Tankstellen Kontinuierliche Investitionen

Aral will seine Marktführerschaft auch in 2014 behaupten und stützt sich dabei nicht nur auf das Tankgeschäft. Shops haben im Konzern seit mittlerweile zehn Jahren eine ganz neue Aufmerksamkeit und Gewichtung bekommen.

Samstag, 01. März 2014 - Tankstelle
Ulrike Pütthoff

Hart umkämpft und hoch dynamisch – Eigenschaften, die für Aral-Vorstand Stefan Brok den deutschen Tankstellenmarkt auszeichnen. Der Bochumer Mineralölkonzern kann für sich noch ein weiteres Attribut zufügen: boomendes Shopgeschäft. Schon 2004 haben die Bochumer diesen Faden aufgenommen und ihre Strategie kontinuierlich dahin ausgerichtet. Der Erfolg lässt sich sehen: Das Shopgeschäft hat heute einen Anteil von 62 Prozent am Einkommen der Tankstellenunternehmer.

Der Markt ist insgesamt stagnierend, teilweise sogar leicht rückläufig. Die Wirtschaftlichkeit der Tankstellen sei ein zunehmend kritischer Faktor geworden, sagt Brok. Dennoch haben die Pächter gesellschaftseigener Aral-Tankstellen (1.230 Stationen) im Berichtszeitraum gegen den Markttrend einen Umsatz von rund 1,5 Mrd. Euro erzielt. Sie lagen damit auf Vorjahresniveau, auf vergleichbarerer Fläche konnte sogar 1 Prozent zugelegt werden.

Ausgesprochen positiv entwickelte sich vor allem das Food Service-Geschäft in den rund 1.100 Petit Bistros. Sie konnten, ebenfalls auf gleicher Fläche, ein Plus von 9,3 Prozent auf 192,2 Mio. Euro verbuchen. 2012 waren es noch 0,4 Prozent plus auf 175,8 Mio. Euro. Allerdings ist anzumerken, dass in diese Umsatzzahl erstmals auch die über das Bistro im Rahmen von Menüaktionen verkauften Kaltgetränke mit eingeflossen sind. Auf der anderen Seite ist Aral mit ihren neuen Snacks, den Crossinos, eine Punktlandung gelungen. Vor einem Jahr lösten sie die SuperSnacks ab und unterscheiden sich unter anderem durch Geschmack sowie ihre handwerkliche Optik von ihren Vorgängern. Bis zum Jahresende hatten die Crossinos eine Absatzsteigerung von 41,3 Prozent erzielt. Das heißt, 10,6 Mio. mal haben die Kunden zugegriffen. Das sind im Schnitt mehr als 200.000 verkaufte Crossinos pro Woche. „Wir freuen uns sehr, dass unser Konzept frisch zubereiteter Snacks mit weitgehendem Verzicht auf Zusatzstoffe von den Kunden so gut angenommen wurde“, resümiert der Vorstandsvorsitzende.

Auch bei den Heißgetränken konnte Brok mit Rekordzahlen aufwarten. Der Umsatz stieg um 4,2 Prozent auf 43,8 Mio. Euro. Mengenmäßig waren das 29,4 Mio. Kaffees und 1,8 Prozent mehr als 2012. Der tägliche Absatz in den Aral-Shops liegt damit bei über 80.000 verkauften Tassen bzw. Bechern, was den Mineralölkonzern bzw. seine Tankstellenunternehmer zum größten Coffee to go-Anbieter Deutschlands macht.

Und damit das so bleibt bzw. sich noch weiter steigert, wird von der Bochumer Zentrale aus kräftig am Marktauftritt gefeilt. Man will kontinuierlich ins Tankstellennetz investieren. Im vergangenen Jahr waren es 56 Mio. Euro. In diesem Jahr werden noch mal 30 Prozent draufgepackt. Unter den neuen Stationen wird 2014 auch ein Leuchtturmprojekt sein: die Autobahntank- und Raststätte Beverbach an der A40 zwischen Bochum und Dortmund, nahe der niederländischen Grenze. Es soll ein architektonisch außergewöhnliches Projekt entstehen, das Aral 6 Mio. Euro wert ist. Beverbach wird einerseits mit der als Förderturm gestalteten Aussichtsplattform eine der ausgefallensten Tankstellen mit Lokalkolorit sein. Andererseits soll sie auch eine der Energieeffizientesten werden.