Alvern FillBoards im Griff

Vor 20 Jahren machte Alvern mit der Idee der Zapfpistolen-Werbung per FillBoards von sich reden. Wir sprachen mit Geschäftsführer Sven Wucherpfennig über die Entwicklung des Unternehmens.

Mittwoch, 13. Dezember 2017 - Tankstelle
Ulrike Pütthoff
Artikelbild FillBoards im Griff
Bildquelle: Alvern

Alvern blickt auf 20 Jahre Zapfpistolenwerbung zurück. Wo entstand die Idee?
Sven Wucherpfennig: Die Idee entstand vor 25 Jahren in Norwegen. Alvern wurde als Unternehmen dann vor 20 Jahren gegründet und war zunächst skandinavisch. Erst seit 2002 ist es ein rein deutsches Unternehmen, das über Lizenzverträge inzwischen auch in 48 anderen Ländern tätig ist.

Ist der Vorschlag, auf Zapfpistolen zu werben, von den Mineralölgesellschaften gleich positiv aufgenommen worden?
Wucherpfennig: Das war nicht ganz leicht. Die Geschäfte der Tankstellen waren damals noch sehr vom Verkauf der Mineralölprodukte geprägt und weniger durch den Shop. Und Werbung auf der Tankstelle war damals ganz anders als heute. Der Schwerpunkt lag auf Produkten wie Öl und Kraftstoffen.

Also mussten sich die Betreiber erst damit anfreunden, dass auf den Zapfpistolen nicht nur die eigene Marke steht?
Wucherpfennig: Ja, das war so. Damals trugen die meisten Zapfpistolen nicht einmal das Logo. Es wurden lediglich verbleiter, unverbleiter Kraftstoff oder Diesel ausgezeichnet. Zu Anfang mussten wir zudem erst einmal sondieren, ob die Tankstelle einen Shop hat oder nicht. Die Werbebotschaft muss schließlich direkt umgesetzt werden können, Produkte sollten im Shop verfügbar sein. Außerdem muss sich die Investition für uns auch rechnen. Heutzutage ist das Werbespektrum sehr breit. Regionale Werbung spielt an der Tankstelle allerdings eine besonders wichtige Rolle, da viele Tankstellen inzwischen der Treffpunkt in der Gemeinde sind. Die Möglichkeit, dort werben zu können, ist deshalb sehr attraktiv, hat eine ganz besondere Qualität und einen passenden Bezug.

Im Vergleich zu manchen Stationen, an denen dieses Werbemittel fehlt, präsentieren sich die Zapfpistolen mit den Werbehaltern oft attraktiver. Ist das ein Argument?
Wucherpfennig: Absolut, durch die Werbung wird der Forecourt deutlich aufgewertet, die Zapfpistolen erhalten eine eindeutige Kennzeichnung.

Wie ist das Geschäftsmodell von Alvern?
Wucherpfennig: Der Werbeträger, das so genannte FillBoard, ist unser Eigentum. Wir haben einen Vertrag mit dem Eigentümer der Tankstelle oder der Mineralölgesellschaft. Dieser erlaubt uns, unsere Werbung auf den Zapfpistolen des Vertragspartners zu installieren. Die Einnahmen daraus werden zwischen dem Vertragspartner und uns geteilt. Oder die Mineralölgesellschaft macht eigene Werbung darauf, und wir bekommen dafür eine kleine Nutzungsentschädigung.

Es macht besonders Sinn, dass Produkte, die auf der Zapfpistole beworben werden, dann auch im Shop entsprechend sichtbar sind. Werden diese Dinge auch miteinander koordiniert?
Wucherpfennig: Das ist ein erklärtes Ziel. Heute wird die Tankstelle zudem dafür genutzt, Produkte einzuführen. Werbung und Angebote im Shop sollten also idealerweise aufeinander abgestimmt sein.

Können sich auch kleinere Unternehmen diese Werbung leisten?
Wucherpfennig: Natürlich, unsere kleinste Einheit sind drei Tankstellen für mindestens sechs Monate. Im regionalen Bereich funktioniert das sehr gut mit Kunden, die immer wieder für kürzere Zeiten, unterschiedliche Produkte bewerben.

Suchen sich die Werber auch bestimmte Regionen aus?
Wucherpfennig: Selbstverständlich. Werbende Unternehmen wollen bestimmte Zielgruppen ansprechen und wählen dafür Standorte oder Regionen aus. So könnte ich mir als Kunde etwa nur die einkommensstarken Gebiete raussuchen und dort die Tankstellen buchen.

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