Interview Es geht um Konsumenten-Verführung im besten Sinne - Das Konsumentenverhalten

Zuletzt machte SSP Schlagzeilen, weil das Unternehmen gleich neun neue Outlets im Düsseldorfer Flughafen eröffnen wird. Wir sprachen mit Cornelius Everke, Geschäftsführer SSP Deuschland, u. a. über weitere Expansionspläne, Innovationen in der Verkehrs-Gastronomie und die Zukunft des C-Marktes.

Donnerstag, 14. Juli 2016 - Bahnhof und Flughafen
Hans Jürgen Krone, Martin Eschbach
Artikelbild Es geht um Konsumenten-Verführung im besten Sinne - Das Konsumentenverhalten
Bildquelle: Convenience Shop

Inhaltsübersicht

Hat sich das Konsumentenverhalten im Reiseumfeld geändert?

Everke: Ja, das Konsumentenverhalten hat sich einfach geändert. Vor zehn Jahren konnte sich noch kaum jemand vorstellen, mit dem Pappbecher in der Hand ins Flugzeug einzusteigen. Da aber die Fluglinien mit ihren gastronomischen Angeboten zurückgerudert sind, vor allem auf Kurzstrecken, war es für uns als stationärem Gastronom ein gute Gelegenheit, den Kunden dafür etwas anzubieten. Heute haben morgens im Flugzeug viele Passagiere ihren Kaffee und die Snacks dabei, die sie vorher bei uns gekauft haben. Auch lange Essenszeiten in Restaurants werden immer seltener. An Rastanlagen ist eine Verlagerung des Gastronomiegeschäfts in die Tankstellen zu beobachten. Das Impulsgeschäft ist deutlich gewachsen, denn dort nimmt man sich den Snack für zwischendurch mit. Sortiment, Betriebsabläufe, Personaleinsatzplanung, all das muss sich an diesen neuen Kundenbedürfnissen orientieren.

Sie beschreiben einen Wandel im Convenience-Geschäft?

Everke: Wir beschäftigen uns permanent intensiv mit dem Convenience-Markt und seinen F&B-Trends. Dabei war schon immer die Frage, ob und wie die großen Handelsunternehmen in den Travel-Bereich einsteigen werden. Player wie Rossmann und dm sind an Bahnhöfen ja schon länger vertreten, aber die großen Handels-Player erst seit Kurzem, da sie zunächst die richtigen Formate entwickeln mussten. Mittlerweile sieht man, dass sich alle Player dem Travel-Channel mit Kleinformaten angepasst haben.

Damit wird der Wettbewerb natürlich für alle härter, ist das nicht problematisch für Sie?

Everke: Ganz und gar nicht. Wettbewerb belebt bekanntlich das Geschäft. SSP hat mit Edeka einen starken Partner an seiner Seite, der wiederum auf das Know-How von SSP im Travel-Bereich zugreifen kann. Entscheidend ist letztendlich die Umsetzung. Auch hier gehört den Partnerschaften die Zukunft, sei es mit Marken oder Unternehmen. Wir haben uns ganz bewusst für die Kooperation mit der Edeka und Spar Express entschieden. Das funktioniert, weil wir uns gut ergänzen. Unsere erste Spar Express-Eröffnung war am Bahnhofsstandort Eberswalde mit dem Ziel, die Implementierung eines größeren Nahversorgersortiments mit einer glaubwürdigen Markenabsenderschaft unter Spar Express zu prüfen. Dies hat hervorragend funktioniert, so dass wir dann in mittelgroße Städte gegangen sind und schließlich noch in Großstädte wie Stuttgart. So wussten wir, dass die Marke im Travel-Channel performt. Zusammen mit Edeka hat SSP dann das Format weiterentwickelt.

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