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Testen, testen, testen – bei der Rewe ist das so etwas wie ein geflügeltes Wort. Die Kölner sind neuen Formaten gegenüber aufgeschlossen, wenn sie sich vor einem flächendeckenden Rollout bewährt haben. Bei Rewe ToGo, der jungen Generation von Convenience-Shops, hat die Handelsorganisation mehrmals hingeschaut, bis sie mit dem Prototypen expandierte, und dann auch gemächlich. Bis dato waren alle Supermarkt-Konzepte darauf ausgelegt, die Kunden möglichst lange im Geschäft zu halten. Bei ToGo aber geht es um Schnelligkeit. Der Verbraucher soll in kürzester Zeit versorgt werden, mit frischen Nahrungsmitteln und Getränken, vor allem als Proviant für unterwegs bzw. den baldigen Verzehr.
Genau das ist ein Anliegen der Tankstellen-Shops und Kioske, nämlich den so genannten Mobile Eater zufrieden zustellen. Insofern war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die hartnäckigen Spekulationen bewahrheiteten: Rewe und Aral machen gemeinsame Sache. Ready to start für das Konzept Rewe ToGo an Aral-Tankstellen. Fast auf den Tag genau drei Jahre nach der Rewe ToGo-Premiere adaptierten die Bochumer Anfang April den ersten Tankstellen-Shop, der die Handschrift des Handelsunternehmens trägt. Und Nr. 2 ist in Köln mittlerweile auch schon am Netz. Weitere acht Teststationen sollen bis Mitte August folgen.
Ein rasantes Tempo, das die beiden in der Testphase vorgeben: zehn Shops in gerade einmal fünf Monaten. Rewe selbst brauchte für fünf Objekte zuvor drei Jahre. Serienreif ist das Kooperations-Projekt deshalb lange noch nicht. Die Partner wollen die Entwicklung genau verfolgen und sind darauf vorbereitet, dass immer wieder am Sortiment gefeilt werden muss. Denn Benchmarks zur ultrafrischen Unterwegsversorgung gibt es auf dem deutschen Markt nicht sehr viele..
Insofern stehen die beiden Unternehmen nicht unter Zeitdruck und können die Entwicklung ein Jahr beobachten. Frühestens im Sommer 2015 wird entschieden, wie es weiter geht, ob ein Rollout sinnvoll ist und wie sich der an unterschiedlich strukturierten Tankstellen-Shops realisieren lässt. Um aufschlussreiche Ergebnisse zu bekommen, war auch die Wahl der Probanden entscheidend. Ausgelegt ist das ToGo-Programm für 80 bis 160 qm große Shops. Das erste Objekt in Düsseldorf hat 140 qm. Hochfrequenzlagen waren nicht das einzige Kriterium. Auch Stationen in der Stadt, in Randlagen und mit einem ländlich strukturierten Umfeld werden in diesem Sommer nach und nach umgerüstet, um das Tankstellen-Netz und seine spezifischen Eigenschaften im Test möglichst realistisch abzubilden.
Aral hat sich dabei im Auftritt deutlich zurückgenommen und das Shop-Innere komplett der Rewe bzw. deren ToGo-Aufmachung überlassen. Es soll aber auch Teststandorte geben, an denen eine Drei-Marke-Strategie, als Aral, PetitBistro und Rewe ToGo umgesetzt wird. Am Südring in Düsseldorf dominieren aber erst einmal innen die Rewe ToGo-Farben schwarz-grün. Die Kunden waren in den ersten Tagen nur irritiert, weil sie den Aral-Shop nicht fanden, und glaubten sich verlaufen zu haben.