Süßwaren Vor existenziellen Herausforderungen

Die Süßwarenbranche steht nach wie vor unter Druck. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie, BDSI, machte kürzlich die Probleme noch einmal sehr deutlich.

Samstag, 30. März 2024 - Süßwaren & Salzige Snacks
Hans Jürgen Krone
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Bildquelle: Hans Jürgen Krone

Laut einer im Auftrag des Branchenverbandes Sweets Global Network zur Süßwarenmesse ISM vorgelegten Studie gab es von Seiten der Verbraucher in Europa zwischen November 2022 und November 2023 Rekordausgaben für Süßwaren und Snacks. Doch die Süßwarenindustrie hier zu Lande ist trotzdem besorgt. Denn in Deutschland sieht das etwas anders: Ein inflationsbedingtes Umsatzplus verdecke den Blick auf den abstiegsbedrohten Wirtschaftsstandort Deutschland, sagte Bastian Fassin, Vorsitzender des BDSI. Dabei hätten sich besonders die 2023 stark gestiegenen Energie-, Logistik- und Rohstoffkosten, aber auch standortbedingte Belastungen, die schon langfristig überdurchschnittlich hoch seien, negativ ausgewirkt. Hierzu zählten etwa die Arbeitskosten, Steuern und Abgaben, die Dauer von Genehmigungsverfahren, der schleppende Breitbandausbau und Bürokratiebelastungen. Auch die Kosten für Verpackung und die CO2-Bepreisung steigen laut Verband im laufenden Jahr 2024 erheblich.

Für das weitere Geschäft zeigte sich der BDSI kürzlich erneut äußerst besorgt. Grund: Die Pläne der EU zur künftigen Gestaltung von Verpackungen könnten das Aus für beliebte Saisonsüßwaren wie beispielsweise Pralinenschachteln in Herzform zum Valentinstag oder auch für den Schoko-Osterhasen oder -Weihnachtsmann mit Verzierungen wie Schleifen, Schals oder Hüten bedeuten. Im Entwurf der so genannten Packaging & Packaging Waste Regulation, PPWR, werde deutlich, dass künftig die Minimierung der Verpackung im Vordergrund stehen soll und dabei keine Ausnahmen für saisonale Produkte oder Geschenkverpackungen vorgesehen sind. Ausnahmen für eine verpflichtende Verpackungsminimierung sollen derzeit nur für Produkte mit Marken- oder Designschutz vorgesehen sein.