc. Für Rewe-Kenner dürfte es interessant sein, dass sich zahlreiche Eigenmarken darunter befinden. Und neu ist ein Backwarenangebot in Selbstbedienung, vergleichbar der Backstationen in Supermärkten und Discountern. Abgedeckt wird also der Bedarf vom Frühstück bis zum Abendbrot. Für sb-verpacktes Frischfleisch ist ein Gondelkopf-Kühlregal reserviert. Alles in allem bietet der ToGo also ein Ready-to-eat- und ein Ready-to-go-Programm.
Im Bistrobereich gibt es erstmals standardmäßig warme Speisen, wie halbe Hähnchen, Schnitzel, Frikadellen oder Leberkäse in einer Heißvitrine und natürlich die bereits erwähnten Crossinos. LED-Bildschirme weisen dort auch auf Kombiangebote, bestehend aus einem Getränke und einem Snack, hin. Beim Kaffee schenkt Rewe ihre Eigenmarke Feine Welt aus. Erhalten bleiben den Kunden ein gut sortiertes Getränkeangebot sowie süße und salzige Snacks. Die Grundausstattung an Drogerieartikeln setzt sich vor allem aus Single-Packungen zusammen.
Mehr oder weniger versteckt, befindet sich in einer Ecke ein abgespecktes Presse-Sortiment. Zeitungen und Zeitschriften sind in Tankstellen zwar kein Kundenmagnet mehr, gehören aber einfach dazu. Auch das Angebot an Impulsware in der Kassenzone ist auf die klassischen Schnelldreher geschrumpft. Stattdessen befinden sich an dieser recht prominenter Stelle Prepaid- und Geschenkkarten. Wer hier eine Checkout-Kasse im klassischen Rewe ToGo erwartet, der irrt. In dieser Hinsicht ist man beim typischen Kassen-Counter, wie man ihn in Tankstellen-Shops findet, geblieben.
Der Shop steckt also voller Frische, die über Streckenlieferanten kommt. Das lässt die Frage nach den Abschriften aufkommen, und da scheint es eine klare Trennung zu geben. Rewe liefert Konzept und Ware, Aral unterstütze die Pächter bei den Abschriften, deutet Menke an. Zum Teil handele es sich aber auch um Kommissionsware.
Fotos: Carsten Hoppen