Warsteiner launcht unter dem Markendach von Paderborner eine Limo als Cola-Orangen-Mix, Spirituosenhersteller Schwarze und Schlicht erweitert sein Softdrink-Angebot Soda Libre um die Variante The Passionsfruit, Safthersteller Rauch bietet ein trendiges Mixgetränk in der Dose und die Brauerei Krombacher nimmt eine neue Fassbrause-Sorte in ihr ständiges Portfolio auf. Das sind einige Beispiele dafür, wie dynamisch der Markt für Softdrinks sich hier zu Lande gerade entwickelt. Die Vielfalt nimmt sprunghaft zu. Mit dabei ist auch Gerolsteiner. Das national aufgestellte Brunnenunternehmen aus der Eifel ist ebenfalls ein Player, der zunehmend in diesem Segment in der Kategorie der Alkoholfreien Getränke mitmischt. Jüngst ergänzten die Eifler ihre Range in der Longneck-0,33-Liter-Flasche um eine klassische Gerolsteiner Cola, eine Cola Zero Zucker und einen Cola-Mix. „Die Longneck-Flasche steht für eine junge Trinkkultur. Wir nutzen dieses Gebinde, um das Innovationspotenzial der Marke Gerolsteiner zu unterstreichen“, begründet Marcus Macioszek, Leiter Marketing des Gerolsteiner Brunnen, diesen Schritt. Deutlich macht Macioszek aber auch, dass Gerolsteiner beabsichtigt im Geschäftsfeld Erfrischungsgetränke neue Impulse zu setzen: „Hebel dafür sind Getränkekonzepte und Gebinde, die neben den bestehenden auch neue und jüngere Consumer ansprechen.“
Erfrischungsgetränke hätten zurzeit noch einen vergleichsweise kleinen Anteil am Gerolsteiner Geschäft, legen aber in ihrer Bedeutung stetig zu, ist von dem Eifler Brunnenunternehmen zu erfahren. 2023 verzeichneten die Gerolsteiner Erfrischungsgetränke laut Nielsen verglichen mit dem Vorjahr ein Absatzplus von 3,3 Prozent. Der Umsatz stieg um 10,4 Prozent. „Damit entwickelt sich Gerolsteiner in Absatz und Umsatz besser als der Markt“, stellt der Marketingleiter fest. Wachstumstreiber seien vor allem die Gerolsteiner Limonaden gewesen, aber auch die 2022 eingeführte Subbrand Gerolsteiner Tee.
Positive Entwicklungen trotz Preissensibilität
Umsatzwachstum im Bereich der Softdrinks verzeichneten auch andere Anbieter. So berichtet Wolfgang Effer, Key Account Manager Vending bei Hövelmann Getränke, für die
Sinalco Softdrinks von einer „sehr positiven Entwicklung“ innerhalb des Gesamtportfolios. Besonders gut sei dies bei zuckerfreien und -reduzierten Getränken gelungen. Die
gezielte Ansprache jüngerer Zielgruppen der 20- bis 29-Jährigen auf ihren Medien-Kanälen habe dazu beigetragen.
Marktführer Coca-Cola kann ebenfalls auf gute Zahlen in Deutschland verweisen. „Beliebt waren neben den Coca-Cola Klassikern 2023 vor allem zuckerfreie und zuckerreduzierte Getränke, allen voran Coca-Cola Zero Sugar, sowie die Fuze Tea Eistees, die Powerade Sportgetränke und die Monster Energydrinks“, berichtet Stefan Ziegler, Geschäftsleiter HoReCa & Travel, Coca-Cola Europacific Partners Deutschland. Mit 4,1 Milliarden Litern Getränken habe der Anbieter einen Rekord-Absatz erzielt. Auch das Getränke-Angebot unter anderem in Tankstellen-Shops sei ausgebautworden. Dennoch macht Ziegler darauf aufmerksam, dass die Betreiber von C-Stores derzeit im Spannungsfeld gestiegener Preissensibilität und passendem To-go-Angebot stehen.
Wolfgang Effer weist für Hövelmann darauf hin, dass das Sinalco Softdrink-Portfolio in C-Stores noch nicht flächendeckend verfügbar sein. Man wolle dies zunächst durch verstärkte Ansprache der jungen Generation ausgleichen. Und von Gerolsteiner ist zu erfahren, dass die Apfelschorle in der PET-Einwegflasche an Tankstellen laut Nielsen die führende Marke im Segment sei. Auch die Gerolsteiner Limonaden in PET-Einweg seien im Jahr 2023 kräftig gewachsen und der Tee etabliere sich in diesem Vertriebskanal im Eisteesegment bei jüngere Konsumenten, so Macioszek.