Remagen Deftiges mit Tradition

Im Jahr seines 300-jährigen Jubiläums wird im Remagen-Wurst-Imperium der Generationswechsel vorbereite. Nina und Nane Remagen sollen in die Fußstapfen ihres Vaters treten.

Montag, 02. Juli 2018 - Nahversorgung
Hans-Jürgen Krone
Artikelbild Deftiges mit Tradition

Frank Remagen, Geschäftsführer und Inhaber von Hardy Remagen in Köln, ist stolz, dass eine Töchter Nina und Nane sich anschicken, seine Nachfolge anzutreten und das Familienunternehmen weiterzuführen. Nane Remagen verantwortet bereits die Produktionsleitung und lernt unter Geschäftsführer Bernd Johnen. Nina Remagen, verantwortlich für Marketing und Vertrieb, wird von ihrem Vater an den kaufmännischen Teil herangeführt. Das ist dann die zehnte Generation des Unternehmens, das in diesen Tagen auf eine 300-jährige Geschichte zurückblicken kann. „Tradition ist, die Flamme weiter zu geben“, sagt Frank Remagen. Und diese Flamme brennt schon lange, denn Jacob Remagen legte im Jahr 1718 mit einer kleinen Metzgerei den Grundstein in der Lindgasse, unweit des Kölner Doms. Heute hat das Traditionsunternehmen seinen Hauptsitz in Hürth.

Auch für Tankstellen aktiv

Das Familienunternehmen beliefert heute vorwiegend die Handels- und Systemgastronomie mit maßgeschneiderten Wurst- und Fleischspezialitäten. Seit 2015 gehört das Unternehmen Farmhaus GmbH & Co. KG zur Remagen-Gruppe. Das Farmhaus-Team kreiert passgenaue Food-Lösungen für gastronomische Konzepte. Zur Kundenzielgruppe gehören auch die Tankstellen-Shops. Die diesbezüglichen Produkte und Konzepte stellte Remagen erst kürzlich im Rahmen des GenussGartens zur Tankstellenmesse Uniti Expo in Stuttgart vor.

Verbunden mit dem anstehenden Generationswechsel ist auch eine neue Weichenstellung für die Aufstellung des Unternehmens. Frank Remagen macht keinen Hehl daraus, dass sich sein Unternehmen deutlich in Richtung eines breit aufgestellten Herstellers hochwertiger Convenience-Gerichte aller Art entwickeln soll, der auch Flexitarier und Vegetarier bedient. Das entspricht seinem Credo „sich stetig neu zu erfinden, an den Anforderungen der Kunden zu wachsen und sich auf das zu spezialisieren, was man gut kann“.

Dazu komme, dass auch die Veränderungen im Verhalten der Konsumenten einen ständigen Veränderungsprozess, auch im Kerngeschäft mit Fleisch und Wurst, notwendig machten: „Das Anspruchsverhalten der Konsumenten hat sich stark verändert. Gefragt sind Individualität, Erlebnis- und Genussorientierung“, so das Unternehmen. Genuss werde sich künftig noch stärker über Qualitätsfleisch und höherwertige Rezepturen definieren. Dazu komme man dem Verbraucherwunsch und dem allgemeinen Trend entgegen, traditionelle Rezepturen zu nutzen und auf Zusatzstoffe zu verzichten. So gibt es im Jubiläumsjahr beispielsweise Bratwurst anno 1718 und Kesselwurst anno 1718, nach den traditionellen eigenen Rezepturen.

Produktionskapazitäten werden erhöht

Um allen Ansprüchen gerecht werden zu können, erweitert Remagen die Produktionskapazitäten in Hürth um knapp 3.000 qm auf insgesamt 15.000 qm. In einem Bereich werden künftig die Convenience-Spezialitäten von Farmhaus hergestellt. Fertigstellung soll spätestens Ende dieses Jahres sein. Verbunden mit allen Maßnahmen sind natürlich auch hohe Erwartungen. Der Jahresumsatz liegt mit Farmhaus zusammen aktuell bei etwa 60 Mio. Euro und soll möglichst in fünf Jahren 100 Mio. Euro erreichen.